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Shortfacts
Willkommen in Dallas bei Nacht, der Stadt der Reichen und Schönen, der Ölbosse aber auch der Neider, der Rachsüchtigen und der Intriganten.
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» Jae-Hwa Seo von Jae-Hwa Seo Sa 20 Mai 2023 - 12:55
Bei Geburt bekam Magnus den Nachnamen seiner Mutter, White. Seit seiner Hochzeit hat er den seines Ehemanns angenommen, sodass er in offiziellen Dokumenten nun unter Nostro geführt ist. Wer ihn gut genug kennt, darf ihn Mag nennen; bei den richtigen (oder falschen, je nach Sichtweise) Leuten kennt man ihn auch als „Chrome“.
Wesens-/ Menschenart:
Ferrokinetiker, vermutlich reinrassig. Seine Mutter war eine Ferrokinetikerin, seinen Vater hat er nie kennen gelernt – es muss aber entweder ein normaler Mensch oder ebenfalls ein Ferrokinetiker gewesen sein, denn irgendetwas anderes hat er an sich selbst nie festgestellt.
Alter:
25 Jahre, geboren am 01.04.1994. Kein (April-)Scherz.
Beruf:
Lockpick – und zwar kein Anfänger. Magnus kommt durch beinahe jede mechanische wie auch elektronische (Tür-, Safe-, Grundstücks-)Sicherung durch, und wird für diesen Job auch bezahlt. Sein Betätigungsfeld weitet sich bisweilen auf das Ausschalten von Überwachungstechnik aus, aber er kommt auch überall sonst zum Einsatz, wo Mechanik oder Elektronik mal den Geist aufgeben sollten – vom Polizisten-PC bis zum Fluchtauto. Aktuell für Ian Thompson aka Ted Pendragon tätig.
Das Erscheinungsbild
Wie ich mich seh, wie ihr mich seht
Haarfarbe Dunkelblond
Augenfarbe Grün-Braun
Größe 1,78m
Gewicht 74kg
Statur athletisch
Auftreten:
Magnus sticht per se nicht unbedingt aus der Masse heraus: Er ist relativ offensichtlich US-amerikanischer Abstammung, mit seinen 1,78m durchschnittlich groß und athletisch; man sieht ihm an, dass er sich regelmäßig bewegt. Der Ferrokinetiker besitzt eine ziemlich gute Körperbeherrschung und ist zwar kein reines Muskelpaket, besonders Arme und Finger sind aber gut trainiert und es ist nicht ratsam, ihn zu einem Händedruck-Duell herauszufordern (die Challenge würde er übrigens annehmen, selbstverständlich). Je nach Laune ist sein Gesicht mit und ohne Dreitagebart möglich und die kurzen, dunkelblonden Haare stehen nur direkt nach dem Aufstehen wild in alle Richtungen ab. Ansonsten bändigt er sie mit Hilfe von Haarspray oder Gel in eine von ihm bevorzugte, gestylte Form, was seine definierten, knapp vor kantigen Gesichtszüge noch deutlich besser zur Geltung bringt. Ein Blick aus den ernsten, grün-braunen Augen (das Grün überwiegt insbesondere, wenn er einfach mal tod-müde ist; vor allem in positiv belegten emotionalen Ausnahmezuständen scheint das Braun stärker durchzuschlagen) könnte unsicher wirken, wäre er nicht in vielen Sozialkontexten verknüpft mit einem schelmischen Funkeln und selbstbewusster, bisweilen provozierend lässiger Körpersprache. Magnus kokettiert dabei durchaus mit seiner Außenwirkung – vom ausgelassenen Clubkönig bis zum seriösen Geschäftsmann bekommt er jede Rolle verkörpert, und er kann auf Knopfdruck sowohl den gelangweiligt-schläfrigen als auch einen lasziven Augenaufschlag abrufen. Default ist für das Energiebündel bei einer Begegnung in normaler Umgebung allerdings eine gewisse Albernheit und „Hoppla-hier-komm-ich“-Ausstrahlung, die sich nicht davor scheut, Blicke auf sich zu ziehen – so er nicht gerade arbeitet. Seine Kleidung ist situationsangepasst. Will er nicht auffallen, kümmert er sich um einfarbige Shirts, Polos, oder Hemden, dann runden ordentliche Jeans und Sneaker das Bild ab. Passt die Laune, wird dagegen aufgedreht, und dafür hat er auch das eine oder andere ausgefallene Kleidungsstück im Schrank. Seit neuestem ist er außerdem ein absoluter Fan von Barfußschuhen; geben einem einfach ein besseres Gefühl für den Untergrund und deutlich mehr Zehenkontrolle. Für die Arbeit passt er sich dem Job an, nicht nur in Bezug auf die Kleidung, sondern auch, was das Auftreten angeht. Freie Beweglichkeit aller Extremitäten hat dann höchste Priorität, er schaltet einen Gang runter und verschwindet unauffällig in der Menge, und in irgendeiner Tasche hat er meistens sein etwa portemonnaiegroßes Set an kleinen Metallbauteilen für diverse Manipulationen. In schickem Lederetui, versteht sich. Man hat ja Stil. Zusätzlich trägt er in diesem Fall einen Ledergürtel mit insgesamt sieben Messern (Klingenlänge variabel, reichend von fünf bis fünfzehn Zentimeter) aus reinem Metall: zwei aus Silber, zwei aus Edelstahl und drei aus Chrom, letztere mit roter, grüner und gelber Färbung durch eine selbst herbeigeführte chemische Reaktion an der Außenseite.
Besondere Merkmale:
Ohne Uhr geht Magnus nicht aus dem Haus – es ist für den geübten Schlösserknacker schlicht wichtig, im Zweifel Sekunden zählen zu können. Da die Uhrwerksmechanik aber üblicherweise keine drei Wochen in seiner Umgebung überlebt, verzichtet er auf besonders teure Exemplare. Am Ringfinger der linken Hand trägt er immer und überall (außer, es steht ein geschäftlicher Handschlag mit einem Vampir an) einen Ring aus Silber, ansonsten geht er mit Schmuck eher sparsam um. Am ehesten noch metallene Anhänger an Lederbändern – können im Zweifel nämlich auch als Backup-Material verwendet werden. Er trägt weder Ohrringe, noch hat er Piercings oder Tattoos.
Charakterinformation
... oder das gewisse Etwas
Charakterbeschreibung:
Magnus ist ein aufgedrehter, bisweilen aufbrausender Charakter mit einem hohen Maß an Extrovertiertheit und Sozialkompetenz. Die begeisterungsfähige Stimmungskanone ist für jede Party zu haben und ein Eskalateur par excellance, wenn er auch in den letzten zwei Jahren einen (wirklich nur minimalen) Gang runtergeschaltet hat. Er weiß häufig nicht, wohin mit sich und hat ein deutliches Maß an Energie übrig, das wahlweise in dumme Sprüche, Zoff, Ausgelassenheit oder Sport gesteckt wird, je nach Umfeld. Die Familienlegende besagt, dass irgendwo in der Familie seines wie vom Erdboden verschluckten Vaters ein Pyro mit drin gesteckt haben muss; wie sonst soll bei einer derart rational veranlagten Mutter ein solcher, durchaus als leicht reizbar zu beschreibender Hitzkopf zustande gekommen sein? Der Ferro kann beinahe jeden binnen fünf Minuten in ein angeregtes Gespräch verwickeln und als Meister der unverbindlichen Sozialkontakte fällt es ihm leicht, neue Leute kennen zu lernen, wenn sie mit seiner manchmal ein bisschen ruppigen Art klar kommen. Im Gegensatz zu anderen Menschen ist dabei kaum etwas eine gespielte Rolle – auch im privaten und „heimischen“ Umfeld geht er ebenso aus sich heraus und hält sich eher noch weniger zurück; da kommen dann nur noch ein paar Ebenen dazu.
Wähnt Magnus sich unbeobachtet (oder ist einfach wirklich platt) kann das aber durchaus mal ins Nachdenkliche umschlagen. Auch echte Zärtlichkeit und Fürsorge erlaubt er sich vor allem, wenn sonst niemand hinschaut, und in einer Umgebung, in der er sich ausreichend aufgehoben fühlt (woran hohe Ansprüche gehegt werden), trägt er sein Herz auf dem sprichwörtlichen Jackenärmel, von absoluter Ausgelassenheit bis hin zu allen ihm innewohnenden Selbstzweifeln. Und davon hat er viele; ihm wurde als Heranwachsender schlicht oft genug vermittelt, dass das, was er tut, und auch einfach schon er selbst nicht genug ist. In der Folge kann er zwar auf unverbindlicher Ebene ziemlich schnell überall anknüpfen und hat eine Historie exzessiver One-Night-Stands hinter sich (mittlerweile selbstverständlich schon lange nicht mehr), es fällt ihm aber umso schwerer, zu glauben (oder davon überzeugt zu werden), dass es irgendjemand tatsächlich ernst mit ihm meinen könnte. Das gilt für Beziehungen wie Freundschaften, und sein Ehemann muss sich bis heute damit rumschlagen, dass es Momente gibt, in denen Magnus einfach alles in Frage stellt, und dann auch eher verbal und tatsächlich um sich schlägt, statt mit sich reden zu lassen. Er ist es schlicht und ergreifend gewohnt, dass das Leben ihm nichts freiwillig überlässt, und beißt sich im Zweifel eben durch und kümmert sich selbst drum. Nicht nur beruflich kann er eine ziemliche Hartnäckigkeit an den Tag legen; selbst bei noch so geringer Frustrationstoleranz und dementsprechenden an-die-Decke-Gehens ist an Aufgeben halt nicht zu denken. Im Prinzip macht ihn das zu einem exzellenten Einzelgänger und Solokämpfer, und das ist er durchaus auch – wenn er nicht genau diesen Kontakt eigentlich wirklich suchen und auch brauchen würde, und sich nicht alles davon mit oberflächlichen Gesprächen abhandeln lässt. Dementsprechend kann er ziemlich aufmerksamkeitsfordernd und anhänglich werden, hat bisweilen extreme Verlassens- und teils auch Versagensängste und legt bei Leuten, die ihm wirklich wichtig sind, ein beinahe besitzergreifendes und territoriales Verhalten an den Tag. Man kann ihn aber durchaus darauf hinweisen, wenn er über die Stränge schlägt; der eigentlich gut gelaunte und quirlige Ferro merkt es einfach häufig selbst nicht. Na ja, und Grenzen ausgetestet und auch überschritten (und zwar nicht nur die des Gesetzes) hat er eigentlich schon immer.
Sein Vater ist Sehnsuchtsfigur und rotes Tuch zugleich; er macht den Kerl für beinahe alles verantwortlich, was in seinem Leben schief ging, und weiß mittlerweile nicht mehr, ob er, sollte er ihn je kennen lernen, ihm am liebsten um den Hals fallen oder ihm erstmal eine saftige Ohrfeige verpassen würde. In Anbetracht der Tatsache, dass Familie wenig Positives für ihn bedeutet, ist er auch strikt dagegen, sich irgendwann mal Kinder „zuzulegen“. Lediglich seine Großeltern besucht er auf semi-regelmäßiger Basis (zumindest zu Weihnachten sollte man sich mal blicken lassen); seine Mutter und er haben keinerlei Kontakt mehr. Sein jahrelanger in-den-Tag-hinein-Lebens-Stil ohne Beachtung der Konsequenzen seines Handelns hat, seit er unter der Haube ist, ein bisschen zurückgesteckt, wenn auch nicht viel – seiner Leber mangelt es jedenfalls nicht an Übung, was den Verdau von Alkohol angeht. Wenn auch nie und niemals vor der Arbeit getrunken wird – eiserne Grundregel, mit der er nur einmal gebrochen hat. Und das ging schief, gewaltigst. Der absolute Morgenmuffel ist trotz hohem Energieniveau frühs kaum aus dem Bett zu kriegen (Ansprache vor dem ersten Kaffee auf eigene Gefahr) und kann stundenlang auf dem Sofa liegen – die aufgestaute Dynamik entlädt sich dann eben im Zweifel auf einmal, knallende Türen und fliegende Messer sind bei der Dramaqueen nicht ausgeschlossen. Kriminell ist er nicht aus Überzeugung oder Wunsch, sondern eher aus Alternativlosigkeit – aber es stört ihn auch wirklich nicht. Das Leben hat ihm nichts geschenkt, warum sollte er das also für andere tun?
Besondere Fähigkeiten:
Ferrokinetiker:
Magnus ist nicht nur wortwörtlich geborener, sondern auch geübter Ferrokinetiker. Neben dem üblichen hohen Eisengehalt im Blut besitzt er auch deren erniedrigte Körpertemperatur; es muss daher schon viel passieren, damit er friert. Ebenfalls wohnt ihm der Ferro-eigene Schutz gegen Hexerfähigkeiten und Angriffe mit Schusswaffen inne. Er hat früh damit angefangen, die grundlegende Beherrschung seiner Fähigkeiten zu verfeinern, auszubauen und anzuwenden, wo es ihm möglich war, sodass er auch mit seinen jungen 25 Jahren einem älteren Vertreter seiner Spezies durchaus das Wasser reichen kann. Seine Stärken sind Feinst- und Kleinstarbeit (damit einhergehend besitzt er besonders im direkten Umfeld von einem Meter eine Wahrnehmung, die präzise genug ist, Kratzer in einem Alurahmen festzustellen) sowie Verformung von Metallen; seine Messer hat er selbst hergestellt. Diese sind auch seine bevorzugte Waffe, wenn es zu einem offenen Kampf kommt. Er weiß sie mit unglaublicher Präzision ferrokinetisch durch die Gegend zu schleudern, und so ist er vielleicht kein Schwergewicht seiner Art, aber definitiv nicht zu unterschätzen. Wenn er muss und das Adrenalin reicht, kann Magnus durchaus auch eine Laterne durch die Gegend werfen oder eine Litfaßsäule kippen, aber dann ist halt auch erstmal Schluss mit lustig und er ziemlich, ziemlich fertig. Er übt und trainiert aber weiterhin; es ist schließlich (hoffentlich) noch genug Zeit, um besser zu werden. So gut er ist, wenn er sich unter Kontrolle hat, desto leichter verliert er diese. Seine Fähigkeiten sind emotional extrem beeinflussbar, und nicht umsonst hat der Nostro-Haushalt schon lange keine Metallrohre mehr verbaut (das mit den regelmäßig zu ersetzenden Stromleitungen tut ihm ja auch wirklich Leid… Kerzen sind en masse auf Lager. Auch nicht ohne Grund.). Gerade bei emotionalen Ausnahmezuständen, die naturgemäß ein bestimmtes Ziel haben (Wut, Aggression) ist er aber durchaus in der Lage, seinen Kontrollverlust zu lenken – so fliegen Messer zum Beispiel nicht mehr mit der wohldosierten Kraft, die er normalerweise dafür aufbringt, aber nicht weniger präzise. Und vielleicht halt gleich noch der Schürhaken hinterher.
Lockpick und Krimineller:
Magnus ist geübter Schlösserknacker und Manipulator. Ein übliches Vorhängeschloss kostet ihn auch ohne ferrokinetische Hilfe nur etwa zehn Sekunden Arbeit bis zum zufriedenstellenden Knack des Sich-Öffnens, und wenn er seine Fähigkeiten noch dazu einsetzt… Kriegt man die Bitte, dass er es in Ruhe lassen soll, nicht mehr raus, bevor’s halt auch schon erledigt ist. Normale Türen, auch solche mit Sicherheitsschloss, sind rein gar kein Problem, alarmgesicherte etwas kniffliger, aber im Zweifel weiß er die Zeiten, die die Polizei (oder der private Sicherheitsdienst) zu den üblichen Locations braucht. Er kennt die Pläne der gängigsten Alarm- und Überwachungssysteme in- und auswendig, ansonsten hilft halt die ferrokinetische Wahrnehmung, kurz: Es gibt kaum eine Tür, wenige Safes und quasi kein Gebäude, in das Magnus nicht hineinkommt, wenn er es sich einmal in den Kopf gesetzt hat oder der Auftrag halt dementsprechend lautet. Dabei hilft ihm außerdem ein gutes visuelles Gedächtnis, eine passable Entfernungsabschätzung sowie eine herausragende dreidimensionale Vorstellungskraft: Wenn er einmal an den Plan für die Sicherung gekommen ist, kann er diesen auch problemlos auf die Realität anwenden und sein eigenes Vorhaben danach gestalten. Aber nicht nur dabei, sich irgendwo unerlaubt Zutritt zu verschaffen, ist sein Fähigkeitenrepertoire hilfreich – einmal drin, kann er mit wenigen Mitteln effektiv Zerstörung anrichten. Er bezeichnet sich auch als „Hardwarehacker“, denn eine Kamera ohne Strom- oder Datenverbindung, ein PC, bei dem der Lesekopf der Festplatte diese zerstört hat, ein Auto ohne Zündkerzen… All so was funktioniert nicht mehr sonderlich gut, und er kennt mittlerweile zahlreiche Schwachstellen und lernt beständig weitere, um sie gnadenlos auszunutzen, wenn ganze Systeme zusammenbrechen sollen, Chaos benötigt wird, oder einfach irgendjemand aufgehalten werden muss.
Und der Rest:
Magnus bewegt sich unheimlich viel, und neben klassischem Fitness-Training und Joggen geht ein Großteil seiner überschüssigen Energie für Distanzüberbrückung in der vertikalen Ebene drauf: Der Ferro ist ein Kletterkünstler, dementsprechend beweglich und hat viel Kraft vor allem in Fingern und Armen; er klebt sich einem Gecko gleich an Wände, so er dort auch nur die geringsten Vorsprünge zum Festhalten findet. Er fing früh damit an und wurde immer besser, und es kommt ihm auch beruflich zu Gute – nicht immer führt der einfachste Weg in eine Immobilie über die Vordertür. Insgesamt besitzt er eine unheimlich gute Körperbeherrschung, die man ihm auch anmerkt, wenn man mal irgendwo die Musik aufdreht – er ist begeisterter Clubtänzer und Eskalateur par excellance. Der 25-Jährige kann sowohl Motorrad als auch Auto fahren, und solange das Ding keinen Anhänger hat, lenkt er es auch vorwärts, rückwärts und gefühlt seitwärts, wo es hin soll (im Zweifel wird halt ein gaaanz kleines bisschen ferrokinetisch an der Radachse nachgeholfen). Man sollte allerdings wissen, dass er für keins der Gefährte eine gültige Fahrerlaubnis hat – Fahrschule steht in der Zukunft auf dem Plan, um das mal endlich nachzuholen. Kochen zählt nicht zu seinen Stärken, aber er wäre in der Lage, alleine zu überleben – und so seine zwei, drei Spezialgerichte hat er drauf; die hat Javier ihm beigebracht. Seine Pfannkuchen zumindest sind wirklich brauchbar. Ansonsten spielt er relativ passabel Klavier, tut das aber wirklich nicht sonderlich gerne und singt grauenhaft, aber dennoch mit Begeisterung und textsicher – vor allem Abba und die Beatles, aber auch alles, was an aktueller Musik läuft. Der 25-Jährige hat keinerlei abgeschlossene (Schul-)Ausbildung, und abgesehen von seiner Arbeit (und auch da durchaus hin und wieder) fehlt ihm jegliche Voraus- oder Weitsicht und auch Rafinesse.
Zuwachs:
Seit Weihnachten 2020 ist in den Männerhaushalt der Nostros noch eine Dame eingezogen: Reina, ein Weihnachtsgeschenk seines Ehemanns, wird von Magnus nach Strich und Faden verwöhnt und bekuschelt; die kleine Ocicat-Dame hat nicht viel Mühe, den Ferro um den Finger zu wickeln.
Ferrokinetiker sind Magnus selbstverständlich bestens bekannt, schließlich stammt er von einer (bis zwei) solchen ab. Seine Erzeugerin hat mit ihren Fähigkeiten nie hinter dem Berg gehalten und ist für einen großen Teil seines früh erlernten Könnens verantwortlich. Pyrokinetiker und Telepathen kannte bereits seine Mutter und hat ihm das Wesentliche erklärt, von Hexenmeistern und deren Ferro-Problematik hat ihm ein „Kollege“ bei einem seiner ersten Einsätze für die Russen erzählt. Der Rest sowie genauere Spezifikationen war dann eine Lehrstunde seines jetzigen Gatten, sodass er mittlerweile über alle Wesensarten und ihre wichtigsten Fähigkeiten und Schwachstellen Bescheid weiß. Er hat eine Schwäche für den Intensivkräutergeruch von Hexen (insbesondere, wenn Johanniskraut und Arnika mit drin ist). Unbekannte Ferros sind ihm relativ suspekt, weil er fürchtet, im Zweifel die Kontrolle über seine eigenen Waffen gegen diese zu verlieren. Telepathen erkennt er zwar nicht als solche, würde ihnen aber umso kritischer gegenüberstehen, wenn er jemanden in die Schiene eingeordnet hat – der Gedanke, dass ihn jemand komplett Fremdes hirndurchleuchten kann, behagt ihm nicht. Ansonsten gilt, wer ihn in Ruhe lässt, hat erst einmal nichts zu befürchten, und wer ihn angeht, muss damit rechnen, dass zurück gehauen wird. Ganz egal welche Wesenheit; Selbstüberschätzung seitens des 25-Jährigen nicht ausgeschlossen.
The Way Of Life
Jede Geschichte hat einen Anfang - auch meine
Vorgeschichte:
>When you are not fed love on a silver spoon you learn to lick it off knives.< (Lauren Eden)
Geburt unter ungünstigen Umständen:
Magnus White wurde am 01. April 1994 in Carrollton, einem Vorort von Dallas, Texas, als erster, einziger und ungewollter Sohn von Aubrey White geboren. Seine Mutter war zu diesem Zeitpunkt Mitte 20, und das Kind passte ihr eigentlich nicht in den Kram; es war jedenfalls definitiv nicht geplant gewesen – wer sein Vater ist, hat Magnus nie erfahren, aber wenn es überhaupt mehr als ein One-Night-Stand war, kann die Beziehung zwischen diesem und Aubrey seiner Meinung nach nicht über einige wenige unverbindliche Treffen und Flirts hinausgegangen sein. Wenn man von der Tatsache absah, dass sie gute neun Monate später nicht mehr allein war. Bereits die Schwangerschaft passte der karriereambitionierten 1,65m-Powerfrau, die gerade am Studieren und fleißigen Networken war, überhaupt nicht in den Kram, aber eine Abtreibung stand dank konservativem Elternhaus (das die Umtriebigkeiten ihrer Tochter sowieso nicht besonders befürwortete) und der allgemeinen Haltung dazu in den USA schlicht nicht zur Debatte. Ihre Meinung zum Thema Nachwuchs änderte sich auch nicht, als der Knirps das Licht das Welt erblickte, und damit waren die Weichen im Prinzip auch gestellt. Aubrey wusste mit dem Schreihals nie wirklich etwas anzufangen, sodass Magnus, sobald das irgendwie möglich war, abwechselnd bei Großeltern und Tagesmüttern geparkt wurde, damit die ehrgeizige junge Frau sich auf ihr eigenes Leben konzentrieren konnte. Geld war immer genug da – es fehlte nur an Aufmerksamkeit.
Aufwachsen ohne Vater:
Sobald man den Jungen alleine lassen konnte (und der Meinung seiner Mutter nach ging das ab dem mittleren Grundschulalter ganz gut, das war schließlich kein Baby mehr) wurde er zur Selbstständigkeit gezwungen. Aubrey war eigentlich immer nur am Arbeiten, und hatte, wenn sie daheim war, jedenfalls besseres zu tun, als sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Groß wurde er mit Takeaway und Bestellservice, Einzelkind blieb er sowieso, und was für ihn galt, nämlich dass im Leben seiner Mum kein Platz für ihn war, war für andere Männer erst Recht korrekt: Die Karrierefrau suchte und wollte keine Partnerschaft, womit es auch nie einen potentiellen Stiefpapa für Magnus gab. Obwohl sie sich nicht auf persönlicher Ebene für ihn interessierte, war für Aubrey dennoch wichtig, dass die Kleinstfamilie nach außen hin ein präsentables Bild darstellte: Zumindest auf dem Papier und in den rar gesäten Zeiten ihrer Anwesenheit musste daher der Eindruck stimmen. Die Tage, die sie tatsächlich zusammen verbrachten, nutzte seine Mutter, um Magnus in die Grundlagen der Ferrokinetik einzuführen. Und das wiederum war ein Erbe, mit dem der Junge sich hervorragend anfreunden konnte; das war ziemlich cool. Sobald er einigermaßen in der Lage war, übte er in jeder freien Sekunde. Und zwar nicht Klavier, denn auch dort wurde er zum Unterricht gezwungen; harmonische Akademikerfamilie und so.
Wer sein Vater war, damit rückte Aubrey trotz intensiver Nachfragen nie heraus; auch wenn der Junge den dumpfen Verdacht hatte, dass sie es sehr wohl wusste. Wenn er gehässig wurde, beschlich ihn der Gedanke, dass das ja auch kaum anders sein konnte, wer würde schon mit seiner Mutter… die Auswahl konnte kaum groß sein; klar wusste sie, wer! Als Kind glorifizierte er die abwesende Persönlichkeit, wie es Kids halt so tun – irgendwann würde der strahlende Ritter auf dem weißen Pferd schon kommen und ihn von der gemeinen Hexe wegholen, sein Dad musste ja nur erstmal wissen, dass es ihn gab! Und wie sollte er das tun, wenn Mum nicht verraten wollte, wer das war? Die sehnsüchtige Hoffnung verblasste allmählich mit dem Eintritt in die Pubertät und machte der resignierten Realisation Platz, dass es seinen Vater vermutlich einfach nie interessiert hatte, ob er einen Sohn hatte; jedenfalls nicht genug, um ihm einen Ausweg aus der Misere zu bieten. Und vielleicht war der strahlende Ritter ja nicht nur kein Ausbund an Tugend, sondern saß stattdessen irgendwo im Knast, war ein Kurzbesuch aus Europa gewesen, der Leiter irgendeiner renommierten Forschungseinrichtung, der sich mit einem Bastard wie ihm nicht abgeben wollte… Er wusste es eben einfach nicht! Und bisweilen machte ihn die Ungewissheit schier wahnsinnig. Seine Mutter schien mit der Abwesenheit seines Erzeugers nie ein wesentliches Problem zu haben – sie ignorierte aber auch vehement alle Anzeichen, dass ihr Sprössling damit wirklich nicht zufrieden war und was für ein großes Thema das für diesen allmählich wurde.
Familienärger und die Sache mit den Schlössern:
So im Alter von zwölf, dreizehn Jahren begann die ausgeprägte Unsicherheit und das Gefühl, nie zu genügen (vor allem nicht dem kläglichen Stück Familie, das er sein eigen nennen durfte), sich auch in seinen schulischen Leistungen niederzuschlagen, und ein Teufelskreis aus Meckern durch seine Mutter, weiterem Abrutschen seitens Magnus, noch mehr Gemecker und schließlich pubertärer Rebellion begann. Die einzigen, bei denen er sich in dieser Phase weiterhin einigermaßen zu Hause fühlte, waren seine Großeltern: Diese gaben sich zumindest Mühe, den Knirps zu verstehen, und fanden es außerdem alles andere als toll, wie ihre Tochter den Enkel vernachlässigte, der schließlich nichts für die unglückliche Lage konnte. Ihre Einflussmöglichkeiten waren mehr als begrenzt, denn reinreden ließ Aubrey sich nicht, weder in ihr eigenes Leben noch bei der Kindererziehung, aber zumindest Magnus hatte dort noch hin und wieder einen Zufluchtsort. Auch der angeheuerte private Nachhilfelehrer konnte die schulischen Leistungen und damit auch die Gesamtsituation nur unzureichend verbessern. Zumal der wirklich ziemlich süß war… Seine Mutter wurde nicht zufriedener, als die Noten im Keller blieben, und rastete wirklich aus, als Magnus, dieser persönlichen Erkenntnis folgend, mit 16 der Meinung war, einen Jungen nach Hause mitbringen und als (festen) Freund bezeichnen zu müssen. Die zwei Tage währende „Beziehung“ dauerte damit ziemlich genau bis zu dem Zeitpunkt, in dem Aubrey die Kinnlade herunterfiel. Danach war die Hölle los, und zwar so gründlich, dass nicht nur die Eltern des Anderen davon erfuhren, sondern auch die gesamte Schule am nächsten Tag Bescheid wusste: Von dem White-Jungen hielt man besser Abstand, wenn man sich keinen Ärger einfangen wollte.
Die sowieso quasi nicht vorhandene Mutter-Sohn-Beziehung ging von diesem Zeitpunkt an konstant den Bach herunter. Zu Magnus war nach dieser Aktion erst einmal kein Zugang mehr zu finden, sodass seine Erziehungsberechtigte keinen anderen Weg mehr sah, als ihm Hausarrest zu verpassen – was wiederum dieser nicht einsah, mal so gar nicht. Da er sich an aufgestellte Regeln nicht hielt, wurden irgendwann Türen abgeschlossen, um das Ganze brachial durchzusetzen. Was Aubrey unterschätzte: Der unbändige Willen eines sich unverstanden fühlenden Teenagers, zu entkommen. Erst übte er heimlich, dann wurde der Ernstfall geprobt, und nach vier Wochen (klar verlängerte sich das Ausgehverbot, denn der Jungspund rebellierte nun mit jeder Faser seines Wesens und zu jeder Gelegenheit gegen mütterliche Vorschriften) war er soweit, dass er das erste Mal nachts aus dem Fenster und die Hauswand runter kletterte. Der Geschmack von Freiheit war verlockend: Auf das erste Mal Abhauen folgte das zweite, dann das dritte Mal, und ziemlich bald stromerte er nicht mehr nur ziellos nachts durch die Straßen, sondern verschaffte sich Zugang zu Clubs, in die er schon allein vom Alter her nicht reingehört hätte. Die Musik war gut, die Stimmung sowieso, und Magnus feierte ausgiebigst. Was als Mittel zum Zweck begann, um aus den eigenen vier Wänden rauszukommen – das Knacken von Schlössern, Hochkraxeln von Wänden und Umgehen von Alarmsystem – wurde letztlich kultiviert. Er hatte noch nie irgendetwas zur Zufriedenheit seiner Umgebung hinbekommen, und das erste Mal, dass er (ausgehend von einer dämlichen Wette mit einigen ziemlich betrunkenen anderen Clubgängern) in ein leerstehendes, aber gut gesichertes Haus einstieg, war ein ordentlicher Adrenalin-Kick. Und es funktionierte. Zwischen durchtanzten Nächten verfeinerte er seine Fähigkeiten, schwänzte irgendwann regelmäßig die Schule (wenn man sich nachts rumtrieb, musste man halt tagsüber schlafen), bandelte immer häufiger unverbindlich mit anderen Partygängern an (das mit der Beziehung hatte seine Mum ihm erfolgreich ausgetrieben, also holte er sich unverfängliche Aufmerksamkeit eben an anderer Stelle) und fand… „Freunde“. Die Sorte Leute, an die ein fast 17-Jähriger, der ziemlich offensichtlich irgendwo war, wo er nicht hingehörte, halt geriet. Über anfängliche halb-zögerliche Kontakte bekam er das erste Mal das Angebot, bezahlt irgendwo einzusteigen, und damit war sein Weg im Prinzip besiegelt.
Rauswurf:
Klar bekam Aubrey, zumindest im Groben, mit, was ihr Sohn so tat und trieb – sie war aber nun einmal, abgesehen von Dauergezeter und -geschimpfe, machtlos. Und so langsam hatte Magnus die Sache auch satt; immer häufiger konterte er Vorwürfe mit der Frage, wahlweise auch der tatsächlich ernst gemeinten Bitte, ihm endlich, endlich zu verraten, wer sein Vater war. Je nach Laune, weil er sich tatsächlich wünschte, dass es irgendwo doch jemanden gab, der nur erst von ihm erfahren musste, damit dieser sich für ihn interessierte – oder weil er den Mistkerl, dem er nie ganz verziehen hat, dass er ihn nicht direkt nach der Geburt persönlich kennen lernen konnte, für die gesamte Misere, in die er selbst geraten war, verantwortlich machte. Wenn sein Erzeuger Teil ihres Familienlebens gewesen wäre, hätte Mum ihn doch sicher nie so allein gelassen, oder? Mittlerweile wusste er doch selbst nicht mehr, ob er den Typen noch suchte, weil er ihm eine Ohrfeige verpassen oder ihn ernstlich kennen lernen wollte.
Wenig überraschend war die Gesamtsituation seinen schulischen Leistungen alles andere als zuträglich, und Magnus hatte auch einfach keine Lust mehr, sich tagein, tagaus damit abzugeben. Einen Tag vor Ende der Spring Break 2011, er war gerade 17 geworden, eröffnete er daher seiner Mutter, dass er am nächsten Tag sicher alles tun würde, aber nicht zurück in die High School gehen. Noch weniger überraschend stieß diese Ankündigung nicht auf Begeisterung, und der Streit zwischen den beiden Familienmitgliedern, zwischen denen schließlich noch nie besonders viel Liebe geherrscht hatte, eskalierte völlig. Nachdem sich beide die ungeschönte Meinung voneinander um die Ohren gepfeffert und der junge Ferro außerdem die Strom- und Wasserversorgung der Wohnung komplett auseinandergenommen hatte (nicht absichtlich, wirklich), verpasste Aubrey ihm eine Ohrfeige und verkündete, dass dies das letzte Mal sei, dass sie den Schandfleck ihrer Familiengeschichte sehen wollte. Bei allem vorangegangenen Zoff, der Schock saß, und in Ermangelung anderer Ideen kam Magnus zunächst bei seinen Großeltern unter, die wenig Verständnis für das Verhalten ihrer Tochter hegten. Was nach Meinung ihres Enkels nur daran liegen konnte, dass sie nicht einmal einen Bruchteil der gesamten Geschichte mitbekommen hatten, sonst hätte man ihn doch wohl kaum willkommen geheißen.
Auf die schiefe Bahn… und auch nicht mehr weg davon:
Der abschluss-, arbeits- und mittellose 17-Jährige berief sich letztlich auf das einzige, was er bisher wirklich gut hinbekommen hatte, und verdingte sich als Lockpick. Sein Talent für Präzisionsarbeit sprach sich in der Szene rum; und nach relativ kurzer Zeit hatte er sich nicht nur als „Chrome“ einen Namen gemacht, sondern auch genug Geld zusammengekratzt, um sich wieder eine eigene Kleinstwohnung, diesmal näher am Zentrum von Dallas, leisten zu können – die Erklärung gegenüber den Großeltern, einen „Nebenjob“ gefunden zu haben, war ja auch nicht so falsch. Besonders häufig war er sowieso nicht in den eigenen vier Wänden. Zwischen einem Job und dem nächsten verbrachte das trotz allem quirlige Energiebündel einen Großteil seiner Freizeit auf den Tanzflächen der Stadt und genoss die neu gewonnene, diesmal wirkliche Freiheit – niemand, der ihn einschränkte, niemand, der Dinge forderte, die er nie würde leisten können, und vor allem niemand, der ihm Vorhaltungen machte, wenn er erst um fünf Uhr morgens vollkommen durchgeschwitzt wieder heimkam… Oder auch mal gar nicht. Auch andere Männer hatten schöne Betten, die unverbindlich verliehen wurden.
Eine Zeit lang funktionierte das ziemlich gut, und Magnus etablierte sich als kompetenter Freelancer. Er entwickelte, so man das bei seinen Exzessen sagen konnte, einen halbwegs geregelten Lebensstil, mit dem er sich auch eigentlich ganz wohl fühlte – zumindest die Partys waren gut, und die Arbeit wurde bezahlt. Gegen Ende 2013, nach guten zwei Jahren in der Szene, geriet der mittlerweile quasi professionelle Schlossknacker dann in den erweiterten Dunstkreis von Alexej Kalinin, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Dallas aus, aber zumindest im Umkreis der Stadt agierte. Das Angebot war ein fester Job unter dem Russen im Gegenzug für weitgehende Arbeitgeberexklusivität seinerseits (zu Deutsch: Gibt Geld, und wehe, du plauderst an anderer Stelle), und der 19-Jährige nahm an. Hatte den Vorteil, dass er sich seine Jobs nicht mehr selbst zusammensuchen musste.
Konkurrenz – „Saint“:
Die größeren gangsterpolitischen Spielereien gingen bis dato relativ an ihm vorbei; als Freelancer hatte das auch keinerlei Relevanz für ihn besessen. Aber es blieb irgendwie nicht aus, dass der Russen-Clan sich um Sachen bemühte, bei denen auch andere ihre Finger dran haben wollte – was per se kein Problem war, Magnus war mittlerweile ziemlich gut. Und so guckte er erst relativ verdutzt, und dann relativ sauer aus der Wäsche, als er 2014, nach nur wenigen Monaten in Kalinins Diensten, erstmalig auf Javier traf – der Typ wollte die gleichen Unterlagen wie er. Und war schneller da gewesen. Womit der Lockpick erstmals, seit er sich im entsprechenden Milieu etabliert hatte, unverschuldet den Kürzeren zog; die Messer flogen zwar, aber der Hexer hatte auch ziemlich fiesliche Mittel zur Gegenwehr. Hatte Sascha nicht gesagt, als Ferro sollte man gegen so was immun sein? Dass er „Saint“ (so nannte Thompons Mann sich, wie er bald darauf erfuhr), nicht ernsthaft verletzt hatte, zeigte sich beim nächsten Zusammenstoß, und auch beim Übernächsten. Wenn er nicht zwischendurch mal den einen oder anderen Deal durchgekriegt hätte, an dem Kalinins Gegenspieler nicht beteiligt war, hätte er allmählich beginnen müssen, an seiner eigenen Kompetenz zu zweifeln – so wurde es ein „Ich bin schon da!“, wann auch immer der Hexer das gleiche Ziel hatte wie er selbst. Es war zum Auswachsen, und neben vor allem drohend und als Mittel zum Zweck eingesetzten Messern (einmal hätte er den Kerl fast gekriegt, indem er das Schloss des Ausgangs ziemlich effektiv mit einer Edelstahlkinge blockierte… fast!) flogen immer häufiger spitze Kommentare. Allmählich wurde das persönlich!
Kalinin war mittlerweile höchstselbst in Dallas erschienen, und mit der direkten Konkurrenz zu Thompson wuchs auch die Brisanz der Aufträge. Womit klar war, dass a) auch Saint meistens mit von der Partie (und schneller dran. Verdammter Hexer.) war… und b) irgendwann auch die Cops mal misstrauisch wurden. Waren ja nicht ganz doof, die Blaulichtler, und die Falle war lang und sorgfältig genug geplant gewesen, dass sowohl Javier als auch Magnus im Frühjahr 2015 darauf einstiegen. Vermutlich hätten beide es irgendwie auch alleine da raus geschafft, aber ein umstelltes Gebäude und man selbst vor dem Safe im zweiten Stock, während draußen die Suchscheinwerfer angingen, war zumindest kritisch genug, um sich zweimal zu überlegen, ob man sich jetzt weiter bezanken und bekabbeln wollte… Oder mal kurz zusammen schloss. Es wurde Letzteres, und mit Hilfe einer gut platzierten Supernova (die Dinger waren eigentlich ziemlich cool, wenn man nicht gerade das Ziel war), sieben kreisenden Messern und einer schusswaffenimmunen Zielscheibe schafften sie es beide aus einer scheinbar auswegslosen Situation mehr oder weniger wohlbehalten heraus. Danach ging, wie auch zuvor, jeder wieder seine eigenen Wege – die Russen waren wenig begeistert von der Aufmerksamkeit, Magnus zuckte mit den Schultern. War ja nicht sein Fehler, dass der Auftrag nur ein Lockvogel gewesen war!
Die folgenden Wochen hielt er sich dennoch bedeckt, schraubte die Vorsicht ein bisschen hoch, und begegnete schließlich auch wieder (es war eigentlich unvermeidlich gewesen) dem „Saint“. Der, ebenso wie er selbst, scheinbar keine bleibenden Schäden abgekriegt hatte – wenn es denn irgendein Indiz war, dass der Kerl ihm schon wieder zuvorgekommen war. Für einen Moment war es vielleicht ein bisschen awkward, jedenfalls empfand Magnus das so, nachdem er sich (höchst professionell) bis zum Zielobjekt angeschlichen hatte, nur um ein mittlerweile ziemlich bekanntes Gesicht wiederzusehen – von dem er das letzte Mal im hochromantischen Suchscheinwerferlicht Abschied genommen hatte. Es dauerte ungefähr zehn Sekunden und ein genervtes „Du schon wieder“, bis sie den Status Quo wieder erreicht hatten. Der auch hielt – wenn auch irgendwie eine weitere Ebene mitschwang. Es ging vermutlich am abgebrühtesten Gangster nicht spurlos vorüber, wenn man sich gemeinsam aus ziemlichen Mist raus bugsiert hatte. Und das hatten sie, selbst wenn vor allem Magnus es nicht und niemals offiziell zugeben würde, Berufsstolz und so. Außerdem: sie standen auf verschiedenen Seiten, die Kabbelei war quasi verpflichtend. Zumal irgendeiner von ihnen (der Ferro erinnerte sich nicht mehr genau, wer) es natürlich nicht lassen konnte, süffisant festzustellen, dass das hier doch sowieso der einzige Grund war, dass sie sich da gemeinsam mit rausgeholt hatten – wäre sonst ziemlich langweilig geworden, die Arbeit, oder? Es ging noch drei, vier Monate so weiter. Magnus bekam Aufträge, und vollführte sie entweder zur Zufriedenheit Alexejs, oder eben nicht – Letzteres eigentlich ausschließlich dann, wenn „Saint“ (mal wieder) mit von der Partie war. Er kam gegen den einfach nicht an, was er auch versuchte, und mittlerweile wurde er ziemlich einfallsreich! ...und er hätte gelogen, wenn er behaupten würde, dass ihm die irgendwo zwischen Rumalberei, Gezanke und anspornender Konkurrenz herumdümpelnden Interaktionen mit seinem „Erzfeind“ nicht auch (hin und wieder ein bisschen) Spaß machen würden. Die Zeit zwischen zwei Jobs nutzte er wie eh und je, schlief wenig, powerte sich auf der Tanzfläche und beim Training aus, um gegen eine zunehmende unterschwellige Rastlosigkeit anzukämpfen, und diskutierte ein ums andere Mal mit seinen Chefs aus, dass auch diesmal der vermasselte Handel im Prinzip nicht auf seine Kappe ging – Thompson hatte nun mal den besseren Mann. Was er definitiv nicht neidlos, aber halt doch irgendwie anerkennen musste.
Umwälzungen:
So im Großen und Ganzen… War die Situation recht zufriedenstellend. Jedenfalls, bis Mitte 2015 aus mittlerweile doch viel, viel zu viel Spaß mindestens die doppelte Menge an Ernst wurde. Eigentlich hätte es ein einfacher Job sein sollen: Einsteigen, während vorne die Party ging, den Safe knacken, Pläne rausholen, abhauen. Er hatte die letzten paar größeren Deals an „Saint“ verloren (wenig überraschend, wenn Thompson den Kerl halt auch auf das gleiche Ziel ansetzte), und die Russen wurden allmählich ungehalten und ungeduldig – ziemlich ungeduldig. Was hieß, dass er sich für diesen Auftrag nun mit einem unausweichlichen Ultimatum konfrontiert sah: Entweder du lieferst, oder es gibt Ärger. Und was das in einem derartigen Unternehmen hieß… Der zu diesem Zeitpunkt 21-Jährige gab sich noch zwei Wochen. Maximal.
Dementsprechend gereizt war er, als er letztlich bis zum Zielort vordrang – und der verdammte Hexer wieder einmal schneller gewesen war. Frustriert, angespannt, und ohne wirkliche Perspektive verlor der nicht umsonst als Chrome bekannte Ferro sämtliche (na ja, fast) Zurückhaltung, und Messer flogen mit einer schon länger nicht mehr gezeigten Präzision. Half nur nichts, die Pläne waren halt noch immer nicht seine, und das unterdrückt gefauchte „Lass mich den Scheiß doch ein. Mal. gewinnen!“ hätte er am liebsten eine Sekunde später schon wieder zurück genommen. Das ging aber nunmal nicht, der Typ stieg auch noch drauf ein, und Magnus war resigniert genug, um das Problem zu umreißen. Es machte jetzt eh keinen Unterschied mehr, ob er plauderte oder nicht; im Zweifel war’s halt schneller vorbei. Das Gegenteil passierte – er versteht bis heute nicht, warum der Andere damals der Meinung war, es sei eine gute Idee, ihm Asyl zu gewähren. Aber er nahm das Angebot an und tauchte ab, gezwungenermaßen in der Bude seines direkten Konkurrenten und Rivalen.
Romeo und Julia – oder Magnus und Javier:
Irgendwie führte ab da dann eins zum anderen. Erst das auf-dem-Sofa-parken bei Javier (Latino – hätte er sich eigentlich denken können) in dessen Bett – und nein, Magnus hatte definitiv noch viel zu viel Adrenalin intus, um das zum Schlafen zu verwenden. Dann das ständige, andauernde Gekabbel und Gezoffe zu hin und wieder ernsthaften Gesprächen (zusätzlich, Ersteres blieb). Schließlich die noch ungeklärte Frage, wie es für den Lockpick weitergehen konnte, zu einem Job bei Thompson. Über die Sache mit den Russen musste erstmal Gras wachsen, und besser, das wuchs da drüber, als über ihn… und eigentlich wollte er nicht aus Dallas weg, es gab also nicht viele Optionen. Als der Hexer umziehen musste, weil die Wohnung eventuell das eine oder andere abgekriegt hatte (es tat ihm ja Leid. Ein bisschen. Wirklich!) war er eigentlich der festen Überzeugung, sich wieder nach was eigenem umschauen zu müssen – stattdessen ging er mit. Irgendwann kam auch die Frage nach seinem Vater nochmal auf, und der Andere versprach, mal seine Connections zu befragen, bisher allerdings erfolglos. So langsam resignierte der Ferro in dieser Angelegenheit. Nicht vollständig, aber der Kerl schien halt wirklich wie vom Erdboden verschluckt.
Das mit der großen Liebe oder so war für Magnus stets ein Gerücht gewesen und „Romeo und Julia“ wirklich herausragendste Comedy, wenn man ihn fragte. Gab es erstens nicht, und wenn, dann nicht so, und sowieso und erst recht nicht für ihn. Er wartete daher nur auf den Moment, in dem das alles wieder zusammenbrechen würde, und er doch erneut alleine auf der Straße stand. Stattdessen kam der gemeinsame Winterurlaub 2016. Und Javier blieb nicht nur, sondern wollte für immer bleiben. Ihm musste was ins Auge geflogen sein, wirklich, denn „Chrome“ würde doch nicht anfangen zu heulen bei einem Heiratsantrag? Natürlich war die Antwort „ja“ (und der 04.12. seitdem mit Bildern von Paris verknüpft). Am 20.05.2017 gaben die ehemaligen Konkurrenten sich dann im Kölner Dom das Ja-Wort. Magnus’ Mum wurde nicht eingeladen (die bekam im Anschluss das zuckersüßeste Hochzeitsfoto mit persönlicher Widmung des glücklichen Ehepaars zugeschickt – seinen Nachnamen hatte er ohne größeres Bedauern eingetauscht), dafür kam der neue Boss, Thompson. Die Party war grandios, Magnus und Javi zofften sich auch nur einmal wesentlich, und die Nacht endete dort, wo der Tag begonnen hatte: Im gemeinsamen Bett. Ehebett. Nach den Flitterwochen ging es dann zurück nach Dallas (For the record: Es ist eine beschissene Idee, einen frisch verheirateten Ferro neben seinen Ehemann in eine fliegende Blechdose zu setzen. Die Notlandung erfolgte auf dem Heimweg in Barcelona.), und der Hausstand zog ein weiteres Mal um. Diesmal geplant und nicht, weil der Vermieter genug von der ferrobedingten Zerstörung hatte.
Und seitdem? Geht eigentlich alles seinen Gang – mit allen Aufs und Abs, allen Freuden und Zweifeln, allem unvermeidlichen Gezank, aller zu erledigenden Arbeit, und natürlich auch jeder mitgenommenen Party dazwischen.
Fusszeile
... oder das Kleingedruckte
Schreibprobe:
Magnus öffnete träge die Augen – und schloss sie erneut. Es war einfach definitiv noch zu- „früh“, murmelte er, mit der Hand neben sich tastend, um den Hexer wachzurütteln. Irgendjemand musste ja Kaffee machen, und er war noch nicht motiviert genug, selbst aufzustehen. „Javi…?“, brummelte er unzufrieden, als seine Hand ins Leere griff, warum war es denn schon wieder so kalt hier? Ein Augenaufschlag brachte die Lösung (das Bett war, abgesehen von ihm, nicht belegt), und noch deutlich missmutiger wälzte der Ferro sich erst auf den Bauch und stemmte sich dann hoch, bis er auf der Bettkante saß. 10 Uhr, wie ihm ein Blick auf den Wecker verriet, also definitiv zu früh. Aber erstens fehlte ein Kaffee, und zweitens ein Hexer, und… mweh. „Javi?“, rief er durch die Wohnung, sparte sich die weitere Suche aber, als er laufendes Wasser im Bad hörte. Kurz überlegte er- nein, Prioritäten, erst wurde die Kaffeemaschine in der Küche angeschaltet (die Bohnen waren auch noch leer, alles musste man selbst machen), und der ganze Weg zurück war dann auch zu weit, stattdessen ließ er sich auf’s Sofa fallen. Das nächste Mal schaute er auf, als die Badtür sich öffnete. „Du hättest“, begann Magnus vorwurfsvoll, zur Unterstreichung der Worte eine seiner Edelstahlklingen in den Türrahmen jagend, „wenigstens schonmal Kaffee machen können!“
Denn so romantisch das in Filmen immer aussah, wenn man sich gegenseitig tackelte und dann anschmachtete, mindestens einer von den beiden Leuten war immer das weiche Kissen, uuund es wäre nicht besonders fair, wenn er jemanden quasi dazu verurteilen würde, das unfreiwillig zu sein. Machte man nicht. ~Tobias Achebe, 24, versucht sich als KDrama-Schauspieler~
Egal, er war ja nicht hier um seine Verkaufshistorie aufzuschlüsseln, sondern um zu prüfen, ob sie mit seinem bunten Zeug die nächste Kinderkrippe, oder schlimmer noch, die Dönerbude sprengen wollte. ~Neko, Anführer der Cats und verantwortungsvoller Feuerwerksverkäufer~
Ja, er polterte, nein, er war nicht deswegen ein Poltergeist, und doch, er konnte Türen öffnen, und wer auch immer da war konnte ihn offensichtlich nicht daran hindern. Soweit so gut. Arzt war er auch nicht, aber auf die Idee würde bei seiner Uniform auch eigentlich niemand kommen. ~Benjamin Hill, Polizist. Doch, Ben. Marek kann.~
Man musste ein echt schönes Leben haben, sich der tollen Gleichmäßigkeit des Universums zu erfreuen und damit anscheinend nicht mit Leuten zusammen zu wohnen, die launischer waren als ein Stimmungsring in der Mikrowelle. ~Cole Morgan denkt über das Leben nach~
Und dann war da Licht, sehr viel Licht, unangenehm viel Licht. Die Telepathin hörte mit ihrem Gezappel auf. Der Druck auf dem Schultern wurde weniger. Waren die Valar persönlich gekommen? ~Alina Hill, Fantasy-Kennerin, erfasst die Situation… halb-korrekt~
Vielleicht sollte er sich abgewöhnen, den älteren Hexer in so heiklen Situationen zu provozieren. In Situationen, in denen der Zucker sich viel zu nah an seiner Tasse befindet und der irre Kerl auch noch eines der Stückchen in seiner Gewalt hat. Mit dem leisen Platsch starb ein kleiner Teil des Barkeepers, weil er ganz genau wusste, dass er den Tee jetzt trotzdem trinken würde. ~Liam Sinclair, ebenfalls Hexenmeister, in einem Moment der Einsicht~
Passte schon. Auch wenn ihn das Gör auf die Palme brachte mit der widerlichen Dauergutelaune. ~Lynx’ Meinung zu San~
San mochte Lynx. Er mochte ihn wirklich wirklich gerne. ~Sans Meinung zu Lynx~
Es wäre ausgesprochen unhöflich, jemanden beim offensichtlich konzentrierten Arbeiten zu stören, und Adesewa war nicht nur dann unhöflich, wenn sich jemand das aktiv eingehandelt hatte. ~Adesewa Morris, Anwältin mit begrenzter Höflichkeit~
Der Mann stellte seinen Besen beiseite und versicherte ihm, dass er sofort jemanden holen würde, weshalb der Wandler sich einfach nicht von der Stelle rührte. Nichts war schlimmer, als vom offensichtlichen Treffpunkt zu verschwinden. ~Aiden Kavanagh, Reporter im Dienst~
Aki bestand darauf, dass Wolf auch welche davon aß, wenn er sie schon mitgebracht hatte. Eigentlich wollte er, dass Aki alle aß, aber wenn der ihn dazu zwang… er konnte ja so tun als würde er zustimmen, aber nicht aktiv was essen und vielleicht aß Aki dann aus Versehen alle? ~Koji Evans, Werwolf, plant ausgeklügelt~
Dat war doch Quatsch im Quadrat und damit jenseits von der Vorstellungskraft des Jungwolfs. Er wüsste ja nicht mal wie man das rechnete. ~Fujio Juromaru, Quarterback, denkt zumindest mal nach~
Er verstand nicht- wann war es so normal geworden, seinen… Kollegen gegen die Schulter boxen zu wollen für welche Idiotie auch immer- Er wartete nicht auf eine Antwort des Ferros, merkte etwas verspätet, dass er die Luft angehalten hatte, und ihm deswegen ein bisschen schwummerig wurde, und führte seine Bewegung endlich zu Ende – nur in die andere Richtung. Er fuhr sich durch die Haare, sich bewusst, dass das nicht einmal den Anschein von Ruhe erweckte, und holte Luft. „Ich… muss los“, verkündete er mit mehr Sicherheit in der Stimme als er für möglich gehalten hatte, „ich hab… meiner Mutter versprochen, sie noch… anzurufen.“ ~Taraku Hasuya, Jäger, wird überrascht~
„Ich möchte ein Teil des Ganzen bleiben, mehr Teil davon werden, als ich jetzt bin. Ich möchte ein …“ Zuhause. ~Gwen Wood stößt unerwartet auf ihren ewig verdrängten Herzenswunsch~