Dallas bei Nacht
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BeitragThema: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptySo 31 Jan 2016 - 17:11

Wohnzimmer Interi10

Das Wohnzimmer hat einen eher urigen Charme, ist aber dank grossen weichen Sofas und dem Kamin, der diesen Raum dominiert, äusserst gemütlich und lädt zum Verweilen ein.


Quelle: http://freshideen.com/wp-content/uploads/2013/05/interior-design-ideen-f%C3%BCr-m%C3%A4nner-feuerstelle-holz-wandbelag.jpg
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMo 18 Jul 2016 - 21:02

CF: Zeitsprung - Nightlife - Tabledance Bar 'Dashing Venue' - Lagerraum

Fast beiläufig warf Vivienne einen Blick auf die Uhr, die über der Tür ihres Wohnzimmers hing. Nachdem sie sich die Nacht über Gedanken gemacht hatte, was sie mit dem kleinen Nagetier, unter dessen Pelz sich die Schwester eines DPD-Schnüfflers versteckte und noch immer dank der starken Beruhigungsmittel, die Kate dem Vieh verabreicht hatte und die sie ihr neben dem kleinen Nager dagelassen hatte, selig vor sich hinschlummerte, anstellen sollte. Vivienne vertraute ihren Mädchen zwar, das stand völlig außer Frage, jedoch war sie sich nicht sicher, was die ein oder andere wohl mit dem Tier anstellen würde, wenn sie es fand. Dummerweise war es eben trotz des zweifelhaften Berufsbildes der Mädchen eben das: Ein Haufen Mädchen. Und erfahrungsgemäß fanden Mädchen kleine flauschige Nagetiere unheimlich niedlich! Die Hexe war sich ziemlich sicher, dass Greens Schwester den Besitzer schneller wechseln würde, als sie "hokuspokus" sagen konnte, wenn sie nicht aufpasste. Kate hatte sie vor die Tür gesetzt, ohne ihr ihren Plan ausgiebig zu erläutern. Schließlich musste da eine bestimmte Person mitspielen.

Auf die Minute genau ertönte die leise Klingel ihrer Haustür, die die Ankunft ihrer Angestellten und Vertrauten ankündigte. Auf Aya war immer Verlass. Zu mindestens einhundertzwanzig Prozent. Und Aya war nicht der Typ Frau, der Moralapostel spielte oder dumme Fragen stellte. Sie war genau die Richtige. Vivienne öffnete der Blondine die Tür und lotste sie direkt ins Wohnzimmer, auf dessen Wohnzimmertisch die verschlossene Weinkiste stand. "Danke, dass du dir Zeit nehmen konntest", eröffnete sie das Gespräch. Und Vivienne war Aya in der Tat dankbar. Sie arbeiteten nun schon lange genug zusammen, dass der Hexe durchaus bewusst war, wie sehr Aya Abweichungen von ihrem streng geregelten Tagesablauf hasste. "Ich will mich kurz fassen." Mit diesen Worten deutete sie auf die Holzkiste. "Ein alter... Freund hat einen Gefallen eingefordert, dem ich ihm noch schuldig war. In dieser Kiste befindet sich die kleine Schwester eines Schnüfflers des DPD. Sie ist eine Gestaltwandlerin und zurzeit ein Eichhörnchen. Der eingeforderte Gefalle verlangt, dass ich sie für eine Weile unterbringe und dafür sorge, dass sie sich weder befreien noch Kontakt zu ihrem Bruder aufnehmen kann. Sie ist das Lockmittel, um den Schnüffler aus seinem Loch zu locken. Allerdings halte ich weder den Club noch meine Wohnung für ein sonderlich sicheres Versteck..."

Sie setzte sich und schlug die Beine übereinander, während sie die stille Miene der anderen Frau betrachtete. "Da du äußerst zuverlässig bist und du mein vollstes Vertrauen genießt, dachte ich mir, dass du womöglich eine Idee hast, was wir mit ihr anstellen können." Kurz wanderte ihr Blick zu der Holzkiste auf dem Tisch, als wolle sie sichergehen, dass sie und ihr Inhalt auch wirklich noch dort standen, wo sie zu stehen hatten. "Was sagst du?"
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDi 19 Jul 2016 - 14:44

CF Zeitsprung: Dallas - Nightlife - Tabledance Bar 'Dashing Venue' - Bar

Pünktlich zum verabredeten Zeitpunkt stand Ayana vor der Tür, während sie auf ihre Funkuhr blickte und genau auf die Minute die Klingel betätigte. Die Blondine trug an diesem Abend, entsprechend der heißen Temperaturen, eine kurze Shorts und ein Tank-Top von ihrem Lieblinsgfilm mit passenden Chucks, welche ebenfalls von dem Kürbiskönig geziert wurden. Ihre Haare waren, wie immer, zu einem ordentlichen Bob geschnitten, der sich scheinbar nie in der Länge zu ändern schien, während sie eine Strähne mit einer Totenkopfspange hinter das Ohr gesteckt hatte, der Anhänger ihrer Kette verschwand in ihrem Ausschnitt.

Sie folgte der Hexe in das Wohnzimmer, wobei ihr Blick an der Weinkiste hängen blieb. Auf die Dankesworte zuckte Ayana lediglich die Schultern. Da sich Vivienne ohne Diskussion auf Ayanas Zeitplanung einliess und damit den Tagesplan nicht wirklich durcheinander brachte, war es keine große Unannehmlichkeit, zumal ihr die Örtlichkeit und der Weg vertraut waren. Außerdem war die Hexe jemand, der schnell zum Punkt kam und sich überflüssiges Gerede sparte - eine Eigenschaft, die Ayana sehr zu schätzen wusste. Entsprechend schweigend und aufmerksam verfolgte sie die Ausführungen bezüglich des Gefallens, ehe ihr Blick sich wieder auf die Weinkiste richtete.

"Gestaltwandler? Und so lange es unter Betäubungsmitteln steht, wird es sich nicht zurück verwandeln?" Ohne um Erlaubnis zu bitten, öffnete sie die Holzkiste und betrachtete den erbärmlichen Inhalt. Wäre es ein echtes Tier, hätte sie womöglich eine Spur Mitgefühl empfunden, so allerdings  betrachtete sie das kümmerliche Wesen mit sehr neutraler Miene. "Ein sicheres Versteck für ein Lockmittel? Ich würde ebenfalls davon absehen, es im Club auf zu bewahren. Es könnte eine Falle sein." Ihr Blick blieb weiter auf die Kreatur gerichtet, ehe sie das Tier vorsichtig anstupste, ohne Reaktion. Lediglich das leichte Heben und Senken des schlanken Körper verriet, dass es überhaupt lebte. "Ich kann es mit zu mir nehmen. In einen Käfig legen. Den Käfig in mein Wohnzimmer stellen und mich darum kümmern", sinnierte sie laut in ihrer monotonen, gleichgültigen Sprechweise, ohne, dass es sie im geringsten zu bekümmern schien, dass es sich nicht nur um ein Lebewesen, sondern um quasi einen Menschen handelte. Einen Mutanten, wenn man so wollte. "Ich habe Kontakt zu einem Individuum, welches sich mit Betäubungsmitteln auskennt. Vielleicht kann ich geeignete Medikamente und die korrekte Dosis heraus finden, um unerwünschte Dosisfehler zu vermeiden. Der Mutant könnte sterben und wir die Leiche einer Polizistenschwester im Haus haben. Außerdem werde ich mich über parenterale Ernährung informieren. Ich habe kein Interesse daran, den Mutanten in meiner Wohnung verhungern zu lassen."
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDi 19 Jul 2016 - 19:46

Auf Ayas berechtigte Frage zuckte die Hexe kurz die Schultern. "Ich weiß es nicht. Aber bislang hat sie keine Anstalten gemacht, sich zu verwandeln. Ich gehe davon aus, dass sie dazu bei Bewusstsein sein muss." Doch mit Sicherheit wusste sie es nicht. Weswegen das kleine Vieh ihnen zumindest theoretisch noch immer gefährlich werden konnte. "Richtig, sehe ich auch so. Man versicherte mir zwar, der Bulle würde mit keinem Wort erfahren, wo sein Schwesterherz steckt, aber wir wissen beide, dass Worte lügen können." Und immerhin konnte Kate, wenn sie es denn drauf anlegte, Vivienne mit so einer Aktion mächtig vor den Karren pinkeln. Darauf konnte die Hexe getrost verzichten. Umso zufriedener und beruhigender stimmte es sie, Kate von ihrer Idee nichts verraten zu haben. Selbst wenn sie den Schnüffler in den Club lockte, würde er dort nichts von Interesse vorfinden.

Auf Ayas Vorschlag hin zuckte eine fein geschwungene Augenbraue überrascht nach oben. "Möchtest du das wirklich tun?" Nicht, dass sie etwas dagegen einzuwenden hatte, Aya machte seit Jahren Krav Maga und konnte sich entsprechend sehr gut selbst verteidigen. Darum machte sie sich keine Sorgen. Sie fingerte die Überreste des Beruhigungsmittels, das Kate ihr dagelassen hatte, aus ihrer Tasche und überreichte Aya die Phiole. "Hast du von dem Zeug schon mal gehört? Vielleicht kann dein Kontakt etwas damit anfangen." Und vielleicht konnte er ihr auch sagen, wie hoch die Dosierung sein musste - vor allem vor dem Hintergrund, dass es sich immernoch um ein menschenähnliches Wesen handelte, das lediglich die Gestalt eines Eichhörnchens angenommen hatte, nicht um ein echtes kleines Eichhörnchen. "Niemand möchte ein totes... Ding in seiner Wohnung", stimmte sie der Blondine nüchtern zu und nickte ihren Vorschlag entsprechend ab. Welche Wahl hatten sie schon? Prinzipiell war es ihr egal, was mit der Schwester des Bullen passierte. Es interessierte sie in etwa so sehr, wie es Kate interessiert hatte, allerdings war die Schlange dann auch nicht diejenige, die sich mit dem Verschwindenlassen der Leiche herumärgern musste.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 20 Jul 2016 - 19:06

Also musste es sicher bewusstlos bleiben, um eine Verwandlung zu verhindern. Womit auch gleichzeitig die Gefahr einer Kontaktaufnahme zu dem Polizisten abgeschaltet wäre. Sehr gut. "Vielleicht lässt sich eine weniger invasive Möglichkeit finden, es am Leben und bewusstlos zu halten. Eine Magensonde vielleicht. Man könnte die Nahrung mit den Betäubungsmitteln mischen. Allerdings wäre es wichtig, heraus zu finden, wie die Energiebilanz bei einem solchen Mutanten in gewandelter Form aussieht." Sie nahm das Mittel entgegen, schüttelte den Inhalt und las die Beschriftung,ehe sie die Flasche in ihrer Handtasche verschwinden liess. "Ich würde ungern auf ein unbekanntes Mittel zurückgreifen. Noch weniger, wenn besagte Freundin einzige Bezugsquelle ist. Ich nehme mich der Sache an. Und sollte es sterben, ich weiß, wie man eine Leiche verschwinden lassen kann." Tatsächlich hatte es eine Zeit gegeben, während welcher die junge Frau in okkulten Kreisen verkehrt hatte, und hatte darüber alle möglichen Freaks, Möchtegernvampire und Wochenendsatanistien kennen gelernt - doch auch tatsächlich das ein oder andere richtige Wesen der Nacht. Bei allem, was sie in den letzten Jahren über magische Geschöpfe heraus gefunden hatte, war sie sich inzwischen recht sicher, dass der Leiter ein Vampir oder Ghul gewesen sein könnte - interessanter jedoch war ihre oberflächliche Bekanntschaft zu einer Person, die definitiv zu den Ghulen gehörte. Oh ja - sie wusste sogar ziemlich gut, wie man eine Leiche verschwinden lassen konnte. Für immer.

Sie blickte von dem Nagetier auf zu der Rothaarigen Frau, welche sich in den letzten Jahres Ayanas bedingungslose Loyalität gesichert hatte. "Ich werde mich darum kümmern. Wenn du möchtest, erhältst du regelmäßige Berichte. Ansonsten musst du dir keinerlei Gedanken mehr um dieses Problem machen. Wenn ich erwischt werde, bist du sicher. Ich gelte als psychisch krank und gewalttätig. Ich brauche kein anderes Motiv als Provokation. Ich bin gut darin, zu schweigen. Im schlimmsten Fall lande ich wieder in einer Psychiatrie. Ich bin schon einmal geflohen. Ich kann es auch wieder. Dort gibt es geregelte Tagesabläufe und klare Strukturen. Ich habe regelmäßige Mahlzeiten und meine Ruhe. Es gibt schlechtere Orte."

Natürlich war ihr ihre Freiheit, ihre eigene Wohnung und auch ihre eigenen Strukturen bedeutend lieber. Doch es gab nur wenige Menschen, die in ihrem Leben eine Bedeutung hatten. Vivienne gehörte dazu. Und es gab tatsächlich schlechtere Orte, um zu existieren, als eine Psychiatrie. Für sie selbst wäre es kein derartiger Verlust, in einer Psychiatrie zu landen. Vivienne hingegen... wenn man die Schwarze Witwe hinter Gitter brachte, würde Ayana alles verlieren. Und wenn sie ohnehin alles verlieren konnte, so war es ihr doch lieber, dass am Ende ein Ort auf sie wartete, zu welchem sie zurück kehren konnte.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 20 Jul 2016 - 19:56

Die Hexe schürzte die Lippen, während sie über Ayas Worte nachdachte. "Ja, da ist etwas dran", stimmte sie zu. Sie hatte ja schließlich selbst gesagt, dass Wandler zwar die Gestalt von Tieren annehmen konnten, aber deswegen waren sie ja schließlich noch lange keine. Sicherlich musste es da irgendwelche Unterschiede zu übrigen Menschen oder Tieren in ihrem Metabolismus geben. Vivienne schenkte der Blondine ein seltenes, warmherziges Lächeln. "Danke, Liebes. Ich wusste, auf dich ist Verlass." Und wenn die Welt um sie herum in Trümmern läge, würde Aya der Hexe, die nicht nur ihre Arbeitgeberin, sondern auch ihre Freundin war, den Rücken stärken. Diese bedingungslose Loyalität hatte Vivienne in den vergangenen Jahren sehr zu schätzen gelernt. Die letzten Worte der jungen Frau quittierte sie mit einem wissenden, weniger herzlichen Lächeln. "Ich weiß." Und selbst wenn Aya keinerlei Kontakte oder Möglichkeiten hätte, im Fall eines Falles eine Leiche verschwinden zu lassen, würde ihr schon etwas einfallen. Den Beinamen "Schwarze Witwe" hatte die Hexe schließlich nicht von irgendwoher.

"Berichte sind kein Muss, aber es steht dir selbstverständlich jederzeit frei, mir dennoch zu erzählen, wie der aktuelle Stand ist. Dass ich unverzüglichen Rapport erwarte, sobald eine Änderung auf- oder eintritt, ist denke ich nicht erwähnenswert." Natürlich war es das nicht. Vivienne konnte sich blind auf Aya verlassen. Und auf ihre Akribie. Es mochte für das Mädchen vielleicht etwas schlimmeres geben, als erneut in der Psychiatrie zu landen, doch Vivienne war es wesentlich lieber, wenn sich dieser unschöne Umstand vermeiden ließ. "Mir wäre es lieber, wenn es nicht erst so weit käme. Ich würde gewiss einen Weg finden, dich dort schneller und einfacher wieder rauszuholen, als durch eine Flucht." Kontakte waren eben alles in der Unterwelt. Das galt nicht nur für diese Stadt.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 20 Jul 2016 - 21:20

Viviennes Lächeln ging vollkommen an Ayana vorbei, sowohl die Herzlichkeit, noch das wissende, traurige Lächeln erschlossen sich ihr in der Bedeutung oder den Nuancen. Stattdessen beschränkte sie sich auf die fakten und ihren neuen Auftrag. "Selbstverständlich." Selbstverständlich würde sie Bericht erstatten, sobald sich eine Veränderung in der Situation ergab, egal, ob diese Wendung gut, schlecht oder neutral zu bewerten war. Immerhin war sie es auch im Rahmen der Bargeschäfte gewohnt, die Hexe über wichtige Äderungen unmittelbar in Kenntnis zu setzen. Oder, je nach Dringlichkeit, sich etwaiger Probleme an zu nehmen, ehe sie Bericht erstattete.

Ayana nickte anschließend. "Ich schätze unsere Ausgangsposition mit einer mehr als fünfzigprozentigen Chance ein, diese Situation ohne schwerwiegendere Probleme zu lösen. Allerdings werde ich erst Informationen einholen müssen, ehe ich dazu in der Lage bin, genauere Aussagen über die Erfolgswahrscheinlichkeit treffen zu können. Darüber hinaus  besitzen wir allerdings derzeit einige Ausweichpläne, welche schwerwiegendere Komplikationen minimieren. Da ich keinerlei Kontakte zu Mr. Green oder seiner Familie hege, erachte ich es für unwahrscheinlich, in das Blickfeld zu geraten. Zusätzlich existiert kein Motiv."

Sie blickte erneut zu dem schlafendem Wesen, während die Pläne in ihrem Kopf bereits Form und Gestalt an nahmen. "Ich werde es mit nach Hause nehmen und darum kümmern. Allerdings wäre ich dir verbunden, wenn du dich um die Besorgung eines geeigneten Tierkäfigs kümmern würdest." Ayana hasste es, einkaufen zu gehen. Und noch mehr verabscheute sie es, dies ungeplant zu tun. "Alle weiteren Notwendigkeiten wie Streu, Heu und Futter lassen sich anschließend ohne weitere Komplikationen in meine Einkaufsstruktur einbinden."

Ohne eine Antwort ab zu warten, zückte Ayana ihr Portemonnaie - natürlich zeigte es das Grinsgesicht Jack Skellingtons - und holte eine beträchtliche Anzahl sorgfältig gefalteter Scheine hervor. "Dies sollte entsprechende Kosten decken, der Rest ist für weitere etwaige Besorgungen, die ich nicht selbst erledigen möchte. Alles andere ist für dich. Ich habe kürzlich eine gewisse Menge an Geld erlangt und möchte es aus irrationalen, für mich nicht nachvollziehbaren Gründen mit dir teilen. Hinterfrage diese Entscheidung bitte nicht."
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 20 Jul 2016 - 21:55

"Das ist gut." Vivienne malte sich ähnlich gute Chancen, heil und ohne unerfreuliche Vorkommnisse aus dieser Sache rauszukommen, aus. Ausweichpläne waren immer das A und O, denn bekanntlich gab es immer irgendwo einen Idioten, der einem die Tour vermasselte. Dämlich war, wer dann keinen Plan B parat hatte. Aya gehörte zu den wenigen Menschen auf dieser Welt - vielleicht war sie auch die einzige - denen Vivienne blind vertraute. Nicht nur ihr als Person, sondern auch dem Kalkül und dem messerscharfen Verstand der jungen Frau. "Ich hatte mit dem Schnüffler bisher auch noch nichts zu tun. Es wäre wünschenswert, wenn es so bliebe." Sie seufzte einmal kurz, fast resigniert. Doch letzten Endes fand mindestens jeder Cop der Stadt einmal seinen Weg in ihren Club. Die eine Hälfte, um Geschäfte mit der resoluten Barbesitzerin zu betreiben, die andere Hälfte, um eine Razzia loszutreten. Früher oder später würde sie wohl auch persönliche Bekanntschaft mit Mister Green machen... "Schnüffler sind raffiniert. Wenn es kein Motiv gibt, finden sie eines. Darauf würde ich mich also nicht hunderprozentig verlassen." Andererseits gab es beim DPD auch mehr als genügend Idioten, die an den Fäden der Schwarzen Witwe hingen, wie Marionetten - nur, dass sie einfacher zu lenken waren.

"Ich besorge dir, was du brauchst", bestätigte die Hexe, während sie die Kiste wieder sorgsam verschloss und Aya den Schlüssel zum Vorhängeschloss in die Hand drückte. Als die Blondine plötzlich ihr Portemonnaie zückte, um ein paar sorgfältig gefaltete Geldscheine zu zücken und Vivienne diese entgegenhielt, stieß sie ein unwirsches Fauchen aus. "Ich brauche dein Geld nicht, Aya. Wir sind bereits quitt." Eigentlich waren sie mehr als das und sie fühlte sich noch immer danach, als stünde sie noch immer tief in der Schuld der Blondine. "Wirklich nicht", verlieh sie ihrer Ablehnung Nachdruck. Aya nahm definitiv ein Risiko auf sich, das man von niemandem leichtfertig erwarten konnte. Und was konnte ein bisschen Kleintierbedarf in diesem Vergleich schon kosten?
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDo 21 Jul 2016 - 7:24

Bei dem unwirschen Fauchen, welches die Hexe von sich gab, blickte Ayana sie nur aus eiskalten Augen an, ohne eine Miene zu verziehen, während ihr Verstand arbeitete. Letztendlich nickte sie und nahm das geld zurück. Ohne ein weiteres Wort holte sie etwas aus ihrer Tasche und deutete Vivienne an, zu ihr zu kommen, während sie ihr einen Stapel Rubbellose zeigte. "Ich hatte Langeweile und habe mich mit den Mustern beschäftigt und einige Theorien aufgestellt und diese umgesetzt, wobei ich mich letztendlich in meiner Theorie bestätigt sah. Ich bin mir sicher, den Code hinter den Rubbellosen verstanden zu haben und dazu in der Lage zu sein, bei Gewinnerlosen diese Gewinne auch zu erhalten. Allerdings habe ich davon abgesehen, sämtliche Gewinnerlose ein zu lösen, um Aufmerksamkeit zu vermeiden." Sie reichte Vivienne ein los, welches einen der größeren Gewinne zeigte.

"Ich möchte, dass du diese Lose nimmst. Ich möchte sie mit dir teilen. Ich bevorzuge es, dies zu tun, ohne eventuelle Gefühle analysieren, hinterfragen und erklären zu müssen. Ob du es letztendlich einlösen wirst, oder nicht, möchte ich nicht erfahren. Nimm es einfach." Wenn sich die Rothaarige mit dem Los etwas auseinandersetzen würde, würde sie erkennen, dass es sich bei diesem Los um ein Preisgeld von 100.000$ handelte. "Es gibt laut Anbieter 10 Lose mit einem Preisgeld von 100.000$. Weitere 10 Lose mit einem Preisgeld von 1.000.000$. In einem Sammelpack sind 50 Lose, die Kosten belaufen sich auf 500$ je Sammelpack, 10$ je Los. Ich habe 10 Packungen zu je 50 Losen erworben und meine Kosten bereits wieder durch Gewinne ausgeglichen, nachdem ich das System verstanden habe."

Ayana holte eine Anzahl noch ungenutzter Lose heraus, zusammen mit einer Münze. "Ich zeige es dir." Nach einem System, welches nur sie verstand, begann sie die zehn Lose frei zu kratzen. Es folgte Niete um Niete, ohne, dass sich die Blondine aus der Ruhe bringen liess. Das vierte Los belief sich immerhin auf 100$, es folgten weitere Nieten sowie zwei kleinere Gewinne von 10$ und 25$. Ein weiterer Zehnerstapel folgte, nach demselben System frei gekratzt, ohne nennbare Ergebnisse, doch auch hier holte sie lediglich den 3. Stapel hervor - und tatsächlich zeigte das 8. Los den Hauptgewinn - 1.000.000$. Ayana wirkte wenig beeindruckt, sondern am ehesten noch zufrieden. "Ich habe noch 80 Lose übrig."
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDo 21 Jul 2016 - 19:58

Braves Mädchen, dachte Vivienne noch immer gereizt, aber wesentlich versöhnlicher gestimmt, als noch einen Moment zuvor. Zufrieden beobachtete sie Aya dabei, wie sie das Geld zurück in ihr Portemonnaie packte und dieses in ihrer Tasche verstaute, nur um weiter darin zu wühlen und etwas rauszuholen. Sie winkte die Hexe zu sich und Vivienne folgte der stillen Anweisung und ließ sich neben ihr auf dem Sofa nieder. Ihr Blick folgte dem der kühlen Blondine - auf einen Haufen Rubbellose. Noch ehe sie irgendein Wort darüber verlieren konnte, erhob Aya das Wort und erklärte, was sie mit diesen ganzen Rubbellosen getan - oder vor - hatte. Eigentlich sollte sie sich nicht darüber wundern. Was es Aya an sozialer Kompetenz mangelte, glich sie durch ihren messerscharfen Verstand wieder aus. Eigentlich war es nicht weiter verwunderlich, dass sie sich in ihrer freien Zeit schnell langweilte und sich dann eben mit Dingen wie der Systematik hinter Rubbellosen beschäftigte - wobei Vivienne bislang immer davon ausgegangen war, dass es kein System gab und dass reiner Zufall entschied, hinter welchem Los sich Nieten, kleine Gewinne und die Hauptgewinne versteckten.

Ohne weiter darüber nachzudenken, nahm sie das Los, das Aya ihr in die Hand drückte und warf erst nach den einführenden Worten der Blondine einen genaueren Blick auf das Los in ihrer Hand. 100.000$... Ihr Mund öffnete sich, ohne dass sie etwas sagte. Wortlos, fassungslos starrte sie Aya an, die monoton weiter erklärte, wie sie das System der Lose durchschaut hatte - oder es zumindest glaubte. Der Erfolg, mit dem ihr System gekrönt war, ließ eigentlich keine Zweifel daran offen, dass sie es geschafft hatte. "Aya, das ist... Viel Geld." Verdammt viel. Einen Moment lang lachte die Hexe leise, während sie den Kopf schüttelte. Aya war offensichtlich nicht nur als Angestellte ein Goldesel. Erst als sie Vivienne eröffnete, dass sie noch achtzig weitere Lose hatte schüttelte sie erneut kurz den Kopf und massierte sich die Nasenwurzel, als versuche sie, aufkommende Kopfschmerzen damit zu vertreiben. "Schätzchen... Ich weiß nicht, was ich sagen soll..." Tasächlich hatte ihr das Kalkül der Blondine die Sprache verschlagen. Es war nicht so, dass Vivienne am Hungertuch nagte. In den vergangenen Jahren hatte der Club gute Gewinne abgeworfen, von denen sie und ihre Mädchen gut leben konnten und sie hatte sich ein kleines Vermögen beiseitegeschafft. Doch gegen den plötzlichen Geldsegen hatte sie dann doch nichts einzuwenden. "Du bist ein Genie, Schätzchen." Sie drückte der jungen Frau einen sanften Kuss auf die Stirn.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyFr 22 Jul 2016 - 7:02

Ayana zuckte nur etwas mit den Schultern. Es war Geld. Es waren letztendlich nur zahlen. Sie hatte monatliche relativ gleichbleibende Ausgaben, die selten durch unvermeidliche Anschaffungen wie neue Kleidung, Schuhe oder den Neuerwerb beziehungsweise die Reperatur kaputte Gebrauchsgegenstände gesteigert wurden. Monatliche Kosten für den Erwerb von Musik, Filmen, Büchern oder Merchandise waren bereits fest eingeplant. Sie wusste nicht, was sie mit dem ganzen Geld anfangen sollte, war sich allerdings sehr sicher, dass die Rothaarige Hexe eine sinnvolle Verwendung dafür finden würde. "Mir ging es nicht um das Geld. Mir war nur langweilig." Ein wenig versteifte sie sich, als Vivienne sie berührte und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte, allerdings gehörte Vivienne tatsächlich jenen Menschen an, die sie privat gefahrlos berühren konnten.

Statt weiter darauf ein zu gehen, zog sie eines ihrer Notizblätter hervor und ergänzte etwas in ihrer peniblen Handschrift, die derart regelmäßig war, dass man es durchaus für Machinenschrift halten konnte. "Laut Anbieter wurden bisher eingelöst  sechsmal 10$, fünfmal 20$ und je einmal 15$, 25$, 30$, 75$ und 100$. Ich habe einmal 1.000.000$, sowie zweimal 100.000$, einmal 1.000$, dreimal 200$, zweimal 100$, viermal 75$, viermal 30$, sieben Mal 25$ sowie achtmal 10$. Macht einen insgesamten Gewinn von inzwischen 1.202.475$. Abzüglich meiner Ausgaben von 5.000$ noch immer ein Gewinn von 1.197.475$." Während sie sprach, notierte sie die genannten Zahlen, während sie die insgesamt im Lospool vorhandenen Gewinne daneben schrieb, damit es für die Barbesitzerin nachvollziehbar blieb. Vivienne mochte relativ gut mit Zahlen sein, weil es zu ihrem Beruf gehörte, allerdings wusste die Blondine, dass es der Hexe schwer fallen würde, den Zahlen zu folgen, wenn sie diese nicht sah. "Von meinen Losen habe ich die ersten 100 für Analysen verwendet. Darunter befanden sich jedoch keine Preise höher als 10.000$, entsprechend keine nennbaren Verluste. Die restlichen 320 brachten die Ergebnisse zustande. Von 320 Losen waren entsprechend 288 Lose Nieten. Ich denke, dass ich mit meinem System dazu in der Lage bin, die richtigen Felder zu wählen, sofern sich Gewinne darauf befinden. Ob ich allerdings Lose mit Gewinnen in nennbarer Höhe erwerbe, ist statistisch gesehen bei der geringen Anzahl an Losen als Glück zu erachten."

Ayana blickte auf, in ihren eisblauen Augen lediglich Kalkül, keine Freude über das Geld, wie man sie wohl bei anderen Gewinnern erwarten mochte. "Ich habe bereits geplant, zu welchem Zeitpunkt ich meine Gewinne einlösen werde. Mein fest gelegter Termin ist diesen Abend, in genau 128 Minuten. Ich muss nur zuvor die restlichen Lose nutzen. Hättest du mich nicht zu dir gebeten, wäre ich ohnehin heute auf dich zugekommen. Es ist an zu nehmen, dass ich durch die hohe Anzahl an Gewinnen und die entsprechenden Summen mediales Interesse auslösen werde. Gewinner werden üblicherweise anonymisiert behandelt. Ich wäre dankbar um deine Begleitung, wenn ich die Lose einlösen gehe, da es einen größeren Einschnitt in meine Routine darstellt, als ich erwartet habe."
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMo 25 Jul 2016 - 21:32

Glück... Bei dieser Art taktischen Kalküls von Glück zu sprechen, erschien Vivienne in Anbetracht der Situation äußerst absurd. Aufmerksam verfolgte sie die Ausführungen der jungen Frau und auch den Notizen, die sie zur Beihilfe ihrer Erklärungen nutzte. Erneut schüttelte sie kurz den Kopf. Wäre sie nicht gerade persönlich anwesend, wie Aya ihr alles vorrechnete und ihr die Gewinnerlose offenbarte, sie würde wohl niemandem, der versuchte, ihr so eine Geschichte weiszumachen, Glauben schenken. Allerdings war Aya auch ein sehr besonderes Mädchen - in jeglicher Hinsicht.

Auf Ayas Bitte, sie zu begleiten, auch wenn es dank der Monotonie in der klaren, leisen Stimme der jungen Frau mehr nach einem schroffen Befehl klang als nach einer Bitte unter Freundinnen, nickte Vivienne. "Natürlich Schätzchen." Dass das Einlösen eines Hauptgewinnes bei verdammten Rubbellosen für Aufsehen in der örtlichen Klatschpresse sorgen konnte, das konnte sich die Hexe nur allzu lebhaft vorstellen. "Hast du bereits einen Plan, in welchem zeitlichen Abstand und in welcher Reihenfolge du die Gewinne einlösen wirst?" Alles auf einmal einzulösen, wäre ganz gewiss nicht die klügste Idee und würde sicherlich ein paar mehr Fragen aufwerfen, als für sie beide gut war. Bisher hatte Vivienne es immer irgendwie geschafft, sich die Cops vom Hals zu halten und wenn es doch mal brenzlig wurde, eine gewisse stillschweigende Übereinkunft mit dem ein oder anderen Bullen zu treffen, mit der beide Seiten mehr als zufrieden waren. Dass man Aya und folglich auch sie als Mittäterin wegen Betruges festnahm... Darauf konnte sie wirklich getrost verzichten. Vivienne warf einen Blick auf die Uhr. Laut Ayas Plan hatten sie also noch etwa zwei Stunden. "Möchtest du etwas trinken?" Ob Aya wohl noch ein solches Ass aus dem Ärmel schütteln würde? In zwei Stunden konnten schließlich viele Dinge geschehen.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDi 26 Jul 2016 - 16:09

Der Kopf der Blondine neigte sich leicht zur Seite, als die Hexe sprach, was dafür sorgte, dass ein paar blonde Strähnen sich leicht lösten. "Ich hatte geplant, alle Gewinne auf einmal ein zu lösen, damit ich nur einen einmaligen Einschnitt in meine Routine habe." Es war schwierig einen Tonfall aus ihrer monotonen Stimme heraus zu hören, allerdings merkte man doch, dass sie in diesem Punkt - zumindest bisher - sehr sicher war. Daran, dass man ihre vielen Gewinne als Betrug deuten könnte, dachte Ayana überhaupt nicht. Immerhin hatte sie sich keines Verbrechens schuldig gemacht und sich für sämtliche Gewinne an die Regeln gehalten, daher kam ihr der Gedanke überhaupt nicht. Und da Gewinner anonym behandelt wurden, um sie vor Überfällen zu schützen, machte sie sich auch deswegen wenig Gedanken.

"Und ich nehme Eistee, wenn du welchen hast. Ansonsten Wasser oder Kaffee." Mit Wasser konnte man nicht viel falsch machen - mit Eistee durchaus. Allerdings war für Aya naheliegend, dass Vivi, sofern sie Eistee besaß, denselben hatte, wie das Dashing Venue. Eine Sorte, die sie trank. Allerdings kannte Vivienne sie inzwischen lange genug, um vermutlich zumindest ein paar der auffälligsten Eigenarten der Blondine zu kennen - dass sie zum Beispiel nur aus glatten Gläsern ohne Aufdruck trank, und auch nur, wenn diese nicht nach Geschirrspülmittel rochen oder schmeckten, oder dass sie immer dieselbe Sorte Eistee trank. Mit ihren Essgewohnheiten war sie ähnlich pingelig, einzig Kaffee war eine große Ausnahme. Auch hier gab es natürlich Vorlieben und Abneigungen, doch so lange es kein Löskaffee oder kastrierter Kaffee war, gab sie sich üblicherweise zufrieden. Und im Gegensatz zu Gläsern nahm sie Tassen sogar bevorzugt mit Aufdruck.

"Erzähl mir von der Freundin und dem Gefallen.", forderte sie auf, ohne zu beachten, dass ihr Tonfall womöglich eben so wenig angebracht war, wie ihre Wortwahl. Immerhin war es ja durchaus ein sensibles Thema, wenn der 'Gefallen' groß genug war, um dafür die entführte Schwester eines Cops bei such zu verstecken. Oder in diesem Fall bei Aya, da das Vieh bei ihr sicherlich besser aufgehoben war, als in dem Club. Durch die sicherlich nicht ganz legale Regelung, dass Polizisten in begründeten Verdachtsmomenten ohne richterlichen Beschluss eine Hausdurchsuchung vornehmen durften, war das Dashing Venue immer zu einem gewissen Grad gefährdet. Klar, es gab genug Polizisten, die man gründlich genug geschmiert hatte, um dafür Sorge zu tragen, dass man nichts finden würde... aber letztendlich war und blieb es ein Risiko.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 3 Aug 2016 - 21:32

"Schätzchen...", begann Vivienne ausgedehnt, während sie sich zurücklehnte und sich ihre Worte zurechtlegte, "ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass es ein wenig zu auffällig sein könnte, wenn du mit einem Haufen Gewinnerlose in der Hand zur Annahmestelle gehst und alles auf einmal einlöst? Es wird sicherlich schon für genügend Aufsehen sorgen, dass du mal eben so eine Millionen Dollar eingeheimst hast. Anonymität hin oder her - wenn man feststellt, dass du gleich mehrere hohe Gewinne einstreichst, könnten sich irgendwelche Behören, Bullen oder weiß der Teufel wer noch, auf einmal erhöhtes Interesse an dir - an uns - haben. Darauf würde ich gerne verzichten. Abgesehen davon halte ich es für sinnvoll, die Lose nicht nur zu verschiedenen Zeiten, sondern auch an verschiedenen Stellen einzulösen." Ohne sich merklich zu bewegen, warf sie Aya einen Seitenblick zu. "Kannst du mir folgen? Es wird am Ende niemand nachweisen können, dass du dich wirklich an die Regeln gehalten hast und wenn es ihnen in den Kram passt, werden sie dir vorwerfen, betrogen zu haben." Und da fingen die Probleme erst an. Vivienne war sich des Vorstrafenregisters der jungen Frau durchaus bewusst.

Eistee. Natürlich wollte Aya Eistee. Oder Kaffee. Aya gehörte zu den wenigen Menschen, von denen Vivienne auch nur im Ansatz behaupten konnte, dass sie sie gelegentlich besuchte - von regelmäßig zu sprechen wäre wohl zu viel gesagt - weshalb sie immer etwas von Ayas Lieblingssorte vorrätig hatte. Und zur Not konnte sie sich auch immernoch am Getränkelager des Clubs bedienen. Die Hexe verschwand für einen Augenblick in der Küche, um mit zwei Gläsern und Eistee bewaffnet ins Wohnzimmer zurückzukehren. "Bittesehr."

Sie ließ sich Aya gegenüber auf dem Sofa nieder und befüllte die beiden Gläser. "Wir sind keine Freunde", stellte sie nüchtern klar. "Es gibt nicht viel darüber zu erzählen. Damals, bevor ich nach Dallas gekommen bin, führte ich so etwas wie eine Beziehung mit ihrem Vater. Er hat gut gezahlt und in gewisser Weise hat er - oder viel mehr sein Geld - es mir ermöglicht, mir das alles hier aufzubauen. Sie hasst mich, so wie sie alle Huren ihres Vaters hasst, aber es interessiert mich nicht, was sie von mir denkt", erklärte Vivienne und hielt kurz schulterzuckend inne. "Wir kamen miteinander aus. Mehr nicht." Aber auch nicht weniger. Vivienne wusste nur zu gut, welches Temperament Kate an den Tag legen konnte und doch waren die beiden resoluten Frauen immer nur verbal aneinander geraten. "Ich habe jahrelang von beiden nichts gehört. Nicht, dass es mich gestört hätte. Ich weiß nicht, weshalb sie ausgerechnet jetzt auf mich zukommen, auch wenn ich so meine Vermutungen habe, weshalb Green jetzt zur Strecke gebracht werden soll." Die Aasgeier der Presse lauerten eben überall und Vivienne bildete sich ein, irgendwann, vor geraumer Zeit gelesen zu haben, dass das DPD jemanden aus den Schmugglerkreisen, in denen Kate verkehrte, eingebuchtet hatte. Es war nicht allzu schwer, eins und eins zusammenzuzählen.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDo 4 Aug 2016 - 7:23

Ayanas Augen wurden schmal, als die Hexe ihre Erklärung startete, ehe diese aufstand um Eistee zu holen. Sie wartete geduldig, wartete auch geduldig die Erläuterung dazu ab, wie sie zu ihrem 'Problem' gekommen war, ehe sie selbst wieder zu sprechen anfing - und sich dabei vollkommen auf das vorherige Thema bezog, als hätte es die Unterbrechung und den kurzen Themenumschwung nie gegeben. "Es ist nicht meine Schuld, dass sie vorhersehbar sind. Es ist nicht meine Schuld, wenn sie ihre Gewinne nur pseudozufällig in absehbaren Reihenfolgen drucken. Wenn sie nicht wollen, dass jemand ihre Lose berechnet, dann sollen sie echte Zufälle generieren. Gib mir noch ein paar Tage und ich habe den Rhythmus fertig berechnet. Dann kann ich anhand der Losnummer vorhersehen, ob es ein Gewinnerlos ist oder nicht. Und welchen Gewinn es trägt. Ich könnte gezielt die Gewinnerlose kaufen und Nieten ignorieren. Ich habe bereits angefangen die Struktur dahinter zu erkennen. Noch ein paar Tage und ich kann gezielt Lose auswählen, welche Hauptgewinne tragen. Besser noch, ich bin mir sicher, dass ich das bei jeder Rubbelloslotterie kann, die nur pseudozufällige Zahlenreihen generiert. Einfacher bei den Lotterien, bei welchen man alle Felder freirubbelt und nicht nur bestimmte. Dann kann ich gezielt Gewinnerlose kaufen. Es ist Mathematik. Es ist kein Betrug. Ich kann ihnen meine mathematischen Berechnungen zeigen."

Ihr monotoner Tonfall klang gereizt, während sie Vivienne damit auseinander setzte. "Die Veränderungen in meiner Routine ist schon gravierend genug, wenn ich einmal zu einer entsprechenden Einlösestelle gehe. Ich werde nicht an verschiedene, unbekannte Orte gehen, zu Zeitpunkten, die nicht in meine Struktur passen." Ohne Vivienne eine Chance zu geben, etwas zu erwidern, stand sie auf und holte die restlichen Lose, ehe sie sich wieder an den Tisch setzte und dieses Mal die Losnummern betrachtete, die Zahlen mit den Zahlenabfolgen verglich, die sie bereits berechnet hatte. Sie hatte ihre Berechnungen dabei. Stur schweigend holte sie einen Block heraus, dessen weißen Seiten mit Zahlenabfolgen bedeckt waren. Auf den ersten Moment konnte man es für ausgedruckt halten, derart regelmäßig und gleichmäßig waren Zahlen und Buchstaben - wenn man genauer hinsah erkannte man jedoch, dass es sich tatsächlich um handgeschriebene Notizen handelte. Sie ignorierte die Rothaarige, rubbelte systematisch die letzten Lose frei, ohne noch einmal nennenswerte Gewinne zu erzielen, und begann die Losnummern von Gewinnerlosen und Nieten zu notieren, um sie berechnen zu können. Sie würde damit vermutlich nicht fertig werden, aber sie war sich sicher, dass sie es konnte - berechnen, welche Lose Gewinnerlose waren. Kein Glück mehr, überhaupt kein Glück mehr, die könnte gezielt Gewinnerlose kaufen. das Geld war ihr egal. Es ging ihr alleine darum, dass sie dazu in der Lage war. Ohne Betrug. Ohne Schummeln. Reine Mathematik. Struktur. Es war wie in der Grundschule. Zahlenabfolge. Bildabfolgen. Birne, Banane, Apfel, Pfirsich, Ball. Was gehört nicht dazu? 2-4-6-__-10, wie lautet die fehlende Zahl? 5-10-26-14-___-47-63-51-153-158-___-162-486, Wie lauteten die fehlenden Zahlen? Aya wusste es. Sie wusste es immer. Zahlen waren so einfach. So logisch. Genau wie die Abfolgen in der Lotterie. Sie waren nicht zufällig. Sie sahen nur so aus.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMo 8 Aug 2016 - 20:09

Geduldig ließ Vivienne Aya aussprechen, auch wenn es ihr schwer fiel, ihr nicht sofort ins Wort zu fallen. "Schätzchen, hast du jemals darüber nachgedacht, weshalb Karten zählen in Casinos verboten ist? Man betreibt immer noch ein Glücksspiel. Und das ist es nicht mehr, wenn man alles berechnet. Unabhängig davon, ob man dazu in der Lage ist oder nicht. Verboten ist verboten." Sicherlich, in einem verklemmten Staat wie Texas illegal ein Bordell zu führen war auch verboten, aber zumindest in ihrer Branche wusste Vivienne sich zu helfen und wie sie dafür sorgen konnte, dass das ein oder andere Auge geschlossen blieb und so manche Zunge sich im Zaum hielt. Es war alles eine Frage des Gebens und Nehmens und solange sie bestimmten Stellen des DPD gewisse Informationen oder einfach nur genügend Kleingeld servierte, hatte sie nichts zu befürchten. Zumindest für den Moment.

Nachdem Aya ihren Monolog beendet hatte, seufzte die Hexe leise. "Ich weiß, Schätzchen. Ich kann aber auch sehr getrost darauf verzichten, dass du allzu viel Aufsehen erregst." Erneut massierte sie mit Daumen und Zeigefinger ihre Nasenwurzel, als wäre dies ein universelles Heilmittel gegen aufkommende Kopfschmerzen. "Und glaub mir, genau das wirst du. Gewinneranonymität hin oder her. Wenn die Aasgeier der Presse nur genügend Anreiz bieten, wird jede noch so schweigsame Zunge eines schäbigen Kioskbesitzers mit einem Mal sehr locker und redselig. Und das alles für fünf Minuten Aufmerksamkeit auf Seite zwei. Da vergisst man so eine Kleinigkeit wie die Anonymität der Gewinner mal ganz leicht." Während sie sprach, beobachtete sie Aya, wie sie aufstand und in ihrer Tasche kramte und die Notizzettel herausholte, auf denen die akribische Handschrift der jungen Frau prangte.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 10 Aug 2016 - 9:34

Ayana ignorierte Viviennes Worte geflissentlich, während sie weiter Zahlenreihen abschrieb in einer Handschrift, die aussah, als wäre es gedruckt. Allerdings arbeitete der Verstand der bonden Frau hinter den kühlen, blauen Augen auf hochtouren. Bis zu einem gewissen Grad hatte die rothaarige Hexe Recht - und es machte sie wütend. Weil sie diese Details nicht berücksichtigt hatte und ihr Plan ins Wanken geriet. Und damit ihr streng geregelter Tagesablauf. Sie würde das nicht tun. Sie würde nicht an verschiedenen Tagen zu verschiedenen Kioskgeschäften gehen und die verschiedenen Scheine abliefern. Letztendlich kam ihr eine ganz einfache Idee und sie hob den Kopf, der Blick ihrer eisblauen Augen auf Vivienne. "In Ordnung. Nimm die Scheine und löse sie ein, wie du es für richtig hälst. Meine Kontonummer ist dir bekannt." Wenn Vivienne ihr eigener Plan so viel besser passte, dann sollte sie ihn auch selbst druchführen.
"Wenn du nicht möchtest. Wenn du Niemanden dafür findest. Dann werfe ich die Lose weg. Ich brauche das Geld nicht.Ich hatte nur Langeweile."

Ayana wusste jedoch sehr gut, dass Vivi niemals so viel Geld weg werfen würde. Warum auch immer, ihr waren die kleinen Scheine wichtig. Ayana hingegen war zufrieden damit, genug für ihre Routine zu haben. Sie brauchte nicht mehr zum Leben. Sie wusste ohnehin nicht, was sie mit mehr Geld anfangen sollte. Also sparte sie es, bis sie es vielleicht irgendwann wusste. Gut, ab und an mal eine neue Hose, neue Schuhe, eine neue Waffe oder Munition - mehr benötigte sie jedoch auch nicht. Selbst die hohen Preise, die sie für Extraleistungen verlangten, waren eher ein Prinzip und begründeten sich mit dem, was Vivienne dadurch an ihr verdiente.

Sorgfältig sortierte sie die Lottoscheine und schob sie zu Vivi, ehe sie zumindest die Nieten in den Müll warf. Sie würde weiter rechnen und vielleicht anschließend ihre Theorie mit dem Gewinn bestätigen - auch wenn das bedeutete, dass sie definitiv das Haus verlassen und selbst suchen musste - nach einem Los mit der richtigen Zahlenabfolge. Dass sie angeboten hatte, sich um das Ungeziefer in Vivis Keller zu kümmern war in diesem Augenblick bereits wieder in den Hintergrund gerückt, da es eine spontane Reaktion gewesen war, nicht geplant und kein Teil ihres üblichen Ablaufes.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptySo 14 Aug 2016 - 9:21

Wie viele Jahre kannten die beiden Frauen sich nun? Wie lange arbeitete Aya nun schon für die Hexe? Eigentlich war Vivienne sich von vornherein darüber im klaren, dass Aya derart gereizt reagieren würde. Wer mochte es schon, wenn die eigenen Pläne durchkreuzt wurden? Und doch war sie kurzzeitig ein wenig verwundert über die gereizte Reaktion der Blondine. "Gut, dann eben so. Einverstanden", stimmte sie schließlich zu und nickte kurz. Sie konnte es sich schlicht nicht erlauben, eines ihrer besten Mädchen zu verlieren, was weniger mit den Umsatzeinbußen zusammenhing, als mit dem Rattenschwanz an Ärger, dem sie sich würde aussetzen müssen, um Aya aus der Schusslinie zu holen. Und auf noch mehr Unannehmlichkeiten konnte sie in der nächsten Zeit nun wirklich verzichten.

Geduldig wartete sie ab, bis Aya die Scheine sorgfältig sortiert und gestapelt hatte, bis sie diese schließlich der Hexe zuschob und ließ sie anschließend im Innern einer Schublade im Schrank verschwinden. Darum konnte sie sich später kümmern. Jetzt galt es, sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen. Ihr Blick blieb an der verschlossenen Weinkiste hängen, in der noch immer das kleine Vieh ruhte, das Kate ihr letzte Nacht dagelassen hatte. "Ich werde mich um alles kümmern. Allerdings nicht mehr heute Nacht. Morgen besorge ich dir alles, was du für dein neues Haustier brauchst." Kurz und knapp fasste sie den Abend noch einmal zusammen und leerte ihr Glas. "Soll ich dich nach Hause fahren?"

TBC: Zeitsprung - gleicher Ort


Zuletzt von Vivienne Labeth am Mo 15 Aug 2016 - 19:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMo 15 Aug 2016 - 11:11

Vivienne stimmte zu und nahm die Scheine. Eigentlich war das Problem damit gelöst, dennoch hatte sie schlechte Laune, weil an diesem Tag nichts so gelaufen war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Überhaupt nichts. Anschließend war sie sogar einen kurzen Moment irritiert, als die rothaarige Hexe erklärte, dass sie alles besorgen würde, was sie benötigte - bis sie das Haustier erwähnte. Genau, die Polizistenschwester. Am liebsten hätte sie trotzig gesagt, dass sie keine Lust mehr darauf hatte, sich um das Vieh zu kümmern, allerdings hatte sie Vivienne ihre Hilfe angeboten und würde jetzt sicherlich keinen Rückzieher machen. "Einverstanden. Aber erst Übermorgen. Morgen passt nicht in meinen Zeitplan." Es passte überhaupt nicht in ihre Tagesstruktur, aber ein Tag Vorlauf gab ihr wenigstens die Möglichkeit, sich ein bisschen damit zu arrangieren und ihre Struktur um zu planen - auch wenn sie es hasste. Wie sie alles hasste, das ihre Struktur durcheinander brachte. Das waren alles langjährig bewährte Systeme! Das war so, als würde ihre Supermarkt schließen und sie musste plötzlich in einen anderen Laden gehen und auf eine andere Marke Brot umsteigen. Nervös zuckte sie mit der Hand, nur nebenbei, ohne dass es ihr auffiel.

"Wenn du nicht zu viel Alkohol getrunken hast." Ihr war es lieber, von Vivienne gefahren zu werden, als ungeplant eine Straßenbahn oder einen Bus zu nutzen, allerdings mochte sie es nicht, wenn Personen unter Alkoholeinfluss Maschinen bedienten. Die Reaktionsfähigkeit nahm ab und sie hatte sicherlich nicht vor, ungeplant in einem Krankenhaus zu landen, weil Vivienne eine Sekunde zu spät auf die Bremse trat. Zumal es dann Niemanden gab, der sich um das neue 'Haustier' kümmern würde. Gedanklich machte Ayana sich daran, in ihrem Kopf zu sortieren, was für den nächsten Tag alles auf ihre Liste musste. Sie musste die Ankunft ihres Haustieres vorbereiten. Futter kaufen. Den Bekannten nach den Betäubungsmitteln fragen. Recherchieren. Das war alles sicherlich machbar, selbst, wenn sie ihre gesamte Wochenstruktur umändern musste. Für den Moment allerdings wollte sie einfach nach Hause.

TBC Zeitsprung: Dallas - Wohngebiet - Apartments 3 - Ayana Lachance - Wohnzimmer
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDi 16 Aug 2016 - 21:28

CF Zeitsprung: Dallas - Wohngebiet - Bezirk Dallas - Damien Delacroix - Wohnzimmer

Die Migräne hatte ihn länger außer Gefecht gesetzt, als ihm lieb und recht gewesen war, doch daran konnte er nun auch nichts mehr ändern. Noch immer hatte er einen leichten, beständigen Kopfschmerz, der jedoch erträglich war und den Damien in diesem Fall auf die nicht enden wollende Hitze schob. Am nächsten Tag erwarteten Damien erneut wichtige geschäftliche Termine und ein nicht enden wollender Berg an Arbeit, allerdings konnte er noch nicht zu sich nach Hause, sondern musste zuerst etwas anderes, wichtiges erledigen. Da er nun wusste, wo Vivienne wohnte, versuchte er sein Glück zuerst bei ihrer Privatwohnung. Wenn sie nicht öffnete, konnte er noch immer im Club nach ihr fragen, doch wäre es ihm bedeutend lieber, wenn er darauf verzichten konnte, ohne geschäftlichen Anlass die Bar auf zu suchen.

Entsprechend bediente Damien die Klingel und wartete, leicht in den Türrahmen gelehnt, dankbar um den Schatten, da er noch immer seinen dunklen Anzug von der Arbeit trug. Sein Haar war ein wenig wirr davon, dass er so oft mit den Händen hindurch gefahren war, und noch immer zeugten sein etwas zu blasses Gesicht und die Schatten unter seinen Augen von den letzten Tagen, die er krank im Bett zugebracht hatte. Übermüdung, Schmerz, Erschöpfung und die Tatsache, dass er beinahe vier Tage nichts anderes als Wasser und Schmerzmittel zu sich genommen hatte, hatten ihre Spuren hinterlassen, allerdings war es ihm gleichgültig. Es war nun vorbei, damit hatte sein Alltag ihn wieder.

Beinahe hatte er die Hoffnung schon aufgegeben, dass er an ihrer Privatadresse Glück haben würde und sich bereits mit dem Gedanken abgefunden, doch noch einmal den Räumlichkeiten des Dashing Venue einen Besuch ab zu statten, als er gedämpfte Schritte hinter der Tür vernahm und etwas, das beinahe wie ein unwirsches Murmeln klang. Damien straffte seine Haltung und richtete sich auf, wenn er schon unangekündigt kam, was ausgesprochen unhöflich war, wollte er zumindest nicht wie ein Penner in ihrem Türrahmen hängen.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDi 16 Aug 2016 - 21:56

CF: Zeitsprung - gleicher Ort

Der unerträglichen Hitze des Tages war Vivienne entgangen, indem sie sich den Tag über hinter den verschlossenen Türen ihrer Wohnung verkrochen hatte. Sämtliche Rollläden waren heruntergelassen und alle Vorhänge zugezogen, sodass im Inneren der Wohnung eine halbwegs angenehme Temperatur herrschte. Den heutigen Abend hatte die Hexe sich vorsorglich freigenommen. Zwar wussten ihre Mädchen, dass sie keine Freundin von Überraschungen - und seien sie auch noch so schön - war, jedoch traute Vivienne ihnen durchaus zu, dass sie sich dennoch irgendetwas überlegt hatten, womit sie ihrer Arbeitgeberin und Freundin ein Geburtstagsgeschenk machen konnten, an das sie sich auch in Jahren noch erinnern würde. Entspannt hatte sie es sich auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem gemacht, während sie in einem Buch, das sie zu ihrem Geburtstag geschenkt bekommen hatte, versunken war, als das penetrante Klingeln an der Haustür sie wieder zurück ins Hier und Jetzt holte. "Habe ich nicht gesagt, dass ich heute nicht gestört werden will?", grummelte sie leise vor sich hin, verschwand kurz ins Badezimmer, um sich ein luftiges Sommerkleid überzuziehen und die durcheinander geratene Frisur in Ordnung zu bringen, ehe sie zur Tür eilte.

Überraschung zeichnete sich auf ihren Zügen ab. Sie hatte mit jedem gerechnet, nur nicht mit... ihm. Offenbar war er von seiner Reise zurück. Und offenbar hatte er irgendwas aus New York mitgebracht. Er war ungesund blass und sie bildete sich ein, dass er abgenommen hatte, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir für heute verabredet waren", begrüsste sie ihn, ehe sie ihm einen zarten Kuss auf die Wange hauchte und ihn hereinbat. Sie bugsierte ihn ins Wohnzimmer, holte zwei Gläser aus dem Schrank und hielt einen Moment inne, während sie ihn betrachtete. "Du siehst aus wie von einem russischen Spähpanzer überrollt. Was hast du dir eingefangen?" Wenn es eine einfache Erkältung war, die für Männer normalerweise ein meist tödlicher Männerschnupfen war, würde sich in ihrer Hexenküche sicher etwas finden, mit dem er im Nullkommanichts wieder auf die Beine kam. Ohne weitere Fragen zu stellen, holte sie zwei Flaschen Wasser aus dem Kühlschrank und stellte sie wortlos auf den Tisch zu den beiden Gläsern. "Was führt dich zu mir, chérie?" Wie ein Überraschungsgast zu einer Geburtstagsparty, die nicht stattfand, wirkte er zumindest nicht. Abgesehen davon hatte sie mit keinem Wort je erwähnt, wann ihr Geburtstag war. Andererseits musste man kein Meisterhacker oder Untergrundinformant sein, um diesen herauszufinden.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 17 Aug 2016 - 8:37

Die Tür öffnete sich und er konnte förmlich dabei zusehen, wie sich ihre missmutige Miene in Überraschung wandelte, die ihr gut stand. So wie das schlichte Kleid. Oder die dezente Schminke, die sie trug. Ihre beinahe schroffen Worte liessen ihn unmerklich Lächeln, auch wenn seine Miene und sein Tonfall ansonsten nüchtern und unbewegt blieben. "Das mag daran liegen, dass ich unangekündigt vorbei komme." Er beugte sich hinab, um sie leicht zu umarmen und sie ganz nach Pariser Manier zu begrüßen, wobei er sich deutlich tiefer beugen musste als das letzte Mal, da sie keine Schuhe trug. Wie klein und zierlich sie ist. Natürlich, ihm war aufgefallen, dass sie schlank war, doch so, privat, in dem Sommerkleid, barfuß und mit dezenter Schminke wirkte sie viel zierlicher - und viel verletzlicher - als er sie je zuvor gesehen hatte.

Er folgte ihr in das Wohnzimmer, angenehm überrascht von den relativ kühlen Temperaturen und der sacht nach Kräutern riechenden Luft, die im Vergleich zu der stickigen Wärme vor der Tür erfrischend und angenehm war und bei weitem nicht so stickig, wie er befürchtet hatte. Charmant, wie es ihre Art zu sein schien, suggertierte ihm Vivienne, dass er noch immer ziemlich beschissen aussah und er hob nur beiläufig die Schultern. "Nur eine Migräneattacke die letzten Tage, nichts weiter." Nun gut, nur Migräne klang bedeutend harmloser, als es tatsächlich war - viele schienen tatsächlich keine Vorstellung davon zu haben, wie schlimm Migräne sein konnte, allerdings beschwerte Damien sich nicht, da er ansonsten eine gute Gesundheit hatte und nur ausgesprochen selten krank wurde.

Dankend nahm er das Wasser entgegen und nippte leicht daran. "Ich habe die Einladung für den versprochenen Tanzabend dabei. Es existiert ein Dresscode und, sofern es dir nichts ausmacht, würde ich es bevorzugen, wenn wir farblich aufeinander abgestimmt sind. Ich würde dir auch das Kleid zahlen." Es war nicht der einzige Grund, aus welchem er hier war - doch zumindest einer der Gründe. Damien ignorierte dabei den leichten Kopfschmerz, den er noch immer verspürte. Zeitweilig hatte er ernsthaft erwogen, den Kontakt zu Vivienne ab zu brechen, da die resolute Barbesitzerin sicherlich einen gewissen Ruf besaß, der eng mit ihrem Gewerbe zusammen hing, allerdings hatte er letztendlich davon abgesehen. Er mochte sie. Mochte ihre Gesellschaft und war daran interessiert, mehr über sie zu erfahren - und auch heraus zu finden, wer sie hinter den Fassaden ihres Berufes war. Und wie könnte er das, wenn er sie lediglich darauf beschränkte? Er war sich noch immer nicht gänzlich einig mit der Entscheidung, immer wieder kamen Zweifel auf, ob er Kontakt wirklich mit seinem Ruf vereinbahren konnte, ob sie das Risiko wirklich wert war, sie war immerhin nur irgendwer - doch er wollte ihr zumindest eine Chance geben, mehr zu sein, als lediglich eine Frau aus dem Rotlichtmileu.

Sein Blick ruhte nachdenklich auf ihr. Damien war Niemand, der unvermeidliches gerne hinaus zögerte, allerdings waren die letzten tage nicht spurlos an ihm vorüber gegangen, und noch immer fiel es ihm schwer, die richtigen Worte zu finden, wo er aufgrund seiner rhetorischen Fähigkeit üblicherweise mit beneidenswerter Leichtigkeit mit Worten jonglierte. "Ich wollte dich zudem darüber informieren, dass ich zukünftig bevorzugt davon absehen würde, mich im Dashing Venue mit dir zu treffen. Da ich kürzlich eine gewisse mediale Aufmerksamkeit erlangt habe, wäre es meinem Ruf nicht zuträglich, außergeschäftlich dort gesehen zu werden." Damien hatte sich von Anfang an gedanken ums einen Ruf gemacht, allerdings war er zuvor nicht wirklich aufgefallen. Nun allerdings konnte er nicht mehr davon ausgehen, dass man einfach über ihn Hinweg sah - und entsprechende Schlagzeilen konnte er sich schlichtweg nicht erlauben.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 17 Aug 2016 - 20:19

Bei Damiens Antwort verzog die Hexe kurz das Gesicht. Nein, Migräne war etwas, mit dem nicht zu spassen war. Leider war bislang kein Kraut gegen diese widerliche Krankheit gewachsen. Alles, was man tun konnte, konnte den Kopfschmerzen zwar entgegenwirken, jedoch gab es kein wirkliches Heilmittel. Weder in der Medizin noch in der Naturheilkunde. "Ich könnte dir ein Schmerzmittel anbieten. Allerdings übernehme ich keine Garantie dafür, dass es auch gegen Migräneattacken hilft." Sie beneidete ihn wirklich keineswegs darum und war nur allzu froh darum, dass ihre Erbanlagen zumindest dahingehend perfekt waren. Immerhin erfreute sie sich schon immer bester Gesundheit, wurde nur sehr selten krank und Migräne kannte sie glücklicherweise nur vom Hörensagen, nie jedoch aus eigener Erfahrung.
"Das können wir gerne tun." Es überraschte sie positiv, dass Damien seine Einladung derart ernst nahm. "Was gibt der Dresscode vor und was schwebt dir vor?" Sicherlich würde sie seine Einladung, ihr ein neues Kleid zu bezahlen, nicht ablehnen. Wenn er denn darauf bestand…

Doch bei einem genaueren Blick auf den kränklichen Geschäftsmann bemerkte sie, dass die Einladung zum Tanzabend nicht der einzige Grund war, aus dem er hier war. Sie konnte eine gewisse Unruhe spüren, die von ihm ausging, eine Getriebenheit, die ihm bei ihren vorigen Treffen nicht angehaftet hatte. Auch wenn seine Stimme nüchtern und nahezu gelangweilt klang, so wie immer, spürte die Hexe sehr wohl, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Noch ehe Damien auch nur ein Wort sagen konnte, nahm sie unbewusst eine Abwehrhaltung ein, verschränkte die Arme vor der Brust und überschlug die Beine, während sie die Schultern straffte und das Kreuz durchbog und dadurch zumindest ein klein wenig größer und beeindruckender wirkte, trotz der Tatsache, dass es ihr eigentlich zu sehr an Körpergröße mangelte, um wirklich angsteinflößend zu sein.

Bei seinen Worten entglitten ihr die Gesichtszüge für einen Moment. Es dauerte einen weiteren, ehe sie sich wieder gefangen hatte und ihn aus schmalen Augen anfunkelte. "Du kommst also extra hierher, um mir vorzuwerfen, dass ich, dass mein Club, deinen Ruf schädigt?" Ihre Stimme klang dunkel, einem leisen Fauchen gleichend, aber dennoch ruhig. Vielleicht eine Spur zu ruhig. "Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Dein Vater mag vielleicht in Frankreich und New York ein hohes Tier sein. Aber hier hast du genauso wenig zu melden, wie die Queen in Mexiko. Ich weiß nicht, welche wahnsinns Kontakte du neben der Diplomatentochter noch so an Land gezogen haben willst. Aber lass dir eins gesagt sein, Damien Delacroix, in dieser Stadt existiert kein unbeschriebenes Blatt. Jeder und damit meine ich ausnahmslos jeder in dieser Stadt hat Dreck am Stecken. Hier ticken die Uhren anders, Schätzchen. Die Zeitung interessiert es einen feuchten Dreck, wer sich in meinem Club herumtreibt, da sich am Ende des langen Politikertages ohnehin alle wieder hier treffen." Sie machte eine kurze Pause, in der sie ihn erneut vernichtend anfunkelte, ehe sie fortfuhr: "Die Presse interessiert sich einen Scheiß für dich. Das einzige, wofür sich diese Aasgeier interessieren, ist dein Techtelmechtel mit Torres’ Tochter. Aber ICH habe einen schlechten Einfluss auf deinen Ruf? Dass ich nicht lache!" Während ihrer letzten Worte erhob sie sich vom Sofa um vor dem Tisch auf und abzutigern, ohne ihn jedoch dabei aus den Augen zu lassen. "Hast du mir sonst noch etwas zu sagen? Ansonsten weißt du ja, wo die Tür ist", presste sie deutlich kühler und distanzierter hervor. Na happy Birthday, Süße. Vielleicht sollte sie den Rest des Abends doch lieber unten im Club verbringen und sich auf andere Gedanken bringen lassen, ehe heute Nacht noch jemand dran glauben musste, nur weil er das Pech hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyMi 17 Aug 2016 - 23:26

Damiens Gesichtszüge änderten sich nicht, blieben so nüchtern wie sie waren, während er sich vollkommen unbeeindruckt von ihren Worten oder ihrem Zorn zeigte - was allerdings nicht bedeutete, dass es ihn kalt liess, im Gegenteil. Ob es ihr bewusst war, oder nicht, Vivienne gab ihm ziemlich viele nützliche Informationen in ihrem Monolog - zum Beispiel darüber, dass das dashing Venue tatsächlich nützliche Kontakte bieten konnte, darüber, dass diese Stadt einen Untergrund besaß, den sich Damien zu nutze machen würde - und darüber, dass Ashs Vater tatsächlich eine hohe Schlüsselposition hatte, die ihm dienlich sein konnte. Und nicht zuletzt, dass er Viviennes Gefühle verletzt hatte.

"Ich habe dir einige Dinge zu sagen, Vivienne." Damiens Tonfall war vollkommen ruhig und beherrscht, während er eine beinahe enervierende Gelassenheit ausstrahlte und nichts mehr von der vorherigen Unruhe bemerkbar war. "Unter anderem dass ich zwischen dir und deinem Club zu unterscheide. Dass ich dich gerne weiter sehen und mich mit dir treffen möchte, da ich nicht vor habe, dich alleine auf deine Profession und den damit verbundenen Ruf zu beschränken und…" Was immer Damien noch sagen wollte, es ging unter, da die Rothaarige erneut aufbrauste, ihn angiftete. Damien liess sich ein paar weniger schmeichelhafte Dinge gegen den Kopf werfen, während er ein, zwei Mal versuchte, wieder zu sprechen - doch sie redete und wütete einfach weiter, ohne ihm auch nur zu zu hören, ohne ihm auch nur eine Chance zu geben. Dabei zeigte er sich auffallend unbeeindruckt von ihrem Auftreten und liess sich auch nicht auf ihr Niveau herunter. Er hatte es nicht nötig, sich mit ihr zu streiten, viel mehr strebte er eigentlich an, sich ruhig und vernünftig erklären zu können. Nicht, dass es schien, als wäre dies derzeit möglich.

Als sie bedrohlich auf ihn zukam und ihre Finger in seine Brust bohrte, als sie damit eindeutig eine Grenze überschritt und ihn zu bedrängen versuchte, bewegte er sich in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung. Hatte er zuvor die Wand in seinem Rücken gehabt, so war es nun Vivienne, die sich mit dem Rücken zur Wand wieder fand - während er die Worte, die sie ihm gegen den Kopf werfen wollte, einfach mit einem Kuss erstickte. Natürlich aus reinem taktischen Kalkül, damit sie wenigstens kurzfristig den Mund hielt und aufhörte, solche dumme Dinge von sich zu geben - und nicht etwa, weil er ihr sie im Allgemeinen und ihr Temperament im Speziellen anziehend fand. Er erwartete beinahe, dass sie sich wehren würde, und sollte dies der Falls ein, würde er natürlich von ihr ablassen. Sofern sie sich nicht wehrte, würde er sie jedoch küssen, bis er sich sicher sein konnte, dass er im Anschluss ihre Aufmerksamkeit hatte und sie vielleicht lange genug den Mund halten würde, damit er ihr ein paar Dinge erklären konnte.
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BeitragThema: Re: Wohnzimmer   Wohnzimmer EmptyDo 18 Aug 2016 - 7:01

Während ihres Monologs, der nur so von ihrem gekränkten Stolz - und auch nicht letztlich von ihren verletzten Gefühlen - sprach, dachte sie gar nicht daran, ihn zu Wort kommen zu lassen. Jetzt war sie an der Reihe! Es war einfach ungeheuerlich, dass dieser Mann die Unverfrorenheit besass, zu ihr zu fahren, um ihr zu sagen, dass sie seinem Ruf nicht gut tat. Pah! "Ich kann mich mal um deinen Ruf kümmern und Einfluss darauf nehmen", fauchte sie leise, während sie auf ihn zuschritt und ihm gefährlich nahe kam, als sie ihm einen perfekt manikürten Fingernagel in die Brust bohrte.

Noch ehe sie Luft holen konnte, um ihre Schimpftirade weiter zu verfolgen, fand sie sich jedoch mit dem Rücken an der Wand wieder, die Hände des Mannes um ihre Hüften gelegt, seine Lippen auf ihren, als er ihren Mund eroberte und ihr förmlich den Atem raubte. Ihre Augen weiteten sich überrascht, mit dieser Art, sie zum Schweigen zu bringen, hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Instinktiv legte sie einen Arm um ihn, um sich mit einer Hand an seinem Rücken festzukrallen, während die andere Hand fast automatisch in seinen Nacken wanderte und in seinem dichten Haar Halt fand. Ohne weiter darüber nachzudenken, erwiderte sie den Kuss, lehnte ihren Körper gegen seinen und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, als er sich nach einer gefühlten Ewigkeit, die ihr im Moment nicht lang genug dauern konnte, von ihr löste. Wort- und atemlos starrte sie ihn an.
Hoffentlich glaubte er nicht, dass er damit so einfach durchkam. Sie waren noch lange nicht fertig! Die Hexe schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. "Ich höre." Noch immer klang ihre Stimme gepresst, verärgert, doch immerhin schien sie sich wieder so weit gefangen zu haben - oder war noch so sehr von dem Kuss benebelt -, dass sie ihm nicht sofort das Wort abschnitt, wenn er es zu ergreifen versuchte.
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Wohnzimmer
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