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» Jae-Hwa Seo von Jae-Hwa Seo Sa 20 Mai 2023 - 12:55
Vegetarisch? - Er ist Wandler, kann ich verstehen. - Ach komm, wenn er Angst hat einen toten Artgenossen zu essen.. - Ich weiß was Du meinst. Bestünde das Fleisch tatsächlich aus einem toten Artgenossen wär's jetzt auch zu spät. Da kann man das schmackhafte Fleisch auch gleich essen. Tot ist tot. Gott sei Dank unterbrach der Wandler ihre innere Debatte und Maeve neigte den Kopf etwas zur Seite. Also jemand der sich gerne selbst reden hörte. Perfekt. Dann wird's nicht langweilig. Und dann stellte er sich vor, aber die Hälfte bekam Maeve schon nicht einmal mehr mit, denn ein nur allzuvertrauter Geruch stieg ihr in die Nase, sogar noch einige Sekunden bevor Jonathan es bemerkte. Sie drehte den Kopf in die entsprechende Richtung und grinste. Sie wollte sich gerade erheben, da sprang der Wandler förmlich hoch und fiel dem Männchen um den Hals, was Maeve irritiert die Stirn runzeln ließ. Wir wussten ja, das er nichts gegen Werwölfe hat.. - aber das ist seltsam, Du hast Recht. und während Maeve sich erhob und mit einem breiten Grinsen auf das Dreiergespann zuging und die Unterhaltung Meine Güte er plappert wirklich viel. verfolgte, wurde ihr eine erneute Sache klar. Kein Mann ist derart nett zu Frauen wenn er an ihnen interessiert wäre. - Und labert nicht ausgiebig über Müslischalen.
Als sich Jonathan endlich dem Jungen widmete Seit wann laufen wir eigentlich bei dem Geruch von Feuer nicht mehr davon? wandte sich Maeve offensichtlicher an Erec, mit erhobener Augenbraue, spöttelndem Blick und einem breiten Grinsen. Es amüsierte sie und das wollte sie ihm zu Verstehen geben. "Hi, Erec." grüßte sie ihn, mit mehr als einem anzüglichen Hauch in der Stimme. "Tut mir Leid, dass ich mich noch nicht gemeldet hatte. Letzte Nacht habe ich nicht sonderlich viel geschlafen, wie Du ja weißt. Daher war der Tag um einiges anstrengender." raunte sie, leise, dass es nicht jeder hören konnte aber laut genug, damit Jonathan verstand was sie sagte. Ohja, das würde einen Heidenspaß machen. Wir sind sowas von gemein.
"ich glaube nicht." meinte er lächelnd an Noel gewandt, bevor sie sich auf den Weg zum Tisch der beiden machten. Eigentlich hatte Erec nicht die geringste Ahnung, was sie beruflich machten. Weder wusste er es von Jonathan noch von Maeve, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass einer der beiden sich daran stören würde, dass Noel in seinem Alter noch unterwegs war ohne Aufsichtsperson oder ähnlichem ... Wobei das ja auch nicht ganz richtig war, immerhin war ja Erec bei ihm und Außenstehende würden sicher nicht vermuten, dass sie sich vor kurzem erst kennengelernt hatten und eigentlich gar nichts miteinander zu schaffen hatten. Von daher würde es wohl keinem Passanten oder Fremden in den Sinn kommen die Polizei zu rufen, schließlich ging hier nur der Onkel, Cousin, Bruder - oder was auch immer mit seinem jüngeren Verwandten etwas essen ... Als sie am Tish angelangt waren, wie nicht anders zu erwarten, hatten sie ihn natürlich schon eher bemerkt, erhob sich Jonathan augenblicklich und - oh Wunder - er schien nicht mehr wütend zu sein! Im Gegenteil sofort kritisierte er, ganz so wie Erec ihn kannte, an seiner Kleidung herum. Anschließend schloss er ihn in die Arme. In Erec ging in diesem Moment so viel vor ... Da wäre zum einen der plötzlich auftretende Schmerz in seiner linken Schulter, von seiner gestern entstanden Verletzung. Interessant, das Mittel schien ihn also nicht gänzlich zu betäuben und bei mechanischer beanspruchung fast gar nicht zu wirken, so wie es sich anfühlte. Es war wirklich ein großer Trost, dass zumindest die Nebenwirkung in ihrer Wirkung keine Schwächen zeigte, denn selbst so dicht an Jonathan roch er rein gar nichts ...Vom Schmerz ließ er sich jedoch nichts anmerken. Erec war nicht der Typ, der durch so etwas in den Mittelpunkt rücken wollte, gut dass sein Shirt den Verband komplett bedeckte - etwas worauf er bei der Auswahl des Outfits geachtet hatte - so würde keiner der hier Anwesenden etwas bemerken. Zumindest wenn Maeve den Mund hielt. Was zum nächsten Punkt führte. Über Jonathans Schulter hinweg sah er zur ihr und warf ihr einen Blick zu, der eine Mischung aus anspannung, Entsetzen, Panik und Flehen darstellen sollte - ob er ihm geglückt war sei dahin gestellt. Jedenfalls sollte er bedeuten, dass sie lieber einmal mehr schweigen sollte, als zu wenig. Ob diese Botschaft bei ihr so ankam, war ebenfalls etwas das in den Sternen stand. Blieb nur zu hoffen. Eine Frage schwirrte Erec im Kopf herum, die er sich, dank des tollen Medikaments, nicht selbst beantworten konnte, die er jedoch auch nicht stellen würde. Hatte Jonathan getrunken? Erec war nämlich im vollen Ausmaße bewusste unter welchem Umständen sie sich gestern getrennt hatten und auch wenn die spätere Kommunikation stetig besser wurde, so standen da trotzdem einige Differenzen im Raum, denen Erec mehr Gewichtung beigelegt hatte, als das nach einer Nacht alles vergeben und vergessen wäre ... Doch gerade war weder der richtite Ort noch die richtige Zeit um darüber zu sprechen. Später würde sich sicher eine Gelegenheit ergeben, denn die Differenzen - zumindest von seiner Seite aus - sind über Nacht noch gewachsen. In dem Moment trafen sich sein - und Maeves Blick. Eigentlich sollte er dieser Jägerin dankbar sein, andernfalls könnte er Jonathan jetzt nicht mehr in die Augen sehen ... "Aber nicht durchgehend." verteidigte er die Frabe seiner Hose, um auf Jonathans Kommentar einzugehen und nicht nur Salzsäulenartig in dessen Umarmung zu verharren. Es war zwar ein angenehmes Gefühl, doch das schlechte Gewissen nagte an ihm, wie der Biber am Baumstamm. Er hing weiter seinen düsteren Gedanken nach, als Jonathan etwas von einer neuen Müslisschale erzählte. Es war wirklich schwer für etwas Interesse zu zeigen, das so banal war, wenn er unter Hochspannung stand und hoffte, das dieses Treffen reibungslos über die Bühne ging, ohne das unschöne Details ans Licht kamen, die Erec Jonathan lieber im privaten Gespräch gestanden hätte. Trotzdem tat er sien Möglichstes. The Show must go on ... "War denn deine alte kaputt?" Die Wichtigkeit eines solchen Geschirrteils erschloss sich ihm zwar nicht, aber Jonathan schien fiel daran zu liegen, also "Dann zeig mal her." er rang sich ein lächeln ab. Wenn er die ganze Zeit so guckte, wie er sich fühlte, würde Jonathan nicht lange brauchen um zu merken das etwas nicht stimmt, er war schließlich nicht blöd ... "Eh ja ... aber ich hatte Hilfe." er nickte in Richtung Noel, der ein Stück hinter ihm stand und bisher geschwiegen hatte. Nun schien auch Jonathan von dem Jungen Notiz genommen zu haben, denn als nächstes wurde er von Jonathan begrüßt. Als er dann von Maeve begrüßt wurde, lief es ihm kalt den Rücken herunter. Bitte, bitte, bitte! flehte er Götter an, an die er nicht glaubte und wandte sich ihr zu. "Hallo" sagte er in leisem Ton. Das Grinsen, dass auf ihren Lippen lag, gefiel ihm nicht. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seinem Innersten aus, das noch mehr anschwoll, als sie weiter sprach. "Ah..." sehr einfallsreich, sehr gesprächig, sehr schlagfertig ....Es war aber auch nicht so leicht, wenn man gerade leicht in Panik geriet, eine adäquate Antwort zu geben, die kein Misstrauen zu ließ und zudem Maeve verdeutlichte, dass sie diskreter vorgehen solle ... "Dann solltest du heute vielleicht etwas früher Heim gehen, um den versäumten Schlaf aufzuholen ..." Mit etwas Nachdruck in der Stimme und einem fixierenden, leicht warnenden Blick, ließ er den Satz enden.
Zwei Sachen wurden schon mal sehr schnell klar. Erstens: diese beiden Bekannten waren nicht gerade vom Jugendamt, genau genommen wurde Noel von 50% erst einmal glatt ignoriert. Zweitens: beide schienen ein wenig speziell zu sein. Genaugenommen war er der Meinung, wenigstens der Lockenkopf hatte einen kleinen Knall - oder aber es war normal für erwachsene Männer, sich zur Begrüßung anzuspringen, Kleidung lautstark zu kommentieren und dann einen Müslischalen-Status kund zu tun. Wobei, der etwas klapprige Lockenkopf noch gar nicht so alt wirkte, erwachsen auch nicht gerade, vielleicht gerade aufs College gekommen und so? Scheinbar gab es da doch nicht nur Footballer mit zu gesundem Selbstbewusstsein und Nerds. Es gab auch noch andere komische Leute auf der Welt, sehr schön. Während da nun aber das große Geknuddel losging, hielt Noel sich noch am Rande, ehe er beide mit einem Nicken und "Guten Abend, ich bin Noel." begrüßte, ohne aber den Gruß per Hand zu erwidern. Wie auch bei Erec war es ihm lieber, keinen Körperkontakt zu haben wegen der zu hohen Körpertemperatur, die man bei ihm feststellen könnte. Nun denn. Während die Begrüßungsrunde noch in vollem Gang war (bei dem Gesäusel wollte Noel gar nicht mehr zuhören) setzte der Zwölfjährige sich einfach auf einen der freien Stühle am Tisch, bei denen nicht schon die Sachen der Erwachsenen herumstanden, sah einen Kellner abwartend an und bestellte kurz darauf eine Saftschorle und eine kleine Portion Chicken Curry. Bis das da war, hatten die Erwachsenen sicher auch Hunger bekommen und sich hingesetzt. Noel war ja bloß zum Abendessen hier.
Erec schien sich ja eher weniger zu freuen, ihn zu sehen, wie er feststellte. Stattdessen starrte er über seine Schulter hinweg Maeve an und war unbeweglich wie ein toter Fisch in seinen Armen – nur zum Glück nicht so klitschig und schuppig. Dabei machte es gestern Nacht gar nicht den Anschein, als würde der Köter nichts für ihn übrig haben. Aber gut, da war auch keine Frau mit Nutten-Outfit in der Nähe gewesen… Wahrscheinlich war der blöde Hund nur neugierig gewesen, wie es war, es mit einem Kerl zu treiben. Oder er war einfach feige und es war ihm peinlich, wenn Jonathan ihn in der ‚Öffentlichkeit‘ umarmte. Da gefiel ihm die erste Variante allerdings besser, denn Typen, die keinen Mumm in den Knochen hatten und nicht zu ihren Neigungen standen, waren noch ätzender als Männer, die ihn ausnutzen. Wobei er das bei seinen vielen One-Night-Stands ja genaugenommen auch nicht anders machte. Und trotzdem gefiel ihm der Gedanke nicht so sehr, dass sein Hündchen es nur mal mit ihm probiert haben könnte, weil die Experimentierfreude groß genug gewesen war…
Entrüstet schnaubend ließ er Erec los, als dieser sich nach seiner alten Müslischale erkundigte. „Ich hab dir gestern erzählt, dass sie kaputtgegangen ist!“, motzte er ungehalten und verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust. „Die neue zeig ich dir jetzt nicht mehr, denn das vergisst du dann wahrscheinlich sowieso gleich wieder.“ Okay, das war sehr kindisch – aber er wurde gerade wirklich sauer und da war Zickigkeit doch wohl normal. „Bestimmt hast du alles andere von gestern Nacht auch vergessen…“, meinte er leiser und sah den Köter aus vor Wut zu Schlitzen verengten Augen an. „Aber um dich zu beruhigen: Ich hab ein sehr gutes Gedächtnis und wenn du glaubst, mit einer dämlichen Entschuldigung ist wieder alles in Butter, hast du dich geschnitten“, fügte er raunend hinzu und machte dann auf dem Absatz kehrt, ließ Erec stehen und setzte sich zu dem Jungen.
„Noel ist ein cooler Name, da kannst du deinen Eltern echt dankbar sein“, meinte er freundlich zu dem Jungen, der sich mittlerweile zu essen und zu trinken bestellt hatte. Er war schließlich nicht so unverschämt wie Erec und ließ den Kleinen allein! Woher die beiden sich wohl überhaupt kannten? Also Erecs Sohn war Noel schon mal nicht, dann würde er definitiv anders riechen. „Die Uniform ist aber strange, sorry. Die kann mit dem Namen nicht mithalten“, wand er ein. Okay, eigentlich fand er die Klamotte gar nicht besonders schlimm, aber er wollte nicht den Eindruck erwecken, dass er sich übermäßig bei dem Kind einschmeicheln wollte. Das konnten die wenigsten Kinder ausstehen – zu Recht! Zumindest seine kleine Schwester hatte es nicht gefreut, wenn er sie ständig nur verhätschelt und gelobt hatte.
Obwohl er sich ganz auf den Jungen konzentrieren und Erec die kalte Schulter zeigen wollte, kam er nicht umhin, mitzubekommen, wie dieser mit Maeve tuschelte. Offensichtlich kannten sich die beiden auch und hatten sich letzte Nacht gesehen. Da er den Köter Anfang der Nacht getroffen hatte, mussten die zwei sich also nachher begegnet sein. Nachdem er mit Erec gevögelt hatte. Und Maeve hatte ebenfalls ‚nicht sonderlich viel geschlafen‘... „Manche Tage sind echt zum Ko… echt widerwärtig, oder?“ Auch wenn er Noel ansah, war die Frage eher rhetorisch und in seinem Magen formte sich gerade ein dicker Knoten. Toll, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nichts zu essen bestellen müssen…, dachte er grimmig. Jetzt wurde er ja allein von seiner Wut satt. Aber warum war er überhaupt so zornig? Konnte ihm doch echt scheißegal sein, was dieser bescheuerte Köter machte! Und trotzdem wurde seine Laune durch Erecs Worte gerade wieder ein bisschen besser. Er wollte Maeve wegschicken, nicht ihn.
Das Grinsen ging ihr bis über beide Ohren und ihr Wolf wedelte innerlich mit seinem Schwanz voller Freude. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie vermuten es hier mit einem Welpen zu tun zu haben. Bei Erecs letzter Bemerkung tätschelte sie ihm zärtlich die Wange. "Keine Sorge, ich bin härter im Nehmen, als Du dir vorstellen kannst." lachte sie und drehte sich dann um, um sich den Platz zwischen Jonathan und Noel zu sichern, sodass sie Erec lediglich gegenüber sitzen musste. Oder er ihr. Die 'Kotzen-Bemerkung' von Jonathan bekam sie sehr wohl mit, auch seine Reaktion auf ihre Aussage. Nachdem sie den Blick kurz schweifen ließ, fiel ihr auf, dass sie irgendwie die einzige mit blendender Laune zu sein schien. Also wandte sie sich mit einem theatralischen Seufzen an Jonathan"Täubchen, Du kennst mich doch." wobei sie das 'du kennst mich doch' langsam betonte, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie auf ihre Rasse anspielte um es nicht neben dem Jungen ansprechen zu müssen. Und der wusste ja immerhin nicht, dass die beiden sich eigentlich überhaupt nicht kannten. "Nimm es Dir nicht zu Herzen. Deine Müslischale" wieder betonte sie das Wort und der Blick wanderte zu Erec mit hoch erhobener Augenbraue und einem breiten Grinsen. Sie hatte noch nie einen Wolf mit einer Müslischale verglichen. "Ist wirklich schön. Und sie passt sicher sehr gut zu Dir." Damit war das Thema für sie erledigt. Ob der Wandler verstand was sie sagte oder nicht, war ihr herzlich egal. Allerdings schätzte sie ihn doch als 'ziemlich schlau' ein.
Mit einem weiteren Grinsen wandte sie sich dann an den Jungen. "Und so strange ist Deine Uniform jetzt auch nicht. Lass Dir von ihm keinen Quatsch einreden. Ich bin übrigens Maeve. Freut mich Dich kennen zu lernen." lächelte sie, ohne ihm die Hand entgegenzustrecken. Sie wollte gar nicht wissen was das für ihren Wolf bedeuten könnte. Etwas das nach Rauch und Feuer roch anzufassen.
Oh ... Erec musste zugeben, dass er den Part mit der Müslischale gestern wirklich nicht ganz mitgeschnitten hatte. Aber es war so viel passiert - viel zu viel - dass er alles, in seinen Augen, Unwichtige, herausradiert hatte. Da erfüllte er das Klischee, dass sich in der Welt der Frauen über Männer hartnäckig hielt, voll und ganz. Einrichtungsgegenstände und Kleidung war kein Thema, an dessen Details er sich lange aufhalten konnte, geschweige denn merken. Bevor er sich jedoch entschuldigen konnte, redete Jonathan bereits weiter und verpasste Erec einen Tritt direkt in die Magengrube. Und Erec war sich ziemlich sicher, dass das volle Absicht war. Natürlich konnte sich Erec an gestern Nacht erinnern - zumindest an die wichtigen Ereignisse, alles außer Müslischalen und dem Outfit des Tages ... wenn er ehrlich war, wusste er ja nichtmal mehr was er gestern angehabt hatte ... Vielleicht wäre Jonathan ja weniger wütend, wenn er das als Rechtfertigung anbringen würde ... Zumindest was die Vergesslichkeit betraf. Weswegen Jonathan aber wirklich sauer war, würde sich so leicht nicht lösen lassen und wenn er dann erstmal wusste, dass das eigentlich noch nicht das Schlimmste war dann.... Erec sah seine Felle davon schwimmen ... Das er es Jonathan sagte stand für ihn jedoch außer Frage, auch wenn dieser anschließend vielleicht alle Brücken einreißen würde ... Maeves Grinsen wurde breiter und breiter und ... breiter... In seinem Inneren spürte er eine tiefe Befriedigung. Ja, ja... war klar das seinem Wolf Erecs Peinigungen gefielen. Diese ungenierte Schadenfreude Seitens seiner zweiten Seele war fast schon erschreckend ... Jedoch nicht so erschreckend wie Maeves Hand auf seiner Wange, vor den Augen Jonathans. Entsetzt sah er sie an, den Drang unterdrückend den Mund weit zu öffnete und panisch zu Jonathan zu schauen, so als gäbe es tatsächlich noch Hoffnung, dass dieser nichts von Maeves plötzlichem Körperkontakt bemerkt hatte ... Doch er unternahm nichts. Ihre Hand aus seinem Gesicht zu schlagen würde zu viel Aufsehen erregen und das Ganze wahrscheinlich noch verdächtiger wirken lassen und auch was sie sagte ließ er unkommentiert. Was sollte er auch entgegnen? Wie es schien, ging für Maeve das Spiel in die nächste Runde, da es vergangene Nacht zu keinem Ergebnis geführt hat. Ihm war es eine Lehre. Beim nächsten Mal mussten sie vorher die Rahmenbedingungen klären, denn dann würde Erec mit aller Vehemenz auf den Punkt bestehen, dass diabolisch - sadistisches Verhalten in Anwesenheit dritter verboten sei. Natürlich würde es zu keinem nächsten Mal kommen ...! Auch Erec bemerkt den stetig sinkenden Gute - Laune - Faktor und Jonathans Kommentar hatte er natürlich auch gehört. Er war temporär geruchsblind, nicht taub. Mist! alles lief gerade schief. Mit solch einem Glück konnte natürlich nur er gesegnet sein ... Mit etwas Geschick konnte man aber vielleicht noch alles irgendwie kitten. Zumindest sollte eine Vermeidung einer Eskalation der Situation möglich sein ... Auch Erec begab sich zu Tisch. Nachdem Maeve sich zwischen Jonathan und Noel gedrängt hatte ( der Junge tat ihm im Übriegend leid, dass er nun diese verquere Situation, an der Erec Schuld war, mitausbaden musste), blieb nur noch ein freier Stuhl. Gegenüber von Maeve, prächtig!
Als diese dann weiter sprach, stand Erec kurz davor aufzuspringen, sie zu schnappen und irgendwohin mitzunehmen, wo er ein paar Tackte mit ihr sprechen konnte. Doch er beherrschte sich. Besonders da der Kellner an ihren Tisch kam um weitere Bestellungen aufzunehmen. Erec bestellte für sich das Fisch - Curry und ein Glas Wasser. Eigentlich war ihm überhaupt nicht nach Essen zu mute. Doch zum Essen waren sie hergekommen also musste er alibimäßig nun auch etwas zu sich nehmen. Wie es schien hatte alle anderen auch bereits bestellt, denn der Kellner verschwand augenblicklich wieder mit einem charmanten - aber dennoch routiniert wirkenden -Lächeln. Erec war erleichtert, als die Unterhaltung auf Noel und seinen Namen umschwenkte. Ja, dort konnte sie gerne bleiben, solange der Junge im Focus war, war alles gut ...
Wenn er schon so alt wäre es zu wissen, nun dann hätte er spätestens jetzt einen Kommentar Marke "Dies ist ein College-Beziehungsdrama und ich weiß ganz genau, wer von euch die meckernd-nachtragende Tussi und wer der überfordert-verknallte Kerl ist!" von sich gegeben. Mal ehrlich, wenn schon ein Zwölfjähriger vom Zuhören erraten konnte, wer alles vermutlich mit wem in die Kiste gesprungen war, machten die mit ihrem Umeinander-Herumschleichen irgendetwas falsch. Er als Kind hatte kein Verständnis dafür - sagen, was einem nicht passte, ausdiskutieren, zu einem Ergebnis kommen, fertig. Je älter man wurde, desto komplizierter machte man es sich, hm? Noch zwei Minuten und er hätte diskret angefragt ob sie vielleicht langsam mal einig wurden wer nun wem böse war oder wen ärgern wollte weil wer auch immer die Müslischale gevögelt hatte. Oh mann.
Nachdem sich erst einmal alles um Erec gedreht hatte, wurde er dann unerklärlicherweise interessant. Möglichst nicht genervt wirken... er war etwas genervt, ja, auch weil diese Anspannung nicht weggehen wollte, die er verspürte, außerdem war er nicht bescheuert, Lockenkopf hatte deutlich gemacht sauer auf Erec zu sein und nun ja, die Tante mit entweder enorm komischen Haaren oder enorm vielen Botox-Behandlungen schien er auch irgendwie nicht mehr so zu mögen. Kein Grund unfreundlich zu werden, auch wenn der ihm namentlich unbekannte Jonathan besser ganz schnell den Mund zum Thema Eltern halten sollte - Noel schwieg zu dem Thema. "Die einzigen, die hübsche Uniformen für die Schule bekommen, sind Mädchen. Sie wissen schon, kurze Röcke und Kniestrümpfe.", antwortete er, während der Kellner schon mal eine Runde Getränke brachte und nachfragte, ob noch jemand etwas zusätzlich wollte, "Hallo, Maeve. Freut mich auch." Spät, aber immerhin eine stellte sich noch vor. Noel genehmigte sich einen Schluck Saftschorle und sah dann zu Erec, er war mit ihm hergekommen und traute den beiden neu kennengelernten Individuen ehrlich gesagt keinen Meter. Das Verhalten von beiden war in höchstem Maße verstörend, und er war nicht so dämlich um nicht zu merken, dass Erec nicht mehr viel sprach, seit sie hier waren, also widmete er sich diesem. "Schon mal Khaman probiert? Das gab es gestern als Vorspeisen-Snack, ich finde es lecker.", meinte er, fast schon hoffend dass es das vorm Curry diesmal auch gab.
Es machte ganz den Anschein, als wäre Erec momentan gar nicht gut drauf und ein bisschen hoffte er, dass seine Worte dazu beigetragen hatten. Der blöde Köter sollte ruhig schmorren für das, was er getan hatte. Er war immer noch missgestimmt und dass Maeve seinem Hündchen noch die Wange tätschelte, hob seine Laune auch nicht gerade. Als sie sich dann noch zwischen Noel und ihn quetschte – dabei hatte er den Kleinen doch gerade in Beschlag genommen! – war seine Laune dann endgültig im Keller. Vor allem weil die Flohträgerin damit gegenüber von Erec saß. Vielleicht fiel das den anderen gar nicht so sehr auf, aber er war mit Höflichkeitsformen vertraut und wusste, dass sich für gewöhnlich nur Paare an einem Tisch gegenübersaßen – damit sie sich auch schön in die Augen sehen und miteinander flirten konnten! Womit er wieder beim Kotz-Thema war.
Als Maeve ihm gegenüber dann von seiner Müslischale sprach und Erec mit hochgezogener Augenbraue bedachte, entspannte er sich wieder ein wenig. Er verstand ihren Wink und konnte das unmöglich unkommentiert lassen. „Ich weiß, dass sie wunderbar zu mir passt, danke. Ich hab sie mir ja nicht umsonst ausgesucht. Hab eben Geschmack“, zwinkerte er der Wölfin zu und grinste dann seinen Köter an. Gut, dass Maeve die Müslischale auch gefiel, fand er zwar immer noch nicht toll, aber immerhin hatte sie begriffen, dass diese Schale super zu ihm passte!
Während Erec sich Essen bestellte – ebenfalls ein Curry, wenn auch mit Fisch – wandte sich die Werwölfin an Noel und befand, dass dessen Uniform gar nicht so schlimm war, bevor sie sich dem Kleinen vorstellte. Was ihn daran erinnerte, dass er das selbst wieder vergessen hatte. Aber naja, bei dem Trubel grade war das kein Wunder. „Ich bin Jonathan. Sorry, dass ich es eben verpasst habe, mich vorzustellen“, meinte er grinsend, weil Noels Kommentar über die Uniformen der Mädchen ihn amüsierte. Als der Kellner dann mit den Getränken kam und der Kleine sich seiner Saftschorle und Erec widmete, den er direkt ansprach, wand er sich an Maeve.
„Darf ich dir einschenken?“, fragte er galant lächelnd. Seit der Müslischalen-Klarstellung ihrerseits konnte er mit der Wölfin wieder auf gut Wetter machen. Er goss ihr einen kleinen Schluck des Rotweins ins Glas, damit sie erst einmal Duft und Temperatur prüfen konnte. Würde sie den Tropfen für gut befinden, würde er ihr und sich richtig einschenken. Eigentlich eine Aufgabe des Kellners, aber der hatte in dem vollen Laden wahrlich alle Hände voll zu tun.
Maeve konnte ein Glucksen nicht unterdrücken als Jonathan ihr verschwörerisch zuzwinkerte. Und wieder zwei Liebende gerettet. - Wieder? aber sie konnte nicht näher auf die Stimme ihres Wolfes lauschen, als Noel auch schon antwortete. Sichtlich erstaunt machte sie große Augen und formte die Lippen zu einem stummen O als wäre sie überrascht, ehe sie mit einem neidischen Blick auf Noel sah. "Ehrlich? Röcke und Strümpfe? Das ist doch wundervoll! Schade, dass ich nie auf eine Schule gehen durfte." sprach sie, bemerkte aber schnell, dass das Interesse des Jungen eher dem Werwolf galt als ihr. Gehörte er vielleicht zu ihm?
Endlich kam der Wein. Maeve war am verdursten. Nichts desto trotz schenkte sie dem Wandler die, äußerst charmante Gelegenheit, ihr den Wein einzuschenken. Gekonnt hob sie das Glas an, schwenkte ein paar Mal und schnupperte dann daran ehe sie vorsichtig nippte. Perfekt. Sie nickte knapp und stellte den Wein wieder ab, darauf wartend, dass er nun wirklich sowohl ihr als auch sich selbst einschenkte. "Hervorragend. Ich dachte nicht, dass ihr 'bester Wein' auch wirklich ihr 'bester' Wein sein würde." schmunzelte sie, plötzlich wieder amüsiert. Hoffentlich kommt bald das Essen. - Kein Stress. - Doch, ich will hier weg, es wird langweilig. - Erec ist noch nicht überzeugt, die perfekte Müslischale zu sein, ich glaube, das wird noch spannend. - Na wenn du meinst. Später jagen? - Später jagen.
Jonathans Laune schien sich durch die Anspielungen Maeves wieder gebessert zu haben. Er zwinkerte Erec zu und goss ihr handzahm den Wein ein, den sie sich scheinbar zusammen bestellt hatten. Trotzdem traute Erec dem Frieden nicht. Jonathan hatte ihm ja selbst gesagt, dass die Sache für ihn nicht erledigt war und selbst wenn, noch wusste dieser ja nicht alles. Ansonsten würde er Maeve sicher den Wein woanders hinkippen als ins Glas … und Erec die Augen auskratzen als ihm zuzuzwinkern ...Leise seufzend nahm auch er einen Schluck des Wassers, dass der Kellner soeben gebracht hatte. Die Situation war zwar vorerst entschärft, da Maeve auch keinerlei Anstalten mehr machte ihr Katz – und Mausspiel weiter zu treiben, dennoch war er begleitet von einem allgegenwärtigen Unwohlsein, genannt Gewissen … Während das Gespräch sich nun um die Schulkleidung Noels drehte, überlegte Erec, wie er Jonathan die Ereignisse der vergangenen Nacht am schohnensten beibringen konnte. Über das 'Wann' sorgte er sich eher weniger, dafür gab es keinen 'richtigen' Augenblick. Nur den Falschen. Jetzt grade wäre falsch. Unangebracht, stimmungsvernichtend und nicht jugendfrei … also gänzlich deplatziert! Als Noel das Gespräch zu ihm suchte lächelte er. Diese Mimikbewegungen waren fast schon ungewohnt, da er in den letzten Minuten wenig Grund zur Freude hatte. Er wusste zwar nicht genau, ob der Junge ihn fragte, weil es ihn wirklich interessierte oder weil er bemerkt hatte, dass Erec etwas seinen düsteren Gedanken nachhing und Noel ihn lediglich wieder positiver stimmen wollte – war im Grunde auch egal, Erec nahm die Ablenkung gerne an und antwortete ihm. „Nein, nicht das ich wüsste. Aber ich vertraue deinem Urteil.“ Erec ging sowieso selten auswärts essen, das letzte Mal indisch musste Jahrzehnte her sein. Aber bisher hatte ihm alles, was er versucht hatte, geschmeckt, also war er zuversichtlich, dass ihm auch Khaman munden würde.
Yeah, das Getränk war da und endlich holte auch der Letzte seine Vorstellung nach. Jonathan, komischer Name, aber vermutlich hätten seine Eltern ihn Prinz Charming oder Prinz Locke genannt, hätten sie gewusst was aus dem Jungen mal werden würde. Noel fragte sich immer noch, ob der nun Collegealter hatte oder doch schon mehr. Er nickte ihm zu als Zeichen verstanden zu haben, ein drittes Mal würde er jetzt ganz sicher keinen guten Abend wünschen. Noel merkte, dass er zunehmend gereizter wurde, auch ohne die nötigen Basics zu haben um den anderen Anwesenden eine Dreiecksbeziehung zu unterstellen ging ihm deren Hin und Zurück auf den Keks, zumal er das als nicht wirklich nett oder freundlich betrachtete, eher...ziemlich link. Als Kind spürte er ebenso gut, was um ihn herum passierte, Noel noch mehr als andere seines Alters. "Es gibt Schuluniformen fast nur noch in Internaten. Zumindest in Amerika.", informierte er die offenbar bildungsfrei aufgewachsene Frau, die sich fortan mit Wein und Wuschelkopf ablenkte. Er hätte auch gern Ablenkung, dieses komische Gefühl war weg, aber Noel kannte dieses leichte Kribbeln, das ihn gerade veranlasste, die Hände von dem Glas zu nehmenund stattdessen auf seine Oberschenkel zu legen. Selbst durch zwei Stoffschichten spürte er die abgestrahlte Hitze, lenkte sich aber bestmöglich mit Erec ab. Was Maeve und Jonathan konnten, konnte er auch - und wie hätte er ahnen können, dass aber auch wirklich alle drei Anwesenden am Tisch riechen konnten, was er war? Schon ein wenig gemein. "Schau mal nach ob es das separat gibt!", forderte Noel ihn auf, die Speisekarte lag näher bei Erec und Noel war sowieso zu klein, um da ran zu kommen, und nach einem Curry wäre Khaman wunderbar, um die Schärfe zu mildern. Wobei Chicken Curry nicht so schlimm war wie normales, zumindest hatte Noel dieses Gefühl.
Maeves Amüsiertheit über seine augenblickliche Zufriedenheit nach ihrem Müslischalen-Kommentar störte ihn nicht. Er fand es ja selber albern, wie er sich eben verhalten hatte. Wie ein aufgeschrecktes Hühnchen das ganz sehr im Dreck scharrte. Wenn er mal Zeit und Ruhe hatte, sollte er vielleicht noch einmal seine Prioritäten überdenken. Normalerweise stand er unangefochten an der Spitze und danach kam lange nichts Bedeutsames. Irgendwann waren da Dinge wie Körperpflege, Klamotten, Ordnung und Sauberkeit. Dann kam seine Schwester. Und dann war da wieder lange nichts, bis irgendwann das liebe Geld kam und Luxusbedürfnisse wie seine ultraschicke Wohnung. Ein einfaches Zimmer tat es schließlich nicht. Und ganz zuletzt kamen die Menschen, oder die, die ihnen ähnlich sahen, in seiner Gunst. Nur mittlerweile war das anders. Keine Ahnung wie oder wann genau das passiert war, aber über allen stand Erec. Warum auch immer…
Argh, nein! Über so einen Scheiß denkst du jetzt gefälligst gar nicht nach! Konzentrier dich!, schalt er sich selbst, erhob die Flasche wieder, nachdem Maeve den Wein für gut befunden hatte und schenkte ihr vorsichtig ein. Seine Gedanken hatte er heute nicht wirklich beisammen, da sollte er lieber etwas aufpassen… Als ihr Glas ohne Zwischenfall gefüllt war, war er ernsthaft erleichtert. Zum Glück bekam der blöde Köter das nicht mit, der sollte nämlich hoffentlich durch das Gespräch mit dem Streichholz-Jungen abgelenkt sein. Der Kleine roch mittlerweile auch noch mehr nach Zündholz als vorher. „Khaman gibt es hier auch separat, steht unter den Vorspeisen“, meinte er freundlich zu Noel, schob aber Erec dennoch die Karte hin, damit dieser selbst nachsehen konnte. Der Kleine schien ihn irgendwie nicht sonderlich zu mögen, hatte er zumindest das Gefühl. Aber dem Hündchen vertraute er. Kein Wunder, schließlich waren die beiden ja auch zusammen unterwegs. „Aber für den Fall, dass ich mich irre, sieht Erec nochmal nach.“
Er machte sich daran, nun sich selbst Wein einzugießen und lächelte die Wölfin kurz an. Mittlerweile wieder gut gelaunt glitt sein Blick zu seinem Hündchen. Ob Erec klar war, dass seine Biss- und Kratzspuren der Grund waren, warum er heute ein Hemd mit Kragen und ein Tuch um den Hals trug? Als er den Blick zu seinem Glas zurückwandte, lief es bereits über. Shit! Wie lange hatte er Erec denn angeglotzt? Das war doch höchstens ne Sekunde lang gewesen! Hauptsache er hatte dabei nicht auch noch gesabbert! „Verdammt, Rotweinflecken gehen doch so schlecht wieder raus!“, scherzte er mit einem schiefen Lächeln in die Runde und behob den Schaden notdürftig mit einer Serviette. Er spürte richtig, wie seine Wangen warm wurden – er wurde tatsächlich rot! Oh Gott! Er konnte an fremden Schwänzen lutschen, er konnte mit Frauen des Geldes wegen rumschäkern, aber ausgerechnet jetzt wurde er rot?
Zuletzt von Jonathan Corbett am Mo 8 Jul 2013 - 19:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Sie lebt und befindet sich in den Vereinigten Staaten. Gedenken sie bar oder per Lastschrift zu bezahlen? In jedem Fall aber erwarte ich Sie spätestens morgen noch einmal bei mir. C. Akuma
Anscheinend wirkten positive Bestärkung und Schmeichelleien nicht nur bei temporär imaginären Wölfen im eigenen Kopf, sondern auch bei Menschen, die sich in Wildkatzen verwandeln konnte. Zumindest war Jonathan mittlerweile ziemlich handzahm geworden was Maeve anging. Sie gaben ja wirklich ein tolles Paar ab, wie sie da, in trauter Eintracht über den Wein philosophierten und an ihm erfreuten. Wahrscheinlich war das nicht das einzige wobei sie perfekt harmonierten. Ein dumpfes Grollen meldete sich in seinen Eingeweiden, verursacht von seinem Wolf, Erec ignorierte es aber. Maeve war eine toughe Frau – fast schon ein wenig zu tough für Erecs Geschmack, zumindest was die rein menschliche Ebene anging – die wahrscheinlich auch die Vorzüge des Lebens auskostete wo es nur ging, genauso wie Jonathan. Keiner der beiden war ein subtiler Sarkastiker, mit Hang zum Makabren und Workaholic – Tendenzen, bis hin zum chronischen – aufopfernden Helfersyndrom, der in seiner verbliebenen Freizeit nichts Besseres zu tun hatte, als nach toten Frauen fahnden zu lassen … Wobei er sich in letzter Zeit eigentlich schon zu seinem Vorteil verändert hatte, wenn er seine kleine Selbstreflexion auf die Wage legte. Seitdem er Jonathan kannte, gab es Abende, an denen er tatsächlich etwas anderes machte, als in der Bar zu arbeiten, zeitig schlafen zu gehen oder den Interessen seiner zweiten Seele zu frönen. Essen gehen beim Inder z.B. … oder im städtischen Park des Nachts nackte Frauen treffen, mit denen man beinahe … […] sieht Erec nochmal nach.“ Erec schreckte hoch aus seinen Tagträumen, als er seinen Namen fallen hörte. Nur leider etwas spät, denn dieses nochmal nachsehen war völlig aus dem Kontext gerissen. Aber er hatte plötzlich die Speisekarte vor sich liegen, also sollte er wahrscheinlich dort irgendetwas nachschauen … Er versuchte sich daran zu erinnern, was sie zuletzt besprochen hatten und dann fiel es ihm wieder ein. „Es gibt hier Khaman einzeln zu bestellen.“ hoffentlich hatte dies noch keiner vorher verlauten lassen ...“Ich spendier es dir einmal und probiere dann, wenn es mir schmeckt, musst du aber teilen!“ fügte er noch mit einem Grinsen an. Hoffentlich hatte man seinen kognitiven Ausflug nicht all zu sehr bemerkt … Aber zum Glück war Jonathan dann wieder mit Maeve beschäftigt und so blieb ihm wohl die Peinlichkeit eines süffisanten Kommentars erspart, denn Noel würde ihn sicher noch so offen zur Schau stellen, dazu war er viel zu gut erzogen und wahrscheinlich auch noch zu distanziert zu Erec. Leuten zum Spott und hemmungslos ihre Fehler aufzeigen – das tat man nur wenn man denjenigen besser kannte, um nicht zu sagen in einer Freundschaft. Glück?! Seine zweite Seele hatte sich tatsächlich wieder zu Wort gemeldet, eine Welle der Wut schwappte von ihr über und Erec konzentrierte sich wieder mehr auf seine Umgebung, denn zuerst wusste er gar nicht, weshalb sie so wütend war – mal abgesehen von seiner eigenen Verfehlung – denn wegen dieser war sein Wolf ja lediglich ins Schweigen verfallen, schäumte aber nicht vor Wut. Da war Noel, der seine Hände mittlerweile auf sden Schoß gelegt hatte, was etwas ulkig aussah, aber mit Sicherheit auch zu einem der zahlreichen Höflichkeitsstandarts zählte,die sie im Internat eingebläut bekommen hatten. Und zu seiner Linken Maeve und Jonathan … Wieder dieses Grollen. Was hast du denn? Erec verstand nicht ganz, gestern konnte er Maeve doch noch gut leiden … viel zu gut … und sooo wütend konnte er doch nicht mehr auf Jonathan sein, zumal sie nun schon ein Weilchen in seiner Gegenwart waren … Die beiden! Mir gefällt das nicht! blaffte sie unwirsch in seinen Kopf und verstummte dann schlagartig wieder, als Erecs Blick den von Jonathan noch kurz auffing, bevor dieser versuchte das Malheur zu beseitigen, welches er verursacht hatte. Diese Ungeschicktheit war sonst eigentlich nicht seine Art, sofern Erec das beurteilen konnte und auch Was?! war das da ein Anflug von Scham? Wunder gab es anscheinend wirklich immer wieder, nur wegen ein wenig vergossenem Wein musste Jonathan doch nicht gleich rot werden. Vielleicht lag es ja an uns ... sichtlich besser gelaunt zeigte sich sein Wolf plötzlich, ob der neuen Umstände und auch der Zorn wart wie weggeblasen ...Den sollte verstehen wer wollte Ich dachte du bist noch wüten auf ihn wegen gestern und gerade eben ~ Ist es dir so lieber? ~ Ich hab nichts gesagt ... Ein Kellner kam herbei geeilt, bewaffnet mit zich Servietten, einem Handtuch und einem Lappen. Mit geübten Handgriffen beseitigte er den Schaden und setzte seine drei Waffen geschickt ein. Noch während er dabei war die rote Flüssigkeit davon abzuhalten, sich in das darunterliegende Holz zu fressen, reichte er Jonathan generös die Hälfte seiner Servietten. Während die beiden noch weiter damit beschäftigt waren das Chaos zu beseitigen, klingte sich sein Handy mit einem Piepton dreimal aufgeregt in den Geräuschpegel des Trubels. Nichts Böses ahnend öffnete er die Kurzmitteilung, um dann wie vom Schlag getroffen steif auf seinem Stuhl zu verharren. Er las die Nachricht wieder und wieder, bestimmt 5 Mal. Die Welt um ihn herum blendete er aus, sie war nur noch ein unbedeutendes Hintergrundsummen. Sarah, sie lebte … wie war das nur möglich … All sie Jahre schon hätte er Kontakt zu ihr aufnehmen können... all die verschenkte Zeit … Aber genug der negativen Gedanken, sie lebte und er konnte sie wiedersehen. In seinem Innersten entwickelten sich hundert Gefühle, die alle durcheinander auf ihn einwirkten und jedes wollte die Oberhand. Ihm wurde etwas schwindlig davon, hastig leerte er sein Glas in einem Zug und wollte so dem sich immer mehr anbahnenden Unwohlsein, entgegen wirken. Die Welt begann sich zu drehen, doch Erec erkannte die Anzeichen noch früh genug – so hoffte er und erhob sich – ohne ein erklärendes Wort – vom Tisch, nur um den schnellst möglichen Weg auf die Toilette zu nehmen. Zum Glück schien sich niemand sonst in dem gefließten Raum zu befinden und selbst wenn, wäre das auch egal gewesen. Die Kabine, welche ihm am nächsten war, musste dran glauben, als er sich Hals über Kopf in ihr einschloss und sich in der Schüssel übergab. Schwer zu sagen, wie lange er in der gebeugten Position verharrte. Er traute sich erst wieder aus seiner 'Zuflucht' als er nicht einmal mehr Galle hervorbrachte. Es schien langsam wieder besser zu werden. Noch einmal wollte er die Nachricht lesen, nur um sich zu vergewissern, dass er sich das nicht alles nur eingebildet hatte, doch er konnte sein Handy nicht finden. Es lag vermutlich noch auf dem Tisch bei denen anderen, wo er es in all der Eile abgelegt hatte. Du irrst nicht, ich hab es auch gelesen. ein ungewöhnlicher sanfter Tonfall, in der seine zweite Seele da mit ihm sprach, doch gerade fühlte er sich nicht im Stande, dem weiter auf den Grund zu gehen... Auf dem Weg zurück zum Tisch, den er mittlerweile gewagt hatte anzutreten, versuchte er auf andere Gedanken zu kommen. Er wollte den dreien nicht den Abend vermiesen, jetzt, wo einigermaßen gute Stimmung aufgekommen war. Zudem hatte er keine Lust auf Fragen, weshalb er so plötzlich verschwunden war oder was plötzlich mit ihm los war, von daher lautete nun die Devise: Gute Mine zum bösen Spiel. Sobald er später für sich war, konnte er wieder in seinem Meer aus Gefühlen baden, doch für den Moment würde er so tun als wäre nichts weiter gewesen, Erec ahnte bereits dass das schief gehen würde und die Gefühle seines Wolfes bestätigten ihm, dass er es ähnlich sah. Als er sich wieder setzte, fühlte er die fragenden Blicke der anderen, vielleicht war es auch nur Einbildung, doch wäre er einer von ihnen und jemand anderes am Tisch hätte fluchtartig eben jenen verlassen, würde er dieser Person anschließend auch (verstohlene) Blicke zu werfen, von daher projezierte er dies einfach auf die anderen. Es war schrecklich. Er hasste es ja sowieso im Mittelpunkt zu stehen, doch dann noch wegen einer Sache über die er nicht sprechen wollte, war schlimmer …
Zuletzt von Erec Latham am Mi 10 Jul 2013 - 18:35 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Noel hatte zunehmend das Gefühl, dass mit diesen Leutchen hier stimmte auf die jeweilige Art und Weise irgendwas nicht, er konnte nur nicht den Finger darauf legen, was genau es war. Erec wirkte allgemein sehr zurückgezogen, seit sie hier angekommen waren, und er hatte die Vermutung dass es an der Müslischale lag oder vielmehr dessen Besitzer. Subtilität war hier niemandes Stärke, so bekloppt war er als Zwölfjähriger ja nun nicht, um die Zeichen zu übersehen. Der Lockenkopf wirkte fahrig, nicht so betont selbstsicher wie zu Beginn, wo er ihn am ehesten noch mit einem Gockel hätte gleichsetzen können (eben so laut war er ja eigentlich auch gewesen, aber Noel war da kein Experte und selber eher zu introvertiert als offene Leute als aufdringlich bezeichnen zu dürfen). Na, aber er hätte ihm sagen können dass Brandflecken noch schlechter rausgingen als Wein. Der Khaman war eher als Grund gedacht gewesen, Erec mal von seiner Grübelmiene weg zu bekommen, aber so abwesend wie der schien kam es eher einer Störung gleich, na zumindest reagierte er noch auf seinen Namen. Zugehört hatte er aber nicht, Noel bekam dieselbe Info zwei Mal, was aber nicht schlimm war und nur in einem Nicken resultierte. "Klar.", versicherte er, war auch die beste Lösung so, falls es Erec doch nicht schmeckte - und in dem Ausnahmefall protestierte er auch nicht gegen das Angebot, dass jemand anders bezahlen würde, so teuer konnte ein Aperitif ja nicht sein. Noel sah mit mäßigem Interesse dem Krieg Papier vs. Weinflecken zu, der zwar nicht spannend war, aber die Wartezeit bis zum Curry vertrieb. Für Ablenkung sorgte dann aber eher Erec, der ohne wirklich ersichtlichen Grund mit einem Mal davonrauschte, etwas unsicheren Schrittes wenn Noel sich nicht verguckt hatte. Was war denn jetzt? Zu laut, zu hektisch, zu schlechte Luft hier drin? Wirklich gut hatte er nicht ausgesehen.
Nach einem etwas verwirrten Blick dem Rotschopf hinterher schielte Noel zum Tisch, das Handydisplay erlosch gerade weil länger keine Taste mehr gedrückt worden war. Hmm. Nun gut, ging ihn eigentlich nichts an, dennoch fragte er sich schon, was überhaupt los war und ob er hinterher gehen sollte. Er entschied sich dann dagegen und nachdem das Weinmalheur beseitigt war, kamen im Abstand weniger Minuten auch reihum die Speisen, erst die eher bestellten von Jonathan und Maeve (immer noch ein sehr komischer Name), dann seine und auch Erecs... nur dass dieser noch weg war und das Essen neben dem vom Kellner beiseite geschobenen Handy friedlich vor sich hin dampfte. Khaman zu bestellen hatte Noel in der Nachdenklichkeit vergessen. Es dauerte eine Weile, in der Noel natürlich selber nichts gegessen hatte, weil man gefälligst wartete, bis alle am Tisch waren und ihr Essen hatten, dann kam Erec wieder. Nein, wirklich gesund wirkte er nicht, eher wie von einem Schwerlasttransporter gestreift und zu Tode erschrocken. "Geht es?", wollte Noel etwas verhalten wissen, er brauchte nicht fragen ob alles in Ordnung war - bescheuerte Frage, man sah doch dass nicht. Und natürlich war er froh, dass Erec zurück war, weil er dann jetzt vielleicht würde essen können. Sein Magen meldete sich bereits, er sollte nicht immer das Abendessen verpennen - ach und müde war er natürlich wie immer auch. Änderte sich ja vielleicht, wenn er dann unter persönlicherer Fuchtel alias der seiner Mutter stand...
Erec bestätigte dem Kleinen nochmal, dass es Khaman extra zu bestellen gab, was sicher nicht schaden konnte, denn der Junge schien dem Köter ja mehr zugetan zu sein als ihm. Irgendwie fühlte er sich dadurch schon ein wenig beleidigt. Eigentlich mochte er Kinder. Aber naja, Noel war wohl schon zu groß und zu sehr gefüttert mit Vorurteilen und Anstandsregeln. Kinder waren allerdings nur deshalb toll, weil sie meistens noch unvoreingenommen waren und sich nicht über alles Mögliche einen Kopf machten. Noel nickte nur auf Erecs und seine Worte hin. Vielleicht will der mal stumm werden, wenn er groß ist…, dachte er bissig. Sein Hündchen bot dem Jungen dann noch an, einen Khaman zu bestellen und zu bezahlen, was den Kleinen immerhin dazu brachte etwas zu sagen. Wow! Sich einen Kommentar zu ersparen und stattdessen der Wölfin und sich selbst einzugießen, schien da wirklich die bessere Idee gewesen zu sein, auch wenn das Übergießen des Glases wirklich nicht hätte sein müssen.
Maeve war deswegen amüsiert, lachte aber mehr in sich hinein und sagte nichts. Noel sprach ohnehin kaum und Erec… tja, auch der Köter blieb stumm. Seine Wangen brannten deswegen fast nur noch mehr. Hoffentlich machte er jetzt einer Tomate nicht Konkurrenz. Als rotes Gemüse mit Locken sah er nämlich bestimmt ziemlich ätzend aus! Da kam es ihm recht, dass der Kellner auftauchte und sie sich gemeinsam auf in den Kampf gegen die grausamen Rotweinflecken machen konnten. Während sie zusammen die letzten Überbleibsel beseitigten, kündigte Erecs Handy den Eingang einer Nachricht an. Nachdem der Tisch gerettet war, hob Jonathan den Blick und sah neugierig zu dem Flohträger, der die SMS immer noch zu lesen schien. Musste ja eine ellenlange Nachricht sein oder Erec verstand den Inhalt nicht richtig, was durchaus der Fall sein konnte, so verwirrt wie der Köter aufs Display guckte. Und dann stand er einfach auf und verschwand.
Fragend sah er zu der Wölfin, doch sie hatte offensichtlich auch keine Ahnung, was dieser Abgang zu bedeuten hatte. Er selbst allerdings hatte zumindest eine Mutmaßung… Erec hatte ihn auf dem Mittelaltermarkt auch plötzlich stehen lassen, weil der Wolf in ihm zu unruhig geworden war und er ihn rauslassen hatte müssen. Okay, das konnte er auf Toilette vielleicht nicht ernsthaft machen, aber zumindest versuchen, sich zu beruhigen, könnte er dort schon. Und was ihn so aufgewühlt hatte, musste dann wohl der Inhalt dieser SMS sein. Es juckte ihn in den Fingern, das Handy zu nehmen und nachzulesen, doch bis der Keller mit dem Essen kam und schließlich das Mobiltelefon etwas zur Seite rückte, machte er nichts. Dann allerdings nahm er das Handy schnell an sich. „Damit es aus der Schusslinie ist“, erklärte er den anderen und schaffte es sogar, das Gerät ohne die SMS anzusehen in seine Jeanstasche gleiten zu lassen.
„Einmal noch Khaman, bitte“, wandte er sich dann noch an die Servicekraft, denn der Kleine hatte das offenbar vergessen. Nicht, dass ihn das groß gekümmert hätte, aber Erec wollte das schließlich mal probieren, darum war diese Bestellung doch wichtig. Und wenn man vom Teufel sprach – oder an ihn dachte – … Da war sein Hündchen plötzlich wieder und machte einen jämmerlichen Eindruck. Noel erkundigte sich nach dessen Befinden und er bedachte den Flohträger mit aufmerksamem Blick. „Soll ich dir ein Wasser besorgen?“, fragte er leise, so als könnten zu laute Worte Erec schlecht bekommen.
Noel war der erste, der das Schweigen brach. Nun denn, the Show must go on, jetzt konnte er zeigen, wie groß sein schauspielerisches Talent wirklich war ...“Ja, alles in Ordnung.“ ein müdes Lächeln, bei dem er selbst merkte, wie aufgesetzt es war, huschte über sein Gesicht – doch nicht für lange, ihm war wirklich nicht nach lachen zu mute und es gab immerhin einen guten Grund, das er nie log, neben seiner Überzeugung war da noch sein Unvermögen in dieser Sache ...Es weiß sowieso jeder das nicht alles 'in Ordnung' ist von daher ist ein falsches Lachen mehr oder weniger auch egal ... Kein Spott oder Hohn in der Stimme seines Wolfes. Er hatte lediglich die Fakten auf den Tisch gebracht. Dass niemand zu Tisch bisher sein Essen angerührt hatte, - wie ihm soeben aufgefallen war - sorgte dafür, dass sich Erec noch unwohler fühlte. Sie hätten nicht warten sollen, denn es wäre gut möglich gewesen, dass Erec noch länger auf der Toilette verbracht hätte und dann wäre ihr Essen kalt geworden und der Abend gänzlich ruiniert gewesen. Außerdem hatte sich nun ein Gefühl ganz weit nach oben an die Spitze gekämpft und nagte unumstößlich an ihm; sein schlechtes Gewissen. Ein schlechtes Gewissen wegen Noel, weil Erec dessen Abend vermurkste (allein hätte der Junge sicher mehr Spaß beim Essen gehabt), sogar ein schlechtes Gewissen wegen Maeve, weil er vorhin so wütend auf sie war, als sie ihr kleines Spiel begonnen hatte (ab dem Augenblick, als sie damit aufgehört hatte und in die entgegengesetzte Richtung gerudert war, hatte er Reue für sein Übermaß an Bosheit auf sie empfunden) und natürlich ein schlechtes Gewissen wegen Jonathan. Besonders als dieser seine Hilfe anbot und zweifelsfrei genauso mitleidig zu ihm sah, wie der Rest. Seine Brust zog sich zusammen und sein Herz formte sich zu einem dicken schweren Klumpen, der nur Ballast war, den er am liebsten abgeworfen hätte … Auf Jonathans Frage hin schüttelte er den Kopf. Sprechen ließ er besser, wenn es nicht unbedingt nötig war, da würden alle beteiligten immer nur viel zu schnell daran erinnert, wie mies er doch im lügen war. Außerdem war ihm die Lust auf Smalktalk sowieso vergangen. Am liebsten würde er Chisanas Sms noch hunderte Male durchlesen, irgendwas kaputt schlagen, rennen, bis seine Beine den Geist aufgaben, tief beglückt die ganze Welt toll finden und sofort die nächsten Schritte einleiten – und das alles auf einmal. Jetzt sofort … Gute Ideen! Beim Rennen und kaputt Machen übernehme ich gern! Erecs Mundwinkel zuckten kaum merklich nach oben, als sein Wolf begeistert seine Hilfe anbot. Wenigstens ein Gutes hatte dieser Abend im späteren Verlauf noch gebracht Verzeih mir, wegen ~ Schon in Ordnung. Irgendjemand muss ja die Nerven behalten, sonst machst du irgendwann noch Dummheiten... er spürte förmlich das Grinsen in den Worten seines Wolfes und nur der Tatsache verschuldet, dass Erec wusste, wie merkwürdig es doch nun käme, würde er plötzlich blöd zu grinsen beginnen, ließ er es bleiben.Wo ist eigentlich dein Telefon? Guter Einwurf. Er war eigentlich der Meinung, dass er es hier liegen gelassen hatte. Vielleicht hatte er ja aber doch irgendwo anders hingetan. Auf dem Tisch war es zumindest nicht und in der Toilette hatte er es definitiv auch nicht. In seinen Taschen an der Kleidung befand sich auch keines. Wahrscheinlich in der Tüte, wo sollte es sonst sein?! Zudem war es ein solch altes Modell, dass da von Diebesseite aus eh kein Interesse bestand, von daher machte er sich wenig Sorgen, dass es entwendet wurde … Da immer noch niemand etwas sagte oder machte und er wenig Lust hatte, für den Rest des Abends das Tier im Zoo zu sein, nahm er es auf sich das Schweigen zu brechen. Du schaffst das, wir können dann später … alles raus lassen Es brachte ihm tatsächlich Kraft, die ermutigende Worte seiner zweiten Seele zu vernehmen, oft kam dies ja nicht vor … „Hey, ist wirklich alles in Ordnung.“ sagte er und knallte die Hände auf den Tisch, wobei sein Mund ein Grinsen formte. Hoffentlich sah das so lässig aus, wie er sich das gedacht hatte. „Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich werde vom anschauen nicht satt, also legt los.“ Er nahm einen Bissen von seinem Curry – gut gewürzt, aber er mochte es scharf – und als er hinuntergeschluckt hatte (er schmeckte, bis auf die Schärfe eigentlich gar nichts, Hunger hatte er sowieso nicht, aber da musste er jetzt durch um diese Pharse einigermaßen glaubhaft zu gestalten), erhob er erneut das Wort an Noel „Hast du das Khaman schon bestellt?“ Er nahm einen weiteren Bissen. Stop! Schluss mit dem Gerede....sonst sprichst du auch nicht so viel, du machst dich immer verdächtiger … aber...ach egal, die wissen eh alle, das was nicht stimmt ... wie Recht er doch hatte. Innerlich seufzte Erec. Er musste hier schleunigst weg ...
Lockenkopf hatte recht, Noel war schon viel zu weit erzogen, aber auch selbstständig weg vom kindlichen Level weg um da noch wirklich ins Schema zu passen. Was der wohl sagen würde, wenn er wüsste dass Noel schon arbeitete, wenngleich nicht gerade in der Host-Branche weil er dafür wirklich noch zu klein/jung war? Lalala, ihr wisst von nichts. Aber er hatte da auch keine Wahl, andere Kinder fackelten nicht ganze Gebäude ab, wenn sie sich mal gehen ließen, in dem Sinne ging es bei Noel nicht anders, aber auch das würde er denen sicher nicht unter die Nase reiben, nicht mal Erec. Jemanden ganz gut leiden können hieß nicht Lebensgeschichte erzählen, überhaupt redete Noel wenig. Konnte ja nicht jeder ohne Punkt und Komma über Müslischalen quasseln... wobei Noel nie eine besessen hatte über die man reden könnte.
Eher am Rande bekam er mit, dass Lockenkopf sen Versäumnis, das Khaman zu bestellen, nachholte, und ja, das nahm er als Anlass seine Zunge zu benutzen, sobald es ihm auffiel. "Danke, Sir.", meinte er, besagten Wuschelschädel auch direkt dabei ansehend, und wehe jemand versuchte noch einmal heute, ihn per Kopfnuss zum duzen zu bringen, dann brannte hier die parfumgeschwängerte Luft. Den Handydiebstahl bedachte Noel mit einem Stirnrunzeln, was sollte der Schusslinien-Unfug denn bitte, das war Erecs Handy und Erecs SMS, weshalb es bei einem zutiefst missbilligenden Blick gen Jonathan blieb. Sollte der heimlich versuchen die SMS oder was auch immer da war zu lesen, oder Erec nach seinem Handy fragen, würde Noel sein Schweigen doch mal wieder brechen und das nicht zu knapp. Da das aber vorerst nicht geschah, lag der Fokus auf dem zurückgekehrten Erec, Gott sei Dank, Noel hatte Hunger. Gut sah der Mann wirklich nicht aus, aber wenn er nicht darüber reden wollte war das seine Sache, ebenso wie Noel nicht über seine Brandnarben reden wollen würde. Von wegen alles in Ordnung, aber es ging Erec gut genug, seine Sorgen für sich behalten zu wollen, das sollten sie respektieren. Er zog leicht den Kopf ein beim Lärm des armen, geschlagenen Tisches - nicht dass Noel geräuschempfindlich war, aber er mochte unnötigen Krach nicht, zumal das leicht unerwartet kam. Egal, im Anschluss durfte er sich endlich die Gabel schnappen, begleitet von einem "Guten Appetit." und piekste nach den Stückchen Fleisch im Curry - lecker. Er aß ein wenig schneller als es sich geziemte, was wohl kein Wunder war, bedachte man den Abstand zur letzten Mahlzeit. Als Erec ihn ansprach, schluckte er etwas zu hastig und wollte gleichzeitig Luft holen um zu antworten, was darin resultierte dass er seinen Hühnchenfetzen in den falschen Hals bekam. Einem reflexmäßigen Würgen später folgte ein angestrengter und Hemmungsloser Hustenanfall, der leider nicht nur bewirkte, dass er nicht antworten konnte, sondern auch das augenblickliche Verdampfen der auf dem Tisch sthenden Teelichter, die für einen kurzen Moment an Crème brulée erinnerten und dann einfach ausgehen, weil sämtliches Wachs verpufft war - Mist. Zumindest kein offenes Feuer, Noel sollte stolz auf sich sein, was er wohl nicht tun würde, selbst wenn das Gekeuch und Gehuste überstanden war.
Woohoo, der Kleine hatte mit ihm gesprochen und sich bei ihm bedankt, als er die zusätzliche Bestellung nachgeholt hatte. Zwar störte ihn das ‚Sir‘ gewaltig, aber da Noel ohnehin ein seltsames Kind war, würde diese Anrede nun kein Stein des Anstoßes mehr sein. Wäre ja auch viel zu anstrengend, zu versuchen, den Jungen wieder zurechtzubiegen. Und falls noch Hoffnung bestanden hatte, dass Noel ihn doch noch mögen würde, war diese gestorben, nachdem er Erecs Handy in Verwahrung genommen hatte. Ja okay, er hatte schon irgendwie Hintergedanken dabei gehabt, als er es zu sich genommen hatte, aber das war kein Grund, dass der Kleine ihn so böse ansah – zumal er letztendlich gar nichts weiter gemacht hatte! Kam ihm fast so vor, als wäre er hier das Kind, das für ein Fehlverhalten mit bösem Blick gerügt wurde – und wäre er tatsächlich eines, hätte er Noel daraufhin am liebsten die Zunge herausgesteckt. Für einen Augenblick war der Gedanke, das wirklich zu tun, ziemlich verführerisch, aber dann war Erec wieder an den Tisch zurückgekommen und seine Aufmerksamkeit lag ganz bei seinem Hündchen.
„Alles in Ordnung…“, echote er Erecs Worte skeptisch und zog eine Augenbraue ungläubig nach oben. Ja klar und ich bin der Weihnachtsmann!, dachte er unwirsch. Da war er schon mal aus eigenem Antrieb entgegenkommend und bot sogar an, sich um den Köter zu kümmern und ihm ein Wasser zu holen, und dann wurde er so billig abgewimmelt? Na toll! Grummelnd sah er zu Erec, der immer noch nicht viel besser aussah, aber dessen Mundwinkel gerade gezuckt hatten. Ob er sich das eingebildet hatte? Vielleicht… Oder irgendwas hatte den Köter eben tatsächlich amüsiert. Bestimmt nicht Maeve, Noel und er sicher auch nicht, denn vor ihnen spielte er seine kleine Show. War allerdings auch egal, denn wenn ihn echt etwas ein bisschen erheitert hatte, dann war das doch gut. Auch wenn er lieber selbst der Grund dafür gewesen wäre.
Als Erec dann die Hände auf den Tisch knallte, zuckte er ein wenig zusammen. Nicht, weil er erschrocken war, aber weil der plötzliche Lärm unangenehm war – und das künstliche Grinsen seines Hündchens war es auch. Da lief es einem ja eher kalt den Rücken herunter, als das man dadurch animiert wurde, sich aufs Essen zu stürzen, oder? Doch Noel und Maeve begannen tatsächlich zu essen und Erec auch. Noel schlang sogar ziemlich und er überlegte kurz, ob er ihn ermahnen sollte, es langsamer anzugehen, entschied sich jedoch dagegen. Noch ‚beliebter‘ musste er sich bei dem Jungen ja nun auch nicht machen… Seufzend stocherte er in seinem Gemüsecurry herum. War er jetzt der Einzige, dem der Appetit vergangen war? Sein Hündchen schien jedenfalls wieder eine prima Laune zu haben und plauderte locker mit Noel, der nicht antwortete. Diesmal aber nicht, weil es seinem Wesen so entsprach, sondern weil er sich verschluckt hatte – kein Wunder bei dem Geschlinge! Ich hätte doch was sagen sollen…
„Ganz ruhig, ist gleich wieder vorbei“, meinte er beruhigend zu dem Jungen. Der machte zwar nicht den Eindruck, als würde er Angst vor dem Ersticken haben, aber der Eindruck konnte ja auch täuschen. Er winkte einem der Kellner, der schnell bei ihnen war und bat ihn um ein Glas Wasser. In der Zwischenzeit sah er davon ab, Noel auf den Rücken zu klopfen, denn das half höchstens, wenn man sich an etwas zu trinken verschluckt hatte. Bei Essen half nur Husten… Nachdem Noel den Hustenreiz hinter sich hatte, schob Jonathan ihm das Wasserglas hin, das mittlerweile da war. „Siehst du, alles halb so schlimm. Der Husten ist vorbei und jetzt geht’s wieder, oder? Trink am besten noch einen Schluck Wasser…“ Das brachte zwar auch nichts, aber der psychologische Effekt war nicht zu verachten. Bei seiner kleinen Schwester hatte es immer geholfen.
Da es Noel erst einmal soweit wieder gut ging, wandte er sich Erec. „Bevor ich’s vergesse…“, meinte er und nahm das Handy aus seiner Hosentasche und hielt es dem Hündchen hin. „Diesmal hat sich dein Freizeichen nicht geändert“, fügte er hinzu und grinste kurz. Auf dem Mittelaltermarkt hatte er das Freizeichen von Erecs Mobiltelefon von einem nervigen ‚tutt-tutt-tutt‘ in die die ‚Ode an die Freude‘ geändert, doch nun war alles geblieben wie es war. Während er dem Köter das Handy über den Tisch reichte, fiel ihm auf, dass die Teelichter erloschen waren. Seltsam. Dabei hätte er schwören können, dass die noch nagelneu gewesen waren, als Maeve und er sich an diesem Platz niedergelassen hatten.
Es verlief eigentlich alles nach Plan. Keiner am Tisch glaubte ihm sein 'Es ist alles in Ordnung' und trotzdem bohrte niemand weiter, rein aus Anstand und Respekt ihm gegenüber. Mehr würde nicht herauszuholen sein, das Kind war nun eben in den Brunnen gefallen, selbst wenn er urplötzlich doch noch sein schauspielerisches Talent entdecken würde, sie wüssten dass es nicht der Wahrheit entsprach. Aber das war jetzt auch egal. Sobald sie hier fertig waren, würde er sich unter einem Vorwand von der Truppe trennen, vielleicht vorher noch Noel nach Hause schaffen, wenn dieser nicht noch etwas vor hatte (ja, komplett jedwede Verantwortung konnte er eben doch nicht von sich weisen und wenn morgen etwas von 'Kind aus Internat in einer dunklen Seitenstraße tot aufgefunden' in der Zeitung stünde, würde er sich Vorwürfe machen – mit Sicherheit) und dann schauen, wohin es ihn trieb.
Er hoffte nur, dass das Essen schnell vorüber war und keiner hier am Tisch jede Erbse einzeln aß. Ihm ging es zwar wieder vergleichsweise gut, (vielleicht immer noch etwas schwummrig in der Magengegend aber das ging sicher bald vorbei) doch hier herum zu sitzen, während er gerade erfahren hatte, dass der Mensch, der ihm bisher im Leben am wichtigsten war, nicht vor etlichen Jahrzehnten gestorben ist, sondern – genauso wie er – über alle die Jahre am Leben war, war die reinste Folter. Er wollte irgendetwas unternehmen, sein Tatendrang schwoll mehr und mehr an und der Drang, körperlich aktiv zu werden - egal wie, wuchs stetig. Wahrscheinlich wäre er die nächsten Stunden damit beschäftigt, durch den Wald zu jagen, ohne Ziel und Sinn, solange zu laufen, bis seine Füße – oder Pfoten – brannten und er sich kaum noch aufrecht halten konnte. Der Gedanke daran weckte eine unbekannte Sehnsucht in ihm. Plötzlich kam ihm das hier alles so unwirklich vor. Was machte er eigentlich hier, hinter diesen Mauern aus Stein? Er sollte da draußen sein, unter freien Himmel, mit Gras und Erde unter seinen Pfoten und Wind im Gesicht … Moment! wie war das, Pfoten? Das letzte Mal, das seine Gedanken mit denen seiner zweiten Seele derart konform gegangen waren, war als er sich über Jahrzehnte zurückgezogen hatte und der Wolf in ihm die ausschließliche Kontrolle hatte. Merkwürdig, dass ein Ansatz dieser Tendenz erneut hervorkam. Denn er hatte nicht vor demnächst mal wieder für die nächsten 20 Jahre in Deckung zu gehen und seine zweite Seele mit allen Problemen allein zu lassen. Vielleicht nur eine Art Déjà-vu, und ja, ich möchte diese Geschichte auch ungern wiederholen. Sonst hab ich niemanden mehr zum Rügen... Erec versuchte gerade zu ergründen, ob dies nun ein Kompliment war oder nicht, als sich die Ereignisse zu Tisch überschlugen. Noel hatte begonnen heftig zu Husten, wahrscheinlich hatte er sich am Essen verschluckt, nicht weiter tragisch und trotzdem war Erec, einem Reflex folgend, leicht aufgeschreckt. In dieser Bewegung wiederum, spürte er unerwartet einen starken Stich in seiner linken Schulter. Seine Wunde. Er spürte sie wieder. Den Impuls, seine Rechte auf die verwundete Stelle zu legen hatte er unterbunden, lediglich seine Augen hatte er beim erneut aufflammenden Schmerz kurz zugekniffen. Es dauerte schließlich einige Momente, bis er verstand, dass das Adrenalin in seinem Blut und alle Sinne, die auf Alarmbereitschaft standen, nicht nur dem Schmerz verschuldet waren. Ihm wurde bewusst, dass er seine Umgebung wieder olfaktorisch wahrnehmen konnte. Zwar noch nicht in vollem Umfang aber es reichte aus um seine Instinkte zu wecken. Ich habs dir gesagt, er ist eigenartig! bellte seine zweite Seele als sie sich Noels Duft gewahr wurden. In der Tat war dieser eigentümliche Geruch seltsam für Kinder. Rauchig und verbrannt … doch was Erecs Misstrauen noch viel mehr weckte, war die Tatsache, dass plötzlich die Lichter auf dem Tisch ausgegangen waren. Er sah wieder zu Noel, der gerade ein Glas von Jonathan herübergereicht bekam. Du hast Recht, irgendwas ist mit ihm ... Wahrscheinlich war er genauso wenig normal wie Maeve, Jonathan oder er und wahrscheinlich wollte auch er seine Identität geheim halten. Erec wäre der letzte der das nicht respektieren würde. Nun war er gewarnt, er wusste das Noel kein normaler Mensch war und – zum Leidwesen seiner zweiten Seele – würde er ihn nun trotzdem nicht anders behandeln als vorher … und vor allem nicht alles unternehmen um herauszufinden, was mit ihm los war. Genauso wie er es mit Jonathan hielt – wenn sie wollten würden sie ihn schon von selbst einweihen …
Langsam beruhigte sich sein Gemüt wieder. Es tat gut die Gerüche seiner Umgebung immer deutlicher wahrzunehmen, auch wenn er in Kauf nehmen musste, dass das Hämmern in seinem linken Arm ebenfalls deutlich zu nahm. Jetzt würde er jedoch vorerst keine neue Tablette nehmen, er musste damit schließlich haushalten und würde erst wieder zu diesem Medikament greifen, wenn der Schmerz schlimmer wäre. Zudem würde die Einnahme nur weitere fragende Blicke aufwerfen, eigentlich schon Grund genug, jetzt darauf zu verzichten.
Als Jonathan ihn ansprach, wandte er den Blick zur Seite und sah ihn in die Augen. Sein Herz machte einen Hüpfer, ehe es wieder in die 'schmerzlich – zusammenzieh' – Position wechselte. Es schien Erec gerade unglaublich lang her, seitdem sie gestern auseinander gegangen waren. Das lag an all dem was passiert war, nicht zuletzt durch die Sms von Chisana, die ihn vollends aus der Bahn geworfen hatte. Es hatte ihn gefühlsmäßig für kurze Zeit abstumpfen lassen, doch nun prasselte all die Empfindungen wieder mit einem Mal auf ihn ein. Er musste aussehen wie ein Idiot, als er Jonathan gefühlte 5 Minuten so ansah, als würde er gerade die heilige Jungfrau vor sich haben. Trotz seiner Miserablen Multitasking – Fähigkeiten, hatte er registriert werlche Worte da aus Jonathans Mund sprudelten. Umständlich mit der Rechten, nahm er sein Handy entgegen, um seine linke Schulter so gut es ging zu schonen. „Danke“ sagte mit einem Lächeln – oder vielmehr mit einem blöden Grinsen – das aber dafür diesmal nicht aufgesetzt war. Überschattet wurde dieser wunderbare Moment nur von der Tatsache, dass er bei Jonathan immer noch Beichte ablegen musste und der Tatsache, dass er nun, als er das Handy wieder in Händen hielt, wieder an Sarah denken musste und ihm die schreckliche Angst überkam, dass er sie vielleicht gar nicht finden konnte – das sie vielleicht gar nicht gefunden werden wollte … aber alles zu seiner Zeit. Das Treffen mit Chisana würde darüber sicher Aufschluss geben … Erec steckte das Handy in die Hosentasche und warf anschließend Noel eine besorgten Blick zu. Das würde ihn von Jonathan ablenken und er wäre nicht die ganze Zeit versucht ihn weiter anzustarren wie ein Tier im Käfig. „Ist bei dir wieder alles gut?“ erkundigte er sich bei dem Jungen, den er in all dem ganz vergessen hatte.
Es war wirklich schwer, sich davon abzuhalten zusätzlich zum Husten noch zu fuchteln, half zwar nichts, war aber ein tolles Hiiiilfe-Ventil. Leider nutzlos momentan, zumal er besser nicht um sich schlug wenn da noch jemand nebendran saß und eine Vase auf dem Tisch stand. Er ließ die Augen zu, da das sonst so ekelig war wenn man hustete und außerdem tränten sie dann nicht. War schwer Jonathan zuzuhören wenn man nur das eigene Husten im Kopf hatte, aber irgendwie war dann da Wasser im Glas vor ihm und so langsam klappte das Atmen wieder, wundervoll. Immerhin lag damit der Fokus nicht mehr auf Erec, hatte also alles sein gutes, wobei Noel leider über das Geröchel die ursprüngliche Frage vergessen hatte. Passte ihm eigentlich nicht, dass mit ihm geredet wurde wie mit einem Kind, aber er musste leider einsehen dass er das nach Gesellschaftsstandards noch war und auch noch ein Weilchen bleiben würde... Neun Jahre bis er legal würde Whiskey trinken dürfen. Noch vier Jahre bis zum Führerschein. Wenn er nicht vorher an Curry erstickte. Am Rande fiel ihm auf, dass sein böser Blick anscheinend geholfen hatte, aber hey, Kinder hatten wenigstens noch Wertempfinden und so, braver Lockenkopf, nicht-ganz-fremder-Leute Handys zurückzugeben. Kriegst ein Bienchen ins Hausaufgabenheft.
Vorerst aber beließ es Noel bei einem Nicken, mehrmaligem Schlucken und dann Nachspülen mit Wasser, er hätte es sich jetzt am liebsten über den Kopf gekippt so sehr wie das Beinahe-Zündeln ihn aufgeheizt hatte. Mit etwas Glück war das Curry dann noch warm. "J-Ja...tut mir leid.", antwortete er leicht röchelnd, räusperte sich, und atmete dann etwas angestrengt durch. Das Wasser war längst vernichtet, vermutlich hätte er Lockenkopf dafür danken sollen, aber das wäre dann doch etwas arg verspätet und vermutlich übertrieb er es damit. Am Tisch waren alle noch gleich postiert und Erecs kurzen Besinnungs- und Schmerzmoment hatte er nicht mitbekommen, sodass es schien als wäre außer seinem eigenen Ausfall nichts geschehen. Kurzer prüfender Blick, aber nirgends im Umkreis brannte es oder war irgendjemand erschrocken vor irgendwas zurückgezuckt, kein Rußfleck. Glück gehabt. Er durfte nicht leichtsinnig werden. Nun weitaus langsamer stocherte Noel in seinem Curry und aß noch ein paar Bissen, in der Zwischenzeit kam der Kellner von vorhin wieder und stellte bei Jonathan den Teller Khaman ab, da dieser es schließlich bestellt hatte. Noels Blick fiel auf seine Hand mit der Gabel, der weiße Hemdsärmel bewegte sich ganz leicht, was für ihn ein bekanntes Anzeichen war. Warme Luft stieg nach oben und bei der abgestrahlten Wärme war es kein Wunder, dass der Stoff sich leicht bewegte. Noel legte das Besteck ab und rutschte mit dem Stuhl zurück. "Entschuldigung.", meinte er an die Runde gerichtet, man stand nicht einfach so auf, aber es war sonst zu riskant, wenigstens ein bisschen sollte er sich abkühlen, ehe es wieder hierher ging. Er tat also dasselbe wie Erec kurz davor, wenngleich nicht allzu hastig laufend, begab sich ins Badezimmer (er musste kurz suchen) und machte dort die Weste auf sowie die Manschettenknöpfe des Hemds, um es sich bis über die Unterarme hoch schieben zu können. Mit leisem Seufzen hielt er die bloßen Arme dann unter das aufgedrehte Wasser, war gerade sonst niemand hier um sich darüber zu wundern. Generell tat es dem feinen Narbengewebe gut, abgekühlt zu werden, und es wurde langsam besser. Trotzdem sollte er so schnell nicht mehr hier weg, vielleicht noch ein paar Minuten und er könnte in Ruhe zuende Essen gehen. Hoffentlich.
Erec sah ihn überraschend lange an, bevor er umständlich sein Handy wieder in Empfang nahm. Was der Blick wohl zu bedeuten gehabt hatte? Sicher nicht, dass er überlegt hatte, ob Jonathan ihm sein Telefon hatte klauen wollen. Es war eher eine… ‚liebevolle‘ Musterung gewesen. Und er kam nicht umhin zuzugeben, dass ihm das gefiel. Leugnen hätte eh keinen Sinn gehabt. Außerdem war er so nicht der Einzige, der den jeweils anderen anglotzte und sich dabei etwas lächerlich machte. Doch statt Wein zu vergießen, grinste sein Hündchen nur dümmlich – aber immerhin war das ein ehrliches Lächeln und bei dem Köter sah das einfach hinreißend aus, weil seine schönen braunen Augen dann immer mitstrahlten und ja, er dachte schon wieder viel zu verquer und in eine ganz und gar falsche Richtung und er musste damit aufhören!
„Bitteschön“, meinte er betont schlicht und räusperte sich leise. „Und ich würde ja gerne behaupten, dass mir das keine großen Umstände gemacht hat, aber das wäre dreist gelogen. Es war eine sehr schwere Arbeit, auf dein Handy aufzupassen“, stellte er fest und nickte, um seine eigene Behauptung noch zu bestätigen. „Aber das kannst du wiedergutmachen, indem du mich zum Essen einlädst“, schlug er grinsend vor und probierte dann sogar tatsächlich mal etwas von seinem Gemüse-Curry, während der Köter sich Noel zuwandte und sich nach dessen Befinden erkundigte.
Dem Jungen ging es angeblich besser, obwohl er noch leichte Probleme hatte, wieder ruhig zu atmen. Kein Wunder, dass der Kleine sich gut mit Erec verstand, sie standen wohl beide darauf, ihren Mitmenschen immer eine heile Welt vorzuspielen. Dafür schien sein kleiner Trick mit dem Wasser aber was gebracht zu haben, denn Noel hatte das Glas im Nu geleert und nach einer Weile dann erneut zu essen angefangen – diesmal allerdings bedeutend langsamer. Braver Junge!, lobte er ihn gedanklich und aß sein eigenes Curry weiter. Als der Kellner mit dem Khaman kam, wollte er sich gerade an den Kleinen wenden und ihm davon anbieten, als sich Noel entschuldigte und den Tisch gen Sanitäranlagen verließ. Hoffentlich war ihm nicht immer noch unwohl…
„Perfekt, jetzt kann uns das Kind nicht mehr die Haare vom Kopf essen“, scherzte er und hielt Maeve und Erec den Khaman Teller hin. „Also, nehmt euch bitte was“, bot er an und wartete ab, damit die beiden sich bedienen konnten, bevor er den Teller wieder hinstellte und sich selbst nahm. Zusammen mit dem Gemüse-Curry schmeckte das wirklich lecker und so langsam erwachte sein Appetit wieder. Jetzt würde er den Teller vor seinen Augen tatsächlich noch leer bekommen.
Maeve hielt sich mehr oder weniger zurück und aß ihren Fleischteller in stiller Zweisamkeit. Das seltsame Verhalten aller Beteiligten an diesem Tisch ignorierte sie weitestgehend, dafür nahm sie lobend hin, dass Jonathan wirklich ein wahrer Gentleman war, Erec tiefer greifende Probleme hatte und der Junge verflucht noch eins höllisch nach Feuer roch. Ihr innerer Wolf wollte mehrfach rebellieren allerdings hatte der Mensch immer noch Hunger.
Als schließlich der Hustenanfall die Kerzen löschte und der Geruch überhand nahm saß Maeve stocksteif da und starrte ihm hinterher, ehe der Blick quälend langsam auf die von Jonathan gehaltene Platte glitt. War sie die einzige hier, der das Feuer tierisch auf den Magen schlug? Sie schluckte schwer und lehnte mit einem Kopfschütteln ab während sie sich dem Gott sei Dank letzten Bissen ihrer Platte widmete. Lauf doch endlich! LAUF LAUF LAUF FEUER LAUF LAUF LAUF! Betont langsam leerte sie ihr Glas Wein, griff nach ihrem Portmonaie und schob Jonathan großzügig Geld zu. "Ich muss...mich entschuldigen. Der Wein geht auf mich. Danke für Deine Großzügigkeit." nuschelte sie mit dem letzten Rest ihrer Selbstbeherrschung. Der Geruch von Rauch brannte in ihrer empfindlichen Nase und ihr Wolf knurrte und tobte in ihren Gedanken. Von diesem Jungen ging Gefahr aus und sie wollte die Gelegenheit nutzen, da er gerade nicht anwesend war. Aus dem einfach Grund weil sie sonst vermutlich Hals über Kopf davon gerannt wäre. "Wir sehen uns." verabschiedete sie sich schließlich und eilte von dannen.
Wenn er schon für den Schutz seines Mobiltelefons mit einem Essen büßen musste, was würde da nur passieren, wenn Jonathan dass von ihm und Maeve erfuhr? Erec wollte gar nicht daran denken und war grade heilfroh, dass sie gerade nicht allein waren und damit der Moment geschaffen wäre, Jonathan reinen Wein einzuschenken … Der Gedanke an sich mit Jonathan Essen zu gehen war jedoch momentan überhaubt nicht greifbar für Erec. Er hatte so viele Dinge zu klären, die seine Zukunft für immer verändern konnte und sicherlich auch viele Wunden der Vergangenheit aufreißen würden, da kam ihm der Gedanke an ein Essen zu zweit banal und Nebensächlich vor. Gleichzeitig jedoch freute er sich irgendwie darauf – doch nur wenige Sekunden dauerte dieser Moment an, ehe er überschattet wurde von seinem Gewissen. Sobald Jonathan wusste, was los war vergangene Nacht würde er sicher kein Treffen mehr wollen … Deswegen gab er Jonathan gar keine Antwort auf seinen Vorschlag, sondern sah ihn nur eine Weile an, ehe Noel plötzlich den Tisch verließ und somit, Gott sei Dank, der Fokus auf ihm lag. Ihm schien es nicht gut zu gehen und Erec überlegte kurz ihm nach zugehen. Andererseits hatte dieser wohl auch sein Päckchen zu tragen und Erec war zuvor auch froh gewesen, dass ihm niemand gefolgt war ...Also entschied er sich dagegen, wenn Noel jedoch bald nicht wieder zurück war, dann würde Erec vielleicht doch mal nachschauen gehen …
Eigentlich hatte Erec gar keinen Apetit mehr … in seinem eigenen Curry stocherte er eigentlich die meiste schon nur noch herum. Aber er hatte ja gesagt, dass er das Khaman probieren wollte, also musste er da jetzt durch. Er tat ja schließlich immer noch so, als ob alles in Ordnung sein, worauf zwar niemand hereinfiel, aber dennoch würde er diese Phrase zu Ende bringen. Nachdem er sich ebenfalls von der Platte bedient hatte, die Jonathan ihm gereicht hatte, verließ nun auch Maeve das Lokal. Ohne Angaben von Gründen verließ sie die Runde und ließ Erec und Jonathan allein. Ein unangenehmes Schweigen machte sich breit. Wobei in Erecs Gedanken das reinste Potpourrie aus Instruktionen waren. Genau jetzt war eigentlich der richtigen Moment um die Fakten auf den Tisch zu bringen. Maeve war gegangen und Noel war immer noch nicht zurück. Zudem wäre es gut, die Sache noch heute Abend zu klären, je länger er wartete, desto schuldiger würde er sich fühlen und desto schlimmer würde die Sache wohl für sie beide werden. Außerdem hatte er den dann Kopf endlich für andere Dinge frei. „Ich habe Maeve gestern getroffen, nachdem wir … uns getrennt hatten.“ Erec war kein Mann der großen Worte und weiträumigen Einleitungen und Jonathan würde früh genug merken, wohin die Reise ging … „Wir waren eine Weile zusammen und haben uns im See abgekühlt ...“ es war wirklich nicht leicht fortzufahren, schon der eben gesagte Satz hatte viel Konzentration und Kraft verlangt. Er konnte Jonathan auch nicht in die Augen sehen. Stattdessen starrte er auf das vor ihm stehende Gericht, dass nach seiner Stocherei einem unansehnlichen Brei ähnelte. „Wenn ich jetzt behaupten würde, dass nichts geschehen wäre, wären wir nicht unterbrochen wurden, wäre das gelogen.“ er schluckte. Ein dicker Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet und nun, nachdem das Schlimmste gesagt wurde, wagte er doch zu Jonathan zu sehen ...
Was für eine kaputte Welt, in der man jemandes Handy unerlaubt entwendete und nachher dafür auch noch einen Lohn erwartete. Und noch kaputter, wenn es dann da noch jemanden gab, der diese Farce auch noch geduldig mitspielte! Noel war selbst ein ruhiger und eher gelassener Zeitgenosse für ein zwölfjähriges Gör, aber irgendwann hätte auch er mal einen Löffel oder gleich ein Messer über den Tisch geworfen. Manche Leute gehörten für Dreistigkeit doch übers Knie gelegt, hatte man bei Jonathan vermutlich ein paar mal zu oft vergessen. Noel konnte leider sein Misstrauen nicht noch ausdrücken, da das Bad rief.
Das Wasser half vorerst auch wirklich, allerdings wusste er genau dass die Pfützchen nicht reichten - er war nicht halb so aufgeregt/-geheizt wie seine Mutter damals, aber sie hatte dereinst auch einen ganzen, voll aufgedrehten Springbrunnen gebraucht, um wieder runter zu kommen. Er sollte kein Risiko eingehen, und spätestens nachdem das Wasser von seiner Haut anfing zu verdampfen und die Spiegel zu beschlagen, hatte er ein kleines Problem inklusive Zwickmühle. So, er hatte zwei Möglichkeiten - entweder er ruinierte dem Lokal das Badezimmer der Herren und zwang sie dazu später wohl das Wasser abzudrehen - oder aber er ruinierte gleich das ganze Lokal, seine Kräfte hatten gerade gemerkt, dass sie sich angestaut hatten und wollten raus, war ungesund das zurückzuhalten und jetzt wollten sie ein Ventil. Verdammt noch mal, zwei ruhige Abende in Folge waren wohl zu viel verlangt. Na dann entschied er sich doch für Vandalismus statt Brandstiftung. Ein kurzer schiefer Blick zum kurzen Wasserhahn und trotz des Wassers, das durch diesen strömte, verformte sich langsam, wurde wabbelig wie Gelee und fetzte schließlich einfach mitsamt Verankerung weg - es resultierte in einer beachtlichen, unkontrollierten Fontäne, die Noel erfrischenderweise voll im Gesicht traf. Meine Güte, das tat gut, wenigstens seine Jacke war, da die beim Tisch zurückblieb, noch trocken, aber im Moment störte ihn gar nicht, dass alles andere was er trug klatschnass wurde, Haare, Weste, Hemd, Hose und Schuhe, und der zischende Wasserdampf nahm zu - Noel erlaubte sich ein wenig Feuer zu produzieren, das noch im Entstehen gelöscht wurde und ihm trotzdem etwas erleichterung verschaffte. Der ganze Spaß dauerte zwei Minuten, ehe die Tür aufflog und jemand, den er nicht mal erkennen konnte, vor der Mauer aus Wasserdampf zurückschreckte. Schien ein Kellner zu sein, dem der Dampf aufgefallen war. Noel simulierte ein Husten. "Der Wasserhahn ist irgendwie... einfach hochgegangen.", meinte er in der schockiert-verblüfftesten Tonart die er gerade draufhatte - mal ehrlich, die Hahnreste waren kalt und es dürfte kaum noch festzustellen sein, dass sie geschmolzen waren, und er als schmächtiger Zwölfjähriger, also bitte, sah er aus als könne er einen Wasserhahn abreißen?
Besagter Kellner zog ihn auch schneller als man gucken konnte außer Reichweite und schloss die Tür sofort wieder, ehe er davonhastete, vermutlich um das Wasser abstellen zu lassen. Ja, und Noel tropfte den Teppich voll, triefnass und doch zufrieden, die Blicke störten ihn kein bisschen. Wenn ihr Leute wüsstet dass ihr genauso gut hättet verbrennen können, wärt ihr nicht verblüfft, sondern froh. Noel, nun weit ausgeglichenerer Stimmung, strich sich die nassen Haare wie mit Gel zurück und tappte dann mit quietschenden Halbschuhen zurück zu ihrem Tisch, wo ein Silberhaar verschwunden war. Er hatte ihren Namen schon wieder vergessen. Vielleicht brachte der Kellner ja nachher noch eine Tischdecke zum abtrocknen, er müsste sich aber beeilen ehe durch Noels Körperwärme das alles allein verdunstete. "Also...", meinte er, gerade am Tisch zurück, ohne sich aber zu setzen zu den beiden verbleibenden Männern, "Ich glaube, wenn jetzt einer von uns auf Toilette muss, müssen wir zu den Damen gehen."
Denn so romantisch das in Filmen immer aussah, wenn man sich gegenseitig tackelte und dann anschmachtete, mindestens einer von den beiden Leuten war immer das weiche Kissen, uuund es wäre nicht besonders fair, wenn er jemanden quasi dazu verurteilen würde, das unfreiwillig zu sein. Machte man nicht. ~Tobias Achebe, 24, versucht sich als KDrama-Schauspieler~
Egal, er war ja nicht hier um seine Verkaufshistorie aufzuschlüsseln, sondern um zu prüfen, ob sie mit seinem bunten Zeug die nächste Kinderkrippe, oder schlimmer noch, die Dönerbude sprengen wollte. ~Neko, Anführer der Cats und verantwortungsvoller Feuerwerksverkäufer~
Ja, er polterte, nein, er war nicht deswegen ein Poltergeist, und doch, er konnte Türen öffnen, und wer auch immer da war konnte ihn offensichtlich nicht daran hindern. Soweit so gut. Arzt war er auch nicht, aber auf die Idee würde bei seiner Uniform auch eigentlich niemand kommen. ~Benjamin Hill, Polizist. Doch, Ben. Marek kann.~
Man musste ein echt schönes Leben haben, sich der tollen Gleichmäßigkeit des Universums zu erfreuen und damit anscheinend nicht mit Leuten zusammen zu wohnen, die launischer waren als ein Stimmungsring in der Mikrowelle. ~Cole Morgan denkt über das Leben nach~
Und dann war da Licht, sehr viel Licht, unangenehm viel Licht. Die Telepathin hörte mit ihrem Gezappel auf. Der Druck auf dem Schultern wurde weniger. Waren die Valar persönlich gekommen? ~Alina Hill, Fantasy-Kennerin, erfasst die Situation… halb-korrekt~
Vielleicht sollte er sich abgewöhnen, den älteren Hexer in so heiklen Situationen zu provozieren. In Situationen, in denen der Zucker sich viel zu nah an seiner Tasse befindet und der irre Kerl auch noch eines der Stückchen in seiner Gewalt hat. Mit dem leisen Platsch starb ein kleiner Teil des Barkeepers, weil er ganz genau wusste, dass er den Tee jetzt trotzdem trinken würde. ~Liam Sinclair, ebenfalls Hexenmeister, in einem Moment der Einsicht~
Passte schon. Auch wenn ihn das Gör auf die Palme brachte mit der widerlichen Dauergutelaune. ~Lynx’ Meinung zu San~
San mochte Lynx. Er mochte ihn wirklich wirklich gerne. ~Sans Meinung zu Lynx~
Es wäre ausgesprochen unhöflich, jemanden beim offensichtlich konzentrierten Arbeiten zu stören, und Adesewa war nicht nur dann unhöflich, wenn sich jemand das aktiv eingehandelt hatte. ~Adesewa Morris, Anwältin mit begrenzter Höflichkeit~
Der Mann stellte seinen Besen beiseite und versicherte ihm, dass er sofort jemanden holen würde, weshalb der Wandler sich einfach nicht von der Stelle rührte. Nichts war schlimmer, als vom offensichtlichen Treffpunkt zu verschwinden. ~Aiden Kavanagh, Reporter im Dienst~
Aki bestand darauf, dass Wolf auch welche davon aß, wenn er sie schon mitgebracht hatte. Eigentlich wollte er, dass Aki alle aß, aber wenn der ihn dazu zwang… er konnte ja so tun als würde er zustimmen, aber nicht aktiv was essen und vielleicht aß Aki dann aus Versehen alle? ~Koji Evans, Werwolf, plant ausgeklügelt~
Dat war doch Quatsch im Quadrat und damit jenseits von der Vorstellungskraft des Jungwolfs. Er wüsste ja nicht mal wie man das rechnete. ~Fujio Juromaru, Quarterback, denkt zumindest mal nach~
Er verstand nicht- wann war es so normal geworden, seinen… Kollegen gegen die Schulter boxen zu wollen für welche Idiotie auch immer- Er wartete nicht auf eine Antwort des Ferros, merkte etwas verspätet, dass er die Luft angehalten hatte, und ihm deswegen ein bisschen schwummerig wurde, und führte seine Bewegung endlich zu Ende – nur in die andere Richtung. Er fuhr sich durch die Haare, sich bewusst, dass das nicht einmal den Anschein von Ruhe erweckte, und holte Luft. „Ich… muss los“, verkündete er mit mehr Sicherheit in der Stimme als er für möglich gehalten hatte, „ich hab… meiner Mutter versprochen, sie noch… anzurufen.“ ~Taraku Hasuya, Jäger, wird überrascht~
„Ich möchte ein Teil des Ganzen bleiben, mehr Teil davon werden, als ich jetzt bin. Ich möchte ein …“ Zuhause. ~Gwen Wood stößt unerwartet auf ihren ewig verdrängten Herzenswunsch~