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Shortfacts
Willkommen in Dallas bei Nacht, der Stadt der Reichen und Schönen, der Ölbosse aber auch der Neider, der Rachsüchtigen und der Intriganten.
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» Sun Hao Xue von Sun Hao Xue Sa 16 Sep 2023 - 15:26
Hyunjae aka Devon hat das Glück und Unglück zugleich, als relativ junger Werwolf die Wandlung zum Ghul hinter sich gebracht zu haben – und dementsprechend sieht er trotz seiner mehr als 500 Jahre noch immer aus wie gerade mal volljährig. Das wird unterstrichen von seinen Gesichtszügen: Die typischen Mandelaugen seiner asiatischen Ethnie sind relativ hoch angesetzt, auch seine Stirn ist eher hoch, das Kinn (scheinbar noch) hoch, die Ohrmuscheln stehen leicht ab… Dem entgegen steht ein insgesamt eher langes Gesicht mit feinen Zügen und, so sie nicht durch gekonnt eingesetztes Make-up überdeckt ist, eine deutliche Lidfalte unterhalb der Augen, die auch hervorragend zu einem übermüdeten College-Studenten gehören könnte. Auch seine wechselnden Haarfarben (und gelegentlich auch Frisuren; wenn ihm das alles wortwörtlich zu bunt wird müssen die Dinger halt auf Millimeterlänge kurz geraspelt werden) passen da hervorragend ins Bild. Wenn er sitzt und den Mund hält, bleibt dieser Anschein auch bestehen und Devon ist nichts als ein freundlicher, junger Mann, der Probleme hätte, im nächsten Club ohne Ausweis Alkohol eingeschenkt zu bekommen. Doof nur, dass „der Dino“ weder ein gerade mal der Pubertät entwachsener Teenager noch ein junger Erwachsener auf der Suche nach seinem Platz im Leben ist – und wenn er erst einmal aufsteht und seinen Laden herumkommandiert, dann merkt man das auch. Er besitzt zwar weder das Charisma noch die selbstbewusste Eleganz eines geborenen Anführers, aber wer im richtigen Moment aufpasst, kann dafür ein Aufblitzen entdecken wie es vielleicht eher in die Augen eines Alligators, der Beute gesehen hat, passt. Devon ist nicht ungefährlich, und jemand mit einem guten Gespür für Menschen merkt das auch in der Außenwirkung. Der Ghul kleidet sich so variabel wie seine Laune ist: von eins a sitzenden Anzügen über flauschige Pullis bis hin zu Logo-Shirts sucht er sich raus, was ihm gerade passt. Ein bisschen Make-up gehört allerdings fast immer dazu, und er ist auch nicht achtlos oder gleichgültig, wenn es um sein Aussehen geht. Im Zweifel ist er schließlich derjenige, der seinen Laden repräsentiert, und das ist ihm wichtig.
Besondere Merkmale:
Wie das bei jemandem mit 500 Jahren auf dem Buckel üblich ist bringt Devon sein übliches Arsenal an Narben mit sich, wobei wenige davon wirklich auffällig sind oder im bekleideten Zustand erkennbar. Die größte (und auch am schlechtesten verheilte) zieht sich einmal von oben nach unten über seinen gesamten Brustkorb: hier hat der Ghul vor mehr als vier Jahrhunderten sein Herz verloren. Und ein anderes wieder bekommen, ja – nur, dass der Spender ein bisschen größer war. Auf einem Röntgenbild wäre das Herz-Thorax-Verhältnis jedenfalls ziemlich merkwürdig. Daneben nennt er natürlich auch die üblichen körperlichen Merkmale eines Ghuls, inklusive deren kurioser Kieferanatomie, sein eigen. Devon hat links und rechts je ein Ohrloch, auch wenn diese selten bestückt sind, und trägt ansonsten kaum und wenn, dann eher unauffälligen Schmuck. Meistens überschminkt und daher nur selten sichtbar ist ein kleiner Leberfleck unterhalb seines linken Auges.
Charakterinformation
... oder das gewisse Etwas
Charakterbeschreibung:
Devon lebt lange genug, um sich seiner selbst ebenso sicher zu sein wie der Bedarfsmenüplanung für die nächsten zweihundert Jahre: Etwas anderes als Leichen wird der Ghul nicht zu sich nehmen (müssen), und fundamentale Charakterveränderungen stehen in diesem Zeitraum auch nicht mehr an. Wobei einen das Leben natürlich gerne mal überrascht, und das nicht bedeutet, dass der eher extrovertierte und garantiert nicht schüchterne Mann, der auch seine eigene Meinung klar und ohne Zurückhaltung äußert, Input gegenüber abgeneigt ist. Er macht nur draus, was ihm passt, und verteidigt das dann wiederum gegenüber jedem, der ihm weiter reinreden will. Er würde sich selbst durchaus als jemand mit einem gewissen Maß an Fairness und Gerechtigkeit beschreiben, aber seine Ausprägung ist etwas eigen, und nicht immer überlappend mit Recht und Gesetz. Er bestimmt, was für ihn richtig und falsch ist, und das ist zumeist auf seinen eigenen Vorstellungen basierend, und er ist auch kein barmherziger Samariter. Darüber hinaus seine Loyalität zu gewinnen ist eine Aufgabe (und nicht alles, was so aussieht, als ob man sie hätte, bedeutet auch tatsächlich, dass er sich darauf einlassen würde), aber wenn man sie einmal hat, dann steht er dafür auch ein. Allerdings ist ihm zumindest in geschäftlicher Hinsicht eine gewisse Reputation und das Halten an Vorschriften wichtig. Das hat er einmal gelernt, und Gastlichkeit ist etwas, was in seiner Familie immer eine Rolle gespielt hat. Diese Werte hat er mitbekommen, und im Laufe seines Lebenswegs hat sich das eher verstärkt. Wer ihm im Rahmen seines Geschäfts in den Weg kommt, der hat nicht mehr viel zu lachen. Ansonsten aber schätzt Devon Gesellschaft (ganz ohne wird das Leben irgendwann wirklich langweilig), genießt es, unter Menschen zu sein, zieht Energie aus sozialen Zusammenkünften und zeigt offen, wenn er gut gelaunt ist oder ihm etwas gefällt. Mit Stress und Druck kann er gut umgehen, ist sich seiner Selbst sicher genug, um sich nicht so einfach aus dem Konzept bringen lassen, und es ist ziemlich schwierig, ihn wirklich auf die Palme zu bringen. Natürlich, was ihm nicht passt, das macht er deutlich, aber ihn rumschreien oder Gegenstände werfen zu sehen wäre dann doch ein Ereignis, dass man sich im Kalender rot anmarkern müsste. Dann hat sich jemand wirklich Mühe gegeben. Er macht sich nicht sonderlich schnell Sorgen, und wenn, dann geht er die Gründe dafür vernünftig und pragmatisch an und bleibt mit beiden Füßen auf dem Boden. Die null-komma-eins-Prozent-was-wäre-wenn-Chance interessiert ihn nur dann, wenn sie tatsächlich eintritt. Ansonsten fokussiert er sich lieber auf das, was er vor sich findet, oder was logischerweise als nächstes passieren muss. Dabei durchdenkt er die Dinge, bis er eine passende (und für ihn geeignete) Lösung findet, anstatt impulsiv zu reagieren, und stellt dabei im Zweifel Effektivität und Rationalität über Harmonie und Beschwichtigung. Damit einher geht bei Hyunjae eine gewisse Gründlichkeit. Der Ghul lebt vielleicht im Moment, aber das bedeutet nur, dass er sich darauf konzentriert. Zumindest im geschäftlichen Bereich sind größere Events schon lange vorher durchgeplant, und wer ihn unbegründet zu Spontanität zwingt, erntet mehr als eine hochgezogene Augenbraue. Natürlich, er kann spontan sein, schätzt das privat auch durchaus mal, überrascht zu werden, und ist auch in der Lage, wichtige Dinge in Sekundenbruchteilen entscheiden und auch dafür Verantwortung übernehmen – aber wenn etwas geplant ist, dann wäre es schön, wenn ihn niemand zwingt, das über den Haufen zu werfen. Ansonsten gibt es auch dazu seine ehrliche Meinung. Ähnlich leicht fällt es ihm, eine Richtung und einen Plan für andere vorzugeben, diesen klar und eindeutig zu kommunizieren, und damit ein sicheres und stabiles (Arbeits-)Umfeld für seine Leute zu schaffen. Wer Fehler macht, bekommt Ärger dafür, aber auch Anweisungen und Hilfe, es besser zu machen. Es wird nur erwartet, keinen vorsätzlichen Mist zu machen. Das verzeiht er nicht so schnell, und arrogante Idioten jedweder Art haben es bei ihm nicht leicht. Er bewertet die Leute, wie sie sich ihm präsentieren – im Positiven wie im Negativen. Das, was jemand darstellt, ist offenbar das, was dieser Person wichtig ist, also nimmt er sich genau das zu Herzen – und keine Art von Hintergrund ist eine Entschuldigung, ihm nicht zuzuhören oder das, was er sagt, nicht zu beherzigen. Trotz seiner guten Kommunikationsfähigkeiten gelingt es ihm allerdings nur schwer, in Kontakt mit Leuten zu bleiben, die er nicht regelmäßig sieht. Trotz seines Alters und vieler verschiedener Wohnorte im Laufe seines Lebens ist er nicht die Person, die ein weitverzeigtes Netzwerk über die Stadtgrenzen hinaus unterhalten würde. Dafür lebt er zu sehr im Hier und Jetzt.
Besondere Fähigkeiten:
Ghul:
Devon ist ein Ghul und besitzt damit auch die Stärke und Widerstandsfähigkeit dieser Spezies. Sein Kiefer kann sich zu einem typischen Ghulgebiss transformieren, und zur Nahrung benötigt er Leichen. Außerdem ist es nicht wirklich einfach, ihn zu töten – und er weiß das auch und nutzt das zu seinen Gunsten. Natürlich kann er nicht so schnell ausweichen (Langsamkeit ahoi), aber warum sollte er auch, wenn er stattdessen Schläge unbeeindruckt frontal fressen kann? Die Irritation darüber, dass der scheinbar dürre Asiate sowas gut wegsteckt, reicht oft schon für den Überraschungsmoment, den er benötigt, um sich selbst durchzusetzen.
Körperliche und Geistige Skills:
Außerhalb seiner Ghul-üblichen Dispositionen ist Devon physisch nicht unbedingt speziell begabt. Er ist langsam, von daher fallen ein Großteil der üblichen Kampfsportarten außen vor, auch wenn er einige (inklusive Degenfechten und Judo) mal in den Grundlagen gelernt hat. Ansonsten besticht er körperlich vor allem durch Standhaftigkeit. Der Ghul sieht zwar zierlich aus, aber ihn aus dem Weg zu schieben, muss man erst einmal hinbekommen. Im Kopf ist er dafür ein bisschen schneller. Er besitzt ein gutes Gespür fürs Geschäft und alles, was damit zusammen hängt, und verfolgt seit einigen Jahrzehnten dabei eine unbedingt legale Richtung. Damit einher geht ein groß angelegtes Wissen für alles an Gesetzen in diesem Bereich und ein „Riecher“ für faire Arbeitsbedingungen und gute Bedienung. Letzteres wird durch jahrhundertelange Erfahrung im Gastgewerbe ausgebaut. Er besitzt die nötigen Grundlagen dafür: Von Technik über Rechnungswesen bis hin zu „an welche Starkstromsteckdose kann ich dieses Gerät anstecken“ und „wie viele Parkplätze könnte diese Art von Geschäft benötigen“. Außerhalb seines Berufs ist er ein intelligenter Mensch mit schneller Auffassungsgabe, guter Menschenkenntnis, Selbstbewusstsein und Führungsqualitäten. Auf der etwas „seltsameren“ Liste seiner Fähigkeiten stehen eine Vielzahl an Sprachen, die er beherrscht. Er war schon immer kommunikativ interessiert, und hat ein Ohr für Sprachmelodie und ein gutes Gedächtnis für Vokabeln, daher steht auf seiner Liste neben Englisch auch Französisch, Spanisch, Brasilianisch, Niederländisch, Koreanisch, Chinesisch, Japanisch,… nur dummerweise teilweise in Akzenten, die schon seit Jahrhunderten keiner mehr spricht, sodass es eher wie eine Fremdsprache klingt. So behrrscht er zum Beispiel auch (wenn auch mittlerweile ein bisschen eingerostet) Mandschu. Mit seiner Lebenserfahrung einher geht außerdem ein sehr ausführliches und umfassendes Wissen über das, was in den letzten 500 Jahren in der Welt passiert ist. Nicht, dass er sich je eingemischt hätte, aber mitgekriegt hat man halt doch das ein oder andere. Hach ja. Damals.
Vierbeiner:
Devon besitzt zwei Katzen, die er als Jungtiere adoptiert hat: Scheveningen, eine Maine Coon-Dame, und Noordwijk, eine Selkirk Rex-Prinzessin. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Die beiden wissen, wer die Chefs im Haus sind.
Kenntnis von anderen Wesen/Bezug zu ihnen:
Devon hat in seinen mehreren Lebensjahrhunderten alles kennen gelernt auf so ungefähr jeder Ebene. Gegen ihn, für sich, nah, fern, jede denkbare Variante und Gesinnung. Seine Standardregel ist für alle gleich: Er nimmt die Leute, wie sie sich ihm präsentieren. Ein versnobter Vampir und ein versnobter Ferro geben sich nicht viel, ebenso wie ein Hexenmeister, der sich um seine Freundschaft bemüht, die gleichen Chancen hat wie ein Wandler. Die Rasse ist zweitrangig, auch wenn er hier zumindest von seinen Mitarbeiter*innen Ehrlichkeit verlangt. Nicht, weil sich jemand damit disqualifizieren würde, sondern weil er wissen will, ob er im Zweifel eher aufpassen muss, dass seine Theke in Flammen aufgeht oder ihm gezielt Messer entgegen fliegen. Die einzige Ausnahme sind andere Ghule. Er hegt hier zwar keine bedingungslose Solidarität, aber jemand, dem er nichts über seine Essgewohnheiten vormachen muss, ist dennoch eine angenehme Gesellschaft.
The Way Of Life
Jede Geschichte hat einen Anfang - auch meine
Vorgeschichte:
Eine unbeschwerte Kindheit und ihr plötzliches Ende:
Seo Hyunjae wurde am 30. November 1505 (nach europäischer Zeit gerechnet) in einem zwar kleinen, aber nicht unbedingt abgelegenen Dorf im Süden Koreas geboren. Das Werwolfsrudel, als dessen Welpe er zur Welt kam, mischte sich hier unter einen bunten Mix aus Wesensarten, und verbrachte ansonsten viel Zeit auf Beutezug in der umliegenden Umgebung. Gastlichkeit wurde hier immer groß geschrieben – das Seo-Rudel besaß in vielerlei Hinsicht die Manpower, das einzige „Hotel“ im Ort am Laufen zu halten. Und Gäste hatten sie nicht wenige, denn das Dorf lag in der Nähe einer der größeren Straßen in Richtung Gyeongju, der ehemaligen Hauptstadt des Silla-Königreichs mit entsprechenden Pilgerstätten. Es war eine im Großen und Ganzen glückliche und behütete Kindheit für den Jungwolf, der im akzeptierten Rahmen sein Wesen ebenso kennen lernen konnte wie seine zweite Seele, ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelte, und auch im Gasthaus des Rudels fand er seinen Platz und etwas zu tun. Das alles nahm ein jähes und plötzliches Ende. Fremde brachten Ärger mit sich, so war das manchmal – und an einem unglücklichen Sommerabend 1528 kam ihm der Ärger etwas zu nah. Hyunjae selbst erinnert sich nicht wirklich an das, was passiert ist, denn der Angriff – vermutlich als Raubüberfall gedacht, in diesem Fall mit vermeintlicher Todesfolge – erfolgte hinterrücks. Als man anfing, sich Sorgen zu machen, und (gute Nasen sei dank) den Jungwolf letztlich fand, war es schon so gut wie zu spät. Allerdings hatten sich die Seos aufgrund ihrer Position mit ausreichend Leuten gutgestellt, und die Dorfgemeinschaft half… auf ungewöhnlichen Wegen auf. Einige Stunden später wurde Hyunjae wieder ausgebuddelt, und nun schlug nicht mehr sein eigenes Herz in seinem Brustkorb. Das, was er „ausgeliehen“ bekommen hatte, war übrigens ein bisschen zu groß – eine Tatsache am Rande, über die der Ghul sich mittlerweile amüsieren kann. Vor knapp 500 Jahren sah das noch anders aus, denn er hatte auf einen Schlag nicht nur sein „normales“ Leben verloren, sondern auch eine zweite Gestalt und, deutlich schwerwiegender, eine zweite Seele. Das zu verarbeiten brauchte Zeit. (Und sich an neue Nahrungsbedürfnisse zu gewöhnen… auch.)
Weiterentwicklung:
Zeit, die der frischgebackene Untote zuerst noch innerhalb seiner Familie verbrachte. Zu denen verlor er allerdings mehr und mehr seine Verbindung, und letztlich hielt ihn auch nichts mehr daheim. Hyunjae zog erst zu seinem „Ghulvater“ und folgte dann einer größeren Pilgergruppe nach Gyeongju. Es war schon damals möglich, in einer vergleichsweise großen Stadt in der Menge unterzugehen, zumal der Jungghul nicht besonders auffällig aussah. Die nächsten Jahrzehnte tat Devon also genau das. Erst in der größten Stadt, die er bis dato kennen gelernt hatte, und schließlich zog er mehrere Male um, sich in verschiedenen Orten innerhalb Koreas niederlassend. Was nicht immer unter koreanischer Herrschaft war, aber darum… kümmerte der Ghul sich wenig. Er hatte genug mit sich selbst zu tun.
Es dauerte, aber etwa hundert Jahre später hatte Hyunjae sich an den Gedanken gewöhnt, nicht mehr zu seinem Rudel zu gehören – was hieß, dass er sich neue Ziele setzen konnte. Besonders viel Expertise besaß er damals nicht, aber wie man eine Gästeunterkunft führte, das wusste er. Also tat er auch genau das. Was anfing als kleine Zimmer für ein oder zwei Leute, wuchs sich mit der Zeit aus zu einem größeren Unternehmen mit Angestellten. Nach dem nächsten Umzug (er alterte halt nicht, und anderen Asiaten fiel das bei ihm tatsächlich auf) bot er stattdessen Getränke und kleine Speisen auf die Hand an, weil er hoffte, damit ein bisschen länger unter dem Radar bleiben zu können. Irgendwann wurde ihm ein bisschen langweilig, und er wechselte über Ländergrenzen hinweg – zumal sich die Zugehörigkeiten in der Ecke China-Japan-Korea ohnehin gefühlt auf Tagesbasis änderten. Vor allem, wenn man irgendwann aufhörte, Tage zu zählen, weil zu einem zweiten ein drittes Jahrhundert kam.
Weitere Jahrzehnte und schließlich auch ein weiteres Jahrhundert vergingen, und das Leben des Ghuls war bemerkenswert unaufgeregt. Natürlich, es war nicht gerade langweilig – er wusste sich beschäftigt zu halten. Schwerpunktmäßig mit geschäftlichen Projekten, den gelegentlichen Umzügen, und zahlreichen Bekanntschaften, wo auch immer es ihn hin verschlug. Und diese waren auch nötig, denn so richtig gut darin, Kontakte danach noch zu behalten war der nicht mehr ganz so junge Mann noch nie gewesen. Er festigte sowohl seinen Charakter als auch seine Unabhängigkeit, verzeichnete einen Zugewinn an Fähigkeiten im Gastgewerbe und an einer gewissen Rücksichtslosigkeit, und gab sich Mühe, sich aus allem, was in größere Dimensionen ging, herauszuhalten. Politik interessierte ihn nicht. Hatte es noch nie, und das durfte so bleiben.
Neue Zeiten:
So ganz funktionierte das natürlich nicht. Der erste und zweite Weltkrieg waren einschneidend, ob man es wollte oder nicht. In der Folge zog Hyunjae – mal wieder – um, und dieses Mal landete er dabei in der Nähe der (aktuellen) Grenzen Chinas und der Mongolei. Hier traf er eine Hexenmeisterdynastie die, ähnlich seines eigenen Werwolfsrudels vor Jahrhunderten, dafür sorgte, dass alles im Ort „in Ordnung“ blieb. Man legte auch dem Ghul… nahe, sich an diese Regeln zu halten, und seine aktuelle Bar (die bald zum Dorftreff- und mittelpunkt wurde) nicht nur gastfreundlich gegenüber Besuchern, sondern auch Mitarbeitern zu führen. Hyunjae lernte die Vorteile dieses Arrangements bald zu schätzen, fand Freunde innerhalb der Hexenmeisterfamilie, und adaptierte mit den Jahren, die er dort verbrachte, ein Geschäftsmodell, das nicht nur auf seinen eigenen Interessen, sondern auch auf den geltenden Regeln und Gesetzen basiert war. Ein Grundsatz, den er bis heute unbedingt (und vielleicht sogar noch ein bisschen rigoroser) verfolgt.
Aber es wurde auch hier irgendwann Zeit für einen Tapetenwechsel, und zwar einen gründlichen. Ein sehr kurzer Zwischenstopp in Europa (schwerpunktmäßig in den Niederlanden, auch wenn er auch Skandinavien hallo sagte) wurde ziemlich bald zugunsten der Übersiedlung nach Amerika beendet, und hier fasste Hyunjae erneut Fuß – in den vereinigten Staaten von Amerika. Der Name, den er sich mit seiner Ankunft dort gegeben hat, ist an das sogenannter Kellwasser-Ereignis, zu Englisch „The Devonian Extinction“ angelehnt – er selbst fand’s lustig. Mit irgendwas muss man sich mit über 500 Jahren ja noch unterhalten. Aktuell hat er sich in Dallas eingerichtet, und führt hier erneut eine Art Bar-Café-Restaurant. Neuester Familienzuwachs (wenn auch mittlerweile gar nicht mehr so neu) sind Scheveningen und Noordwijk, zwei Katzen, die in Hinblick auf Größe beinahe an ihn rankommen. Und damit es nicht langweilig wird, darf sein aktuelles Projekt, „The Showoff“, demnächst umziehen – aus Fort Worth mehr ins Zentrum der nahe gelegenen texanischen Großstadt Dallas, wo zusätzlich zum etablierten Konzept noch eine Showbühne das Angebot bereichern darf. Natürlich alles legal und gut organisiert. Das hat der Ghul mittlerweile drauf.
Fusszeile
... oder das Kleingedruckte
Schreibprobe:
Duh. Devon war vielleicht vom etwas älteren Eisen, aber den Ausdruck kannte er gut genug, um ihn in aller Ausführlichkeit zu denken, bevor er tief durchatmete, und den deutlich größeren Mann vor sich anlächelte. „Und was“, begann er, während er sich von dem Tisch abstieß, an den er sich bisher gelehnt hatte, „haben Sie an dem Satz „die Sicherung ist heute Vormittag rausgeflogen“ nicht ganz verstanden?“ Er war ja nun kein Elektriker, aber dass dann natürlich kein Strom floss, das bekam ja sogar er hin, und er war wortwörtlich aus dem letzten Jahrhundert. Und trotzdem war das bisher die einzige relevante Information des Menschen, den er angeheuert hatte, um das Problem in den Räumen des neuen „Showoff“ zu beheben, bevor später am Tag der Innenarchitekt für die letzte Besprechung der Kücheneinrichtung vorbei kommen würde. Devon löste die zuvor verschränkten Arme, unbeeindruckt von der etwa eineinhalb Köpfe größeren und entsprechend muskulöseren Gestalt seines Gegenübers. „Ich bin sicher, Sie bekommen das Problem gelöst“, erklärte der Ghul mit einem schon ironisch zu bezeichnenden Ausmaß an Höflichkeit, klopfte dem Menschen auf die Schulter und holte im Weggehen sein Handy aus der Hosentasche. Eine kurze Überprüfung des Schichtplans ergab, dass er Eden für morgen Nachmittag anfragen konnte, um den Küchenplan einmal durchzugehen, und die Einrichtung der Kaffee-Bar konnte er mit Luca auch nächste Woche noch besprechen, wenn die Holzplatte bereits eingebaut und geliefert war.
Avatarperson:
Lee Yongsoo aka Mill von OnlyOneOf
Wie hast du zu uns gefunden?:
Krimineller, Manager, und jetzt guck ich mal, ob ich beides auf einmal hinkriege? #Alteingesessen
Denn so romantisch das in Filmen immer aussah, wenn man sich gegenseitig tackelte und dann anschmachtete, mindestens einer von den beiden Leuten war immer das weiche Kissen, uuund es wäre nicht besonders fair, wenn er jemanden quasi dazu verurteilen würde, das unfreiwillig zu sein. Machte man nicht. ~Tobias Achebe, 24, versucht sich als KDrama-Schauspieler~
Egal, er war ja nicht hier um seine Verkaufshistorie aufzuschlüsseln, sondern um zu prüfen, ob sie mit seinem bunten Zeug die nächste Kinderkrippe, oder schlimmer noch, die Dönerbude sprengen wollte. ~Neko, Anführer der Cats und verantwortungsvoller Feuerwerksverkäufer~
Ja, er polterte, nein, er war nicht deswegen ein Poltergeist, und doch, er konnte Türen öffnen, und wer auch immer da war konnte ihn offensichtlich nicht daran hindern. Soweit so gut. Arzt war er auch nicht, aber auf die Idee würde bei seiner Uniform auch eigentlich niemand kommen. ~Benjamin Hill, Polizist. Doch, Ben. Marek kann.~
Man musste ein echt schönes Leben haben, sich der tollen Gleichmäßigkeit des Universums zu erfreuen und damit anscheinend nicht mit Leuten zusammen zu wohnen, die launischer waren als ein Stimmungsring in der Mikrowelle. ~Cole Morgan denkt über das Leben nach~
Und dann war da Licht, sehr viel Licht, unangenehm viel Licht. Die Telepathin hörte mit ihrem Gezappel auf. Der Druck auf dem Schultern wurde weniger. Waren die Valar persönlich gekommen? ~Alina Hill, Fantasy-Kennerin, erfasst die Situation… halb-korrekt~
Vielleicht sollte er sich abgewöhnen, den älteren Hexer in so heiklen Situationen zu provozieren. In Situationen, in denen der Zucker sich viel zu nah an seiner Tasse befindet und der irre Kerl auch noch eines der Stückchen in seiner Gewalt hat. Mit dem leisen Platsch starb ein kleiner Teil des Barkeepers, weil er ganz genau wusste, dass er den Tee jetzt trotzdem trinken würde. ~Liam Sinclair, ebenfalls Hexenmeister, in einem Moment der Einsicht~
Passte schon. Auch wenn ihn das Gör auf die Palme brachte mit der widerlichen Dauergutelaune. ~Lynx’ Meinung zu San~
San mochte Lynx. Er mochte ihn wirklich wirklich gerne. ~Sans Meinung zu Lynx~
Es wäre ausgesprochen unhöflich, jemanden beim offensichtlich konzentrierten Arbeiten zu stören, und Adesewa war nicht nur dann unhöflich, wenn sich jemand das aktiv eingehandelt hatte. ~Adesewa Morris, Anwältin mit begrenzter Höflichkeit~
Der Mann stellte seinen Besen beiseite und versicherte ihm, dass er sofort jemanden holen würde, weshalb der Wandler sich einfach nicht von der Stelle rührte. Nichts war schlimmer, als vom offensichtlichen Treffpunkt zu verschwinden. ~Aiden Kavanagh, Reporter im Dienst~
Aki bestand darauf, dass Wolf auch welche davon aß, wenn er sie schon mitgebracht hatte. Eigentlich wollte er, dass Aki alle aß, aber wenn der ihn dazu zwang… er konnte ja so tun als würde er zustimmen, aber nicht aktiv was essen und vielleicht aß Aki dann aus Versehen alle? ~Koji Evans, Werwolf, plant ausgeklügelt~
Dat war doch Quatsch im Quadrat und damit jenseits von der Vorstellungskraft des Jungwolfs. Er wüsste ja nicht mal wie man das rechnete. ~Fujio Juromaru, Quarterback, denkt zumindest mal nach~
Er verstand nicht- wann war es so normal geworden, seinen… Kollegen gegen die Schulter boxen zu wollen für welche Idiotie auch immer- Er wartete nicht auf eine Antwort des Ferros, merkte etwas verspätet, dass er die Luft angehalten hatte, und ihm deswegen ein bisschen schwummerig wurde, und führte seine Bewegung endlich zu Ende – nur in die andere Richtung. Er fuhr sich durch die Haare, sich bewusst, dass das nicht einmal den Anschein von Ruhe erweckte, und holte Luft. „Ich… muss los“, verkündete er mit mehr Sicherheit in der Stimme als er für möglich gehalten hatte, „ich hab… meiner Mutter versprochen, sie noch… anzurufen.“ ~Taraku Hasuya, Jäger, wird überrascht~
„Ich möchte ein Teil des Ganzen bleiben, mehr Teil davon werden, als ich jetzt bin. Ich möchte ein …“ Zuhause. ~Gwen Wood stößt unerwartet auf ihren ewig verdrängten Herzenswunsch~