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Shortfacts
Willkommen in Dallas bei Nacht, der Stadt der Reichen und Schönen, der Ölbosse aber auch der Neider, der Rachsüchtigen und der Intriganten.
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Junichiro, in eigenen Kreisen vormeist Nao genannt, fällt durch mehrere Faktoren überall da auf, wo er sich blicken lässt. Erstens, er ist durch seine Körpergröße eindrücklich genug, zweitens, die Selbstverständlichkeit mit der er seinen Platz für sich vereinnahmt, und drittens, die unverkennbare Aura eines Mannes, von dem man sich mit ein bisschen gesundem Verstand am Besten weit fernhält. Prominente Wangenknochen, sehr schmale Augen und eine markante Kinnlinie in Verbindung mit einem dauerhaft fehlenden Lächeln verleihen dem Hexenmeister nicht gerade ein Aussehen, bei dem man gern nach dem Weg oder Hilfe beim Tütetragen hilft, und der üblicherweise kalte, abwertende oder boshaft hungrige Ausdruck tut dem Ganzen auch nicht gut. Kurzum, Nao musste in seinem ganzen Leben noch nie mittels Freundlichkeit seine Ziele verfolgen und das sieht man ihm auch an. Er bewegt sich trotz seiner Größe leise, effizient und kann sowohl Präsenz zeigen als auch belanglos irgendwo im Hintergrund verschwinden. Auch ohne signifikante Muskelberge zeichnet sich die Physis des Hexers durch jahrzehntelanges, hartes und unablässig fortgesetztes Training aus. Die helle und empfindliche Haut weist dutzende Narben auf, die aufgrund der fast gleichartigen Färbung der Haut aber kaum auffallen bis auf wenige Ausnahmen. Er hat recht große Hände und nicht sonderlich voluminöse, aber dafür gut ausgeprägte Muskulatur, die sich nicht nur auf die Arme beschränkt. Never skip leg day. Die natürlich schwarzen Haare nehmen im Sommer einen bräunlichen Touch an und tun, was sie wollen, wenn sie nicht gewaltsam in die gewünschte Form gebracht werden. Junichiro trägt bevorzugt dunkle und bequeme Kleidung, die dafür aber jeweils dem Zweck entsprechend. Sowohl Sportoutfits, Anzüge, traditionell japanische Aufzüge, modisch Aktuelles als auch taktische Kampfausrüstung gehören zu seinem Portfolio, wenngleich er maximal zwei Outfits pro Kategorie hat. Er trägt ausschließlich geschlossene Schuhe oder Tabi mit Zori. Er hat keinerlei Ohrlöcher, trägt aber stattdessen einfach Schmuckringe, die groß genug sind auch ohne Piercingloch innen am Knorpel gut genug zu halten. Ansonsten zählen auch Ringe, Ketten und seltener auch Armbänder zu seinem Erscheinungsbild. Eitel ist Nao nicht, lässt sich aber auch nicht verlottern und achtet ansonsten auf die gewünschte Außenwirkung, die er erzielen will. Bleibt noch zu erwähnen, dass Nao beinahe niemals unbewaffnet unterwegs ist. Die Art der Waffe richtet sich danach, was die Kleidung an Versteckmöglichkeiten bietet. Auch trägt er immer, Tag und Nacht, ein Omamori bei sich.
Besondere Merkmale:
Von den diversen Narben, die Nao aus unterschiedlichsten Gründen hat, befindet sich keine im Gesicht, und nur wenige auf dem Rücken. Sichtbar vernarbt sind die Kuppen von Zeige-, Ringfinger und Daumen der linken Hand, wo er mittels Säure die Fingerabdrucklinien unkenntlich gemacht hat. Diese haben auch kein Feingefühl mehr und nur noch Druck- und Temperaturempfinden. Einige weitere, präzise Narben-Linien, die sich teilüberkreuzen, finden sich zwischen Daumen und Zeigefinger derselben Hand und erstrecken sich alle über etwa zweieinhalb Zentimeter. Um das Gelenk der linken Hand hat Nao mittels Dotwork-Methode zwei simple schwarze Ringe (Breite etwa 1 cm) aus sehr eng gesetzten Punkten minimal unterschiedlich großer Punkte und Linien tätowiert – ein dritter Ring weiter oben ist zu 40% fertig. Weiter oben am Unterarm nahe der Armbeuge hat Nao das Siegel der Kakureta unverfälscht ebenfalls in reinem Schwarz gestochen. Weitere Tätowierungen im klassischeren Stil der Yakuza finden sich sowohl an seinem rechten Oberarm (Sky Dragon) als auch noch unvollständig auf seinem Rücken (Hannya-Mask).
Charakterinformation
... oder das gewisse Etwas
Charakterbeschreibung:
Als jemand mit klassisch japanischer Erziehung der Kriegs- und Nachkriegszeit sticht Junichiro mit einigen untypischen oder schlicht gesellschaftsunverträglichen Verhaltensweisen heraus. Mental auf Samurai gebürstet bringt dies für Verbündete jedoch auch ein paar positive Punkte mit sich. Da er nach den fünf Hauptforderungen des Bushidō erzogen wurde, dessen erster Punkt Treue ist, findet sich kaum ein loyalerer Zeitgenosse als der Hexer. Für kein Geld der Welt und auch sonst nichts würde er seine Ideale oder Verbündeten verraten – und ohne mit der Wimper zu zucken (was er generell bei sehr wenigen Dingen tut) dafür töten oder sterben. Gewiss nicht für jeden Handlanger der Laufburschenschaft, doch wer sich mit den Kakureta anlegt, selbst den niedersten Stiefelleckern, kann potentiell Probleme mit ihm bekommen. Man muss sich ziemliche Mühe geben oder bewusst seine Grundregeln missachten, um aus diesem Stand der Loyalität wieder raus zu fliegen. Trotz seines Status als rechte Hand eines aufsteigenden Drogenbosses legt Nao keinerlei Wert auf die Anhäufung von Reichtümern. Zwar gönnt er sich das, was er braucht und das, was er möchte (er besitzt eine custom Yamaha R6 in Schwarz mit violetten Innenfelgen, Bremshebeln, sowie Stickern links und rechts am Tank), hegt aber keinen Hang zum Materialismus. Kapitalismus an sich ist ihm grundlegend zuwider, er hat aber auch kein Problem damit, ehrlosen Individuen Expresstickets in ihren Untergang zu verkaufen. Charakterliche Unzulänglichkeiten wertet er pauschal als Schwäche, die nicht bemitleidet, sondern bestraft gehört, und Mitgefühl für das Leid jener, die nicht zu seinem eigenen Umfeld gehören, besitzt Nao schon gleich gar nicht. Trotzdem verlangt seine Überzeugung zumindest ein Mindestmaß an Etikette jenen gegenüber, die lediglich ihrer vorbestimmten Rolle und Funktion im Leben nachgehen – wer seine ungeteilte negative Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist also entweder Nao selbst, ihrer Unternehmung, oder dem Boss in die Quere gekommen und hat damit jedwede Daseinsberechtigung verwirkt. Er macht hier auch keinen Unterschied zwischen Männlein, Weiblein und was auch immer es dazwischen gibt. Seine tief verwurzelten Ansichten zu Stolz und Ehre, sowie eine streng militärische Erziehung haben den Hexer kompromisslos, kalt und furchtlos werden lassen. Er lebt in seiner eigenen, nie vollständig zu durchdringenden Bubble, die ihn zugleich auch einschränkt – es ist ihm schlicht nicht möglich, ein einmal gegebenes Wort zu brechen, einen begonnenen Kampf ohne Anweisung eines Ranghöheren zu unterbrechen, oder einen Affront gegen seine Person durchgehen zu lassen. Sein Verhalten folgt einem strengen, eigenen Kodex; viel Vergnügen, dessen Feinheiten zu erkunden. Diese Prinzipien machen ihn jedoch auch geduldig, zielstrebig und durchdacht in seinem Handeln, er verfügt über gute analytische Fähigkeiten und reflektiert sich selbst ungeschönt. Nur sehr wenige Dinge sind imstande, eine impulsive Reaktion hervor zu rufen, oder auch nur etwas Unüberlegtes zu provozieren. Trotz seiner Tätigkeit und vermutlich im eher verkrüppelten Sinn hat Nao durchaus Ehrgefühl und einen Sinn für Gerechtigkeit. Dieser äußert sich vor allem in gerechter Verteilung seiner Prinzipien, es ist vollkommen egal ob Familienoberhaupt oder aber niederster Lakai jeder der seine Anforderungen nicht erfüllt, gehört bestraft. Seine Regeln sind unumstößlich für ihn selbst, und auch wenn er andere nicht daran hindern würde, sich unehrenhaft zu verhalten, so spart er doch nicht mit Verachtung für solcherlei Taten. Für sowas kann man auch aus dem Kreis der zumindest Geduldeten, definitiv aber aus dem der Respektierten fliegen. Gemäß Naos Weltbild hat jeder seine – teils erwählte, teils angeborene – Funktion und so lange diese erfüllt wird und ihm bzw. den Kakureta nicht in die Quere kommt, verbieten seine Grundsätze auch, ungerechtfertigt die Hand gegen solche Leute zu erheben. Da er aber entscheidet, wann er in seinem Tun gestört oder aber in seiner Ehre angegriffen wird, ist das kein hundertprozentig tragendes Eis. Trotz all der hineinspielenden Komplexität und der vielfältigen Grundsätze, die der Hexer für sich indoktriniert hat, ist er in deren Rahmen berechen- und provozierbar. Gewisse Verhaltensmuster und Handlungen kann er nicht zurückstecken (insbesondere bei Verstoß gegen besagte Regeln) und es ist möglich, sich das zunutze zu machen. Proceed at your own risk. Für die Meisten seines engeren Umfelds ist Nao auch nicht völlig unzugänglich, bloß weniger kommunikativ und Neuem gegenüber erst einmal skeptisch, jedoch durchaus zu Trinkgelagen oder sinnlosem Zeitvertreib zugänglich, sofern die Umgebung stimmt. Er ist außerdem Raucher. Was er zum Beispiel nicht erträgt, sind eingeengte Räume – seine Klaustrophobie lässt Autos gerade so zu, solang er nach draußen sehen kann, Fahrstühle oder auch nur fensterlose Räume mit geschlossener Tür sind problematisch. Die Reaktion fällt auch erst dann tatsächlich phobisch aus, wenn sich dieser eingeengte Zustand nicht aus eigener Kraft beheben lässt. Auch Wasser, dessen Grund er nicht sehen kann, ist ein absolutes No-Go.
Besondere Fähigkeiten:
Physische Fähigkeiten:
Nao widmet einen signifikanten Teil seiner Freizeit dem Training. Der Fokus liegt hierbei auf einer guten Balance zwischen Kraft und Wendigkeit, ergänzt um eine herausragende Ausdauer im Rahmen dessen, was seine Rasse hergibt. Bereits von Kindesbeinen an wurde der Hexenmeister in Jiu-Jitsu unterrichtet und erlangte 1970 den 5. Dan. Sein damaliges Repertoire wurde rigoros weiter trainiert und um die Kampfkünste der Straße erweitert, weshalb er auch unbewaffnet imstande ist, sich zur Wehr zu setzen – oder auch anzugreifen. Seine Stärke liegt in guter Reaktionsgeschwindigkeit und Balance. Einige Jahre nach dem Jiu Jitsu begann auch seine Ausbildung in weiteren, für bushi typischen Künsten: Kendō (beziehungsweise Kenjutsu, da er durchaus scharfe Waffen in die Hand bekam), Kyūdō, aber auch Kalligraphie, Meditation und Poesie, wie zum Beispiel Haiku, Tanka und Senryū. Trotz der sensiblen Haut ist Junichiro mit hoher Schmerztoleranz versehen, und kann stumpfen sowie stechenden und schneidenden Schmerz überdurchschnittlich gut ertragen. Was er nie beherrschen gelernt hat, sind Suijutsu – Nao kann nicht schwimmen. Zwar übt sich der Hexer so gut möglich weiter in allen Professionen, zum Einsatz kommen jedoch nur noch Jiu-Jitsu und der bewaffnete Kampf. Er besitzt ein Daishō, bestehend aus einem Honsanmai-gefertigten Katana und einem Wakizashi, die beide keine Zier oder Schmuckelemente aufweisen, scheut aber auch nicht vor Feuerwaffengebrauch zurück. Seit der Einreise in Amerika besitzt er eine FN Five-Seven MK2 und kann diese auch passabel bedienen. Aller Expertise zum Trotz: Seine Haut ist empfindlich und Blessuren jeder Art zeichnen sich schneller und deutlicher ab. Seine jahrzehntelange Kampferfahrung ist auch notwendig, denn seit einer schweren Schädelverletzung mit angeschlagenem Sehnerv in jungen Jahren ist sein rechtes Auge beinahe blind und kann nur noch hell und dunkel, sowie vage Konturen erkennen. Diese Einschränkung ist von außen nicht sichtbar, muss aber mit anderen Sinnen und zum Beispiel Kopfbewegungen ausgeglichen werden. Er kann nicht besonders gut Autofahren (insbesondere Schaltwagen), aber umso besser Motorrad. Sein Handicap auszugleichen ist hier leichter, und er wiegt viel mit jahrzehntelanger Erfahrung auf.
Psychische Fertigkeiten:
Junichiro wuchs gemäß der Lehren des Bushidō und nach traditionellen Werten altjapanischer Überzeugung auf und ist demnach etwas antiquiert in seinem Denken und Handeln – allerdings stellenweise auch damit moderner als man erwarten könnte. Neben klassischer Literatur standen auch die Lehren aus 'Die Kunst des Krieges' von Sunzi auf den Plan, was den ausgebildeten Samurai zum einzig erfahrenen Strategen der Kakureta macht. Mittlerweile hat er durch die Bandenkleinkriege und die Geschäftsexpansion auch praktische Erfahrung, sowie die Grundlagen der Wirtschaft und Psychologie begriffen, wenngleich letzteres nur selten Anwendung findet. Wenn er muss, weiß er aber ganz genau, wie man auf jemanden Druck aufbaut. Trotz seines Alters hat Nao nie vergessen, dass lernen zum Leben dazu gehört. Darüber hinaus ist Junichiro, wenn er sich darauf einlässt, ziemlich empathisch – er nutzt dies aber meist, um die Handlungen von anderen vorauszuahnen oder zu versuchen, abzuschätzen wer wann seine Deckung fallen lässt oder die Nerven verliert. Es ist nicht unüblich für ihn, Gewohnheiten und Charakter derjenigen zu studieren, mit denen er zu tun hat, und er versteht diese auch, sofern er etwas zum Analysieren findet. Nao ist kein kreativer Kopf. Er kann zwar ein Haiku analysieren, aber ums Verrecken nicht selber Gedanken zu etwas Größerem formen. Das Einzige, worin er Zerstreuung findet, ist das Tätowieren – er hat sich vor einiger Zeit eine Maschine gekauft und alle Tattoos, die er selber an sich machen konnte (inklusive der Dot-Armbänder) macht er auch selber. Auch viele andere Kakureta, inklusive dem Kopf der Bande, tragen seine immer besser werdenden Kunstwerke. Naos Muttersprache ist Japanisch und er beherrscht diese auch in Wort und Schrift. Ebenfalls passabel ist sein Mandarin-Chinesisch (in späteren Jahren las er 'Die Kunst des Krieges' im Original), wobei er nur die vereinfachte Form schreiben kann. Nao redet generell nicht viel, sodass es auch nicht sonderlich auffällt, dass sein Englisch noch ziemlich holperig ist – er versteht viel, hat aber noch keinen sonderlich großen Wortschatz um sein grundlegendes Verständnis der lächerlichen Grammatik von Englisch auszuschmücken. Mit Technik kann er passabel umgehen, so es ihm die nachfolgenden Generationen an Digital Natives erklärt bekommen haben. Er beherrscht grundlegend japanische Küche und auch die Basics in Wundversorgung.
Hexen-Fähigkeiten:
Allgemeines:
Als Erbe einer jahrhundertealten Hexendynastie verfügt Nao über die grundlegenden Fähigkeiten eines jeden Artgenossen. Seine Aurenkennung deckt aufgrund der Abstammung über einen etwas größeren Radius als die Durchschnittshexe ab, und er kann selbst Mischblüter relativ zuverlässig einordnen und fremde Magie leichter erkennen. Dafür ist seine Haut sensibler als beim Durchschnitt und Überhitzung, Frieren, Sonnenbrand oder Rauschzustände schalten diesen Sinn beinahe völlig aus. Auch versteht sich die Familie, die als Schreinwächter lange Zeit tätig war, hervorragend auf die Kommunikation mit Geistern, auch wenn Nao nicht der Beste seiner Dynastie darin ist kann er trotzdem Geister beschwören, mit ihnen Kommunizieren … und sie unter bestimmten Umständen bannen (s.u.). Aufgrund der überdurchschnittlichen Magie, die Nao zur Verfügung steht, kann er ohne viel Mühe kleinere Tricks auch ohne eigenen Zauber ausüben – Kleinkram wie Licht an und aus machen, Löffel in der Tasse rumrühren, Schnürsenkel aufknoten, sowas. Bleibt noch zu erwähnen, dass Naos Motorrad, die Yamaha R6, noch zurück in Japan von einem Familienmitglied verflucht wurde – jeder außer einem Mitglied des Toyotomi-Clans, der es berührt, erleidet bereits wenige Sekunden später schwere Übelkeit, Schwindel und allgemeines Unwohlsein. Diebstahlsicherung der Hexer-Art – und die Aura des Motorrads würde jemand Sensibles und jede Hexe spüren können. Wirkt natürlich nur bei magieempfänglichen Personen. Der Fluch ist auf die Streben des Rahmens gewirkt und erscheint als leicht eingebrannte Zeichen. Der Fluch der Abschreckung hört nach einigen Minuten auf zu wirken, nachdem man sich von dem Motorrad entfernt hat.
Trank: Kitsunebi:
Kitsunebi ist eine recht neuartige Kreation des Hexenmeisters und braucht etwa zwei Wochen in der Herstellung. Es ist eine leicht bronzefarbene, flüssige Tinktur, die auf der Haut sehr ergiebig ist. Sie wird üblicherweise in unparfümierte Bodylotion gemischt und verdeckt den Körpereigengeruch des Trägers – dies funktioniert nur bei Ferros oder Werwölfen, die gegen die dem Trank innewohnende Magie immun sind, bei allen anderen zieht die Substanz einfach mit ein und hält nur sehr kurz in der Wirkdauer an. Diese Substanz lagert sich auf der Haut ab und verdeckt bei ausreichender Anhäufung den Eigengeruch, und kann damit zB den Geruch eines Mischlings überlagern. Der Effekt ist kumulativ und verfliegt nicht durch mechanische Einwirkung, Feuchtigkeit oder Regen (Baden und Schwimmen gehen sind aber kritisch). Kitsunebi kann den Geruch anderer Rassen imitieren, je nachdem was während der Zubereitung beigemischt wird; jedes genetisch verwertbare Material ist hierbei brauchbar, ein paar Tropfen Blut, Haare mit Wurzeln, theoretisch reicht auch reinspucken - aber das ruiniert die Konsistenz. Nur der Geruch von reinem Wolf oder Ferrokinetikern lässt sich nicht imitieren, da es nicht von der Magie aufgenommen und potenziert werden kann. Aurenkennung kann der Trank aber nicht täuschen, und auch nicht den Geruch von Einzelpersonen kopieren.
Zauber: shikantaza:
Der Zauber ist benannt nach einer Meditationstechnik des Zen-Buddhismus, und hat zumindest teilweise auch damit zu tun. Bei diesem Zauber versetzt sich Junichiro in einen Zustand ähnlich meditativer Trance und wirkt seine eigene Magie auf sich. Shikantaza ist ein in der Familie lang überlieferter Zauber, der Körper und Geist reinigt. Ursprünglich diente er dem Überwinden von Vergiftungen oder 'dämonischen Einflüssen' – vielen Krankheiten sprach man damals übernatürlichen Ursprung zu. Der Zauber isoliert vom Körper, was nicht dort hinein gehört – Gifte, Viren, Bakterien, Fremdstoffe und alles was nicht zum Erhalt des gesunden Organismus dient, wird entweder direkt zerstört oder mit einem geeigneten, ebenfalls körpereigenen Substanz (meist einfach Wasser, Blut oder Schleim) abgebunden und auf geeignetstem Wege entfernt. Erbrechen, Abhusten, Aderlass oder natürliches Ausscheiden der schädlichen Substanzen ist möglich. Je nachdem, wie schwerwiegend der Schaden ist, der abgewendet wird, muss Nao zwischen wenigen Stunden bis zu drei Tagen in dieser Verfassung verharren; eine Entzündung um eine Wunde herum oder eine Erkältung sind in zwei, drei Stunden kuriert, ein tödliches Gift kann Tage dauern. Während der Meditation sind seine Vitalfunktionen auf ein Minimum herunter gefahren, was potentielle Giftwirkung oder andere Einflüsse ausbremst. In diesem Zustand ist er nicht imstande, auf seine Umgebung zu reagieren, und eine Unterbrechung resettet die Wirkung des Zaubers. Die Kosten des Zaubers belaufen sich auf wenige Stunden Lebenszeit (zB bei einer kurierten Wundinfektion) bis hin zu drei Jahren bei allem, was ohne Intervention sicher und unabwendbar tödlich geendet hätte. Wichtig! Da Krebszellen mutierte körpereigene Zellen sind, werden diese NICHT von shikantaza erkannt und abgesondert! Nebeneffekt ist die Reinigung von fremdmagischen Einflüssen auf seine Seele. Ihn heimsuchende Geister von beispielsweise erzürnten Opfern kann er damit bannen und von sich fernhalten – würde bei seinem Job sonst irgendwann nervig.
Zauber: yōtō :
Bei diesem offensiven Zauber beschwört Nao zwischen einem und fünf transzendenten, an Tachi erinnernde Schwerter, die er mit reiner Willenskraft steuern oder auch wieder auflösen kann – sie bedürfen keine führende Hand, um sich zu bewegen. Sie sind nicht stofflich und können nichts Materielles blocken, aber auch nicht davon geblockt werden. Von der Farbe her sind sie von dunklem Violett mit etwas hellerer Klinge mit nebulösen Konturen. So lange, wie die Schwerter sichtbar und im Einsatz sind, zehren sie direkt von Naos Lebensenergie, und je mehr präsent sind, desto schneller wird seine Energie aufgebraucht. Berühren diese Klingen jedoch etwas Lebendiges, zehren sie in begrenztem Radius dann von dieser Lebensenergie, was Nao Energie spart. Wie intensiv die Auswirkung ausfällt, hängt von der Anzahl der vorhandenen yōtō ab; führt er alle fünf Schwerter auf einmal und eines davon 'schneidet' beispielsweise durch den Arm eines Gegners, wird von der Trefferstelle an bis zur Hand der Arm etwas taub, es kann zu leichten Zuckungen oder Kribbeln wie nach dem Einschlafen des Körperteils kommen, dieses ist aber immernoch benutz- und kontrollierbar. Konzentriert sich alle Energie in einem einzigen Schwert, und dieses trifft an der gleichen Stelle, wird für einen kurzen Moment jegliche Nervenübertragung unterbrochen, der Muskel erschlafft oder verkrampft je nach vorherigem Zustand, und wird bis zu 12 Sekunden lang völlig taub und unbrauchbar. Egal ob eins oder fünf yōtō, nach dem Treffer bildet sich binnen einiger Minuten bis zu einer Viertelstunde später ein Gefühl von Mattigkeit wie nach einem langen, auszehrenden Training, da der Zauber sich von der 'abgeschnittenen' Lebensenergie nährt. Das hinterlässt keine bleibenden Schäden. Wichtig ist auch, dass nur das zuerst gänzlich einmal 'zerschnittene' Körperteil oder Organ betroffen ist. Es ist also möglich, mit einem Arm den Hieb zu kassieren und damit zu verhindern, dass der gleiche Schlag einem das Hirn frittiert. Die yōtō können auch Organe treffen und damit für kurzzeitige Probleme sorgen. Schlägt die aus Zauberkraft bestehende Klinge beispielsweise den Brustkorb, kann eine einzeln beschworene yōtō kurzzeitige Atemlähmung, Herzrhythmusstörungen samt kurz drastisch absackendem Puls und Blutdruck, sowie Lähmung vom getroffenen Wirbel abwärts verursachen (auch hier gilt, maximal für 12 Sekunden!). Gesunde Personen ohne Vorschädigung oder bereits nennenswerte Verletzungen erholen sich problemlos von diesem Treffer. Bei fünf Klingen kann es immerhin noch zu Hustenanfällen, Engegefühl in der Brust und kurzer Wackeligkeit auf den Beinen kommen, und auch hier bleibt nach einer kurzen Weile ein Erschöpfungsgefühl. Auch hier zehrt der Zauber von seinen Opfern und nährt sich damit selbst, was entweder die maximale Dauer des Zaubers (höchstens 1 Stunde pro Tag, bzw. maximal 5 Stunden innerhalb von sieben Tagen; aktive Kampfnutzung verbraucht aber viel mentale Energie und verkürzt diese Dauer schon aus psychischer Sicht) um wenige Minuten verlängert, oder aber die verbrauchte Energie regeneriert. Die Klingen haben keinen Effekt auf Werwölfe und Ferrokinetiker; bei Hexen ist es möglich, dass diese die Klingen mit der eigenen Zauberkraft abwehren und stattdessen diese resorbiert wird, statt dass der Körper geschädigt wird. Wenn das yōtō den Körper oder Körperteil nur streift, ohne es einmal an beliebiger stelle vollständig zu queren, wird keine Energie 'abgeschnitten' und damit kribbelt der Kontakt höchstens ohne weiteren Effekt. Nach Anwendung des Zaubers setzt auch für Junichiro nach einigen Stunden eine Art spiritueller Muskelkater mit Taubheit und Kribbelgefühl in den Gliedmaßen ein, und je nachdem ob er Energie resorbieren konnte oder nicht, ist danach ein mehr oder weniger langes Nickerchen unvermeidbar. Da die Klingen mental gesteuert werden, kann es auch zu migräneartigen Kopfschmerzen kommen, wenn er einen schnellgetakteten Kampf hinter sich hat.
Zauber: yoroi:
Dieser einfache, aber wirksame Bann kann sowohl zum Schutz als auch zum Einsperren von allen magie-beeinflussbaren Dingen und Personen verwendet werden. Der ebenfalls violett glühende Schutzwall hat zylindrische Form und immer eine runde Grundfläche, sowohl der Boden als auch die Wände sind mit minimal helleren Mustern versehen, die an Ofuda aus dem traditionellen Shinto-Exorzismus erinnern. Der Zauber kann einen Durchmesser von knappen zwei Meter zwanzig und eine Höhe von drei Metern umschließen und ist oben nicht offen. Es ist egal, wie viele Personen oder Dinge sich im Inneren befinden. Diese zehrt wie jede andere Magie auch an Naos Energie, kann aber wie auch die yōtō Energie entziehen, wenn man es berührt, nur weit weniger effizient; der Haupteffekt des Zaubers ist es, gewaltsam abzustoßen, was es berührt. Der Zauber ist immobil, kann also nachdem er aufgezogen wurde nicht mehr bewegt werden, und wenn nichts auf ihn einwirkt und damit Energie verbraucht, kann diese Schutzzone bis zu 45 Minuten aufrecht erhalten werden. Nao muss sich hierfür nicht im Inneren befinden. Je nach Gewalteinwirkung auf die Wände, egal ob von innen oder außen, verkürzt sich diese Dauer (ein dagegen schlagender Mensch verkürzt die Dauer nur je um wenige Sekunden, ein dagegen fetzender Vampir oder eine 9mm Kugel je nach Schwung bis zu 10 Minuten). Darauf eingewirkte Zauber werden resorbiert und die Energie aufgenommen, was die Barriere stärkt statt sie zu schwächen.
Fluch: Kage-onna no Noroi:
Auch dieser Fluch ist in der Familiengeschichte verwurzelt und in jeder Generation beherrscht ihn mindestens ein weibliches Familienmitglied – jedoch längst nicht nur diese. Naos Variation dieses Fluchs, der stets eine Heimsuchung darstellt, ist vorübergehend, dafür aber sehr … personalisiert. Um den Zauber zu wirken, muss er die betroffene Person sehen und deren Namen kennen, sowie lange genug Sichtkontakt für die vierzehnzeilige Beschwörung des Fluchs halten. Es reicht, diese unausgesprochen in Gedanken zu rezitieren, es ist aber schwieriger, sich dabei nicht ablenken zu lassen. Kage-onna no Noroi bedeutet „Fluch der Schattenfrau“, benannt nach seinen Ursprüngen, wo ein untreuer Gatte von der Schwester seiner Frau verflucht wurde, nachdem diese sich über dessen Betrug das Leben genommen hatte. Ihr Schatten und Weinen, beschworen als Illusion durch die Schwester, trieb diesen in den Wahnsinn. Auch Naos Fluch vermag dies, in sehr nuancierter Form. Ist der Fluch ausgesprochen, beginnt sehr bald die nächtliche Heimsuchung; diese kann auf zwei Wegen das Opfer mental angreifen. Erstens, wenn das Opfer objektiv etwas moralisch Schlechtes oder Boshaftes getan hat (unabhängig davon, ob man reuevoll ist oder nicht), verkörpert der Fluch die Folgen oder den Vorgang dieser Missetat. Beispielsweise, wenn ein Mann seine schwangere Freundin sitzen gelassen hat, würde er diese als Schatten an den Wänden, hinter angelehnten Türen und vor Fenstern als Schemen sehen, das Weinen eines einsamen Kindes, das Klappern einer Babyrassel, das Schluchzen der Ex, die den Vermieter um mehr Aufschub anfleht. Zweitens, wenn das Opfer gar nichts verbrochen hat, aber sich selbst über einen Fehler oder Versäumnis selbst Vorwürfe macht. Zum Beispiel, wenn jemand seinen Vater nicht mehr besucht hat bevor dieser plötzlich verstarb, und sich darüber fertigmacht – das Opfer würde das leise Flüstern vernehmen können der vertrauten Stimme, die ihn immer wieder anklagend aus der Dunkelheit fragt, wo er gewesen war, flehendes Rufen aus dem Nichts, und schwere Schritte und vertraute Schemen, die herumlaufen, wo sie nicht hingehören. Kurzum, der Fluch greift das Gewissen an, auf Basis verbrochener Dinge oder selbst aufgeladener Schuld. Einmal ausgesprochen dauert der Fluch einen vollen Mondzyklus und verändert sich auch im Verlauf von diesem. An Vollmond wirkt der Fluch am Schwächsten, kaum mehr als Flüstern und schwer erkennbare Schemen, an Neumond am Stärksten. An Neumond kann es neben akustischen und visuellen Dingen sogar fühlende Auswirkungen geben, wie zum Beispiel das Gefühl eines eiskalten Lufthauchs, als ginge etwas an einem vorbei oder als wären Fenster offen, obwohl sie es nicht sind. Berühren kann der Fluch nichts und niemanden, er ist nicht stofflich greifbar. Wenn man nach dem Ursprung der Geräusche oder Schatten sucht, ist dort nichts. Andere Leute (außer anderen Hexen) können den Spuk nicht sehen, hören oder fühlen. Nach einem Monat bzw. vier durchlaufenen Mondphasen verfliegt der Fluch, wenn er nicht erneuert wird, wofür Nao wieder Blickkontakt und die Beschwörung braucht. Die Kosten für den Fluch belaufen sich immer auf das Doppelte der Fluchdauer – ergo wenn er für einen Monat verflucht, kostet ihn das zwei Monate seines Lebens, wenn für zwei, dann weitere (!) vier, wenn drei, dann kostet es zuzügliche weitere 6 Monate, und so weiter. Der Counter gilt pro Person und wird niemals zurückgesetzt (es ist also nicht möglich, einen Monat zu verfluchen, Pause zu machen, und dann wieder nur 2 Monate für ein Wiederaufleben des Fluchs zu zahlen). Nao kann den Fluch vorzeitig aufheben, dafür wäre allerdings erforderlich, das Fluchopfer zu berühren, die Beschwörung zu widerrufen in noch längerer Textform … und dass er das will.
Kenntnis von anderen Wesen/Bezug zu ihnen:
Aufgrund seiner Abstammung kennt Junichiro alle Wesensarten, und kann sie dank Aurenkennung auch sehr nuanciert unterscheiden. Eine spezifische Abneigung hegt er gegen keine Spezies, sondern bewertet auch hier nach Existenzsinn und Lebensaufgabe. Einen etwas schwierigeren Stand haben hierbei Mischlinge (diesen fehlt der Existenzsinn, da sie von Geburt an keine ihnen zugewiesene Nische haben), sowie Ghule (Lebenssinn und so, mh?), doch auch hier ist es nicht unmöglich, sich seine Achtung zu verdienen. Umgekehrt herrscht absolute Gleichberechtigung aller Rassen, was das individuell seine Verachtung auf sich ziehen angeht.
[Historische sowies soziohistorische Aspekte, insbesondere bezogen auf den Toyotomi-Clan, welcher schon sehr lang nicht mehr existiert, wurden im Sinne des Charakter-Baus verändert, ergänzt und verfälscht. Ich bereue nichts.]
Introduction: Der Toyotomi-Clan:
Junichiros Geschichte ist geprägt durch die Historie seines Clans. Begründer war niemand geringeres als Toyotomi Hideyoshi selbst, der zweite der 'Great Unifier of Japan', dessen (Mit-)Regentschaft dem bald abgeschotteten Land eine 250 Jahre währende Phase des Friedens bescherte – und dem binnen kürzester Zeit vom Sohn eines Fußsoldaten zum kaiserlichen Berater Aufgestiegenen Einfluss in die Geschicke des Staates. Seine Halbschwester wurde Gattin Tokugawa Ieyasus. Bereits kurz nach Hideyoshis Tod eskalierten im Jahr 1615 die Machtkämpfe, und nach der Belagerung im Osaka Castle gingen nicht nur die zweite Frau des einstigen Beraters und der Clanerbe Hideyori in Flammen auch, sondern auch der Toyotomi Clan selbst. Die Rede ist von völliger Auslöschung der patriarchischen Linie – was sich nicht als die Wahrheit herausstellte. Die Überlebenden tauchten ab; beschützt vom Einfluss der Matriarchin des Clans, Kōdai-in, aber auch Tomo, der Schwester Hideyoshis, lebte der Clan im Untergrund wieder auf, etablierte sich in Kyoto, und erlangte mit dem Beginn der Edo-Zeit wieder an Einfluss. Über Jahrhunderte beschützte die Familie anonym die letzte Ruhestätte ihres Begründers, pflegte die Traditionen des Schwertadels, und gab Wissen und Geheimnisse weiter, Generation um Generation. Stattdessen bildeten sich tiefgreifende Beziehungen zu den Yakuza, den Erben der herrenlosen Rōnin und dem unerwünschten 'Abfall' des Shogunats, die über die Dekaden viele Namen führten – zu auserwählten kumi in Kyoto (Aizu Kotetsu-kai), später Edo/Tokyo (Sumiyoshi-kai), hegte der Clan schon immer und auch heute noch engste Beziehungen. Mit dem Ende des Shogunats 1867 konnten die Toyotomi das Leben im Verborgenen aufgeben, und führt sowohl ihr Wappen als auch ihren Namen erneut mit Stolz. In diese Familie, die entgegen aller Widerstände an eiserner Tradition festhält und nie aufgehört hat, diese zu pflegen, wurde im Jahre 1940 das dritte Kind der Hauptlinie geboren: Junichiro.
Rise of the Dragon:
Der Weg des Kindes war bereits vor seiner Geburt bestimmt. Nach seinem ältesten Bruder und Erben des Clans Hidekatsu, welchem das Leben eines Gelehrten und Anführers nahegebracht wurde, sowie seiner älteren Schwester Sakiko, welche die matriarchische Linie fortführen sollte, war für Junichiro das Dasein als bushi und Stratege vorgesehen. Traditionell verfügt die Familie über einen eigenen Kader Wachen für die Hauptsitze, aber auch Vermengungen mit den Yakuza – die Verwaltung und Verantwortung der Autarkie liegt bei der Familie selbst. Nicht einmal das Jahr von Junichiros Geburt war ein Zufall, und ebenso wenig wurde bei seiner Ausbildung sich selbst überlassen. Er wuchs in Kyoto auf, eine Stadt die größtenteils vor Luftangriffen verschont blieb und deshalb den 2. Weltkrieg glimpflich überstand. Da ein Großteil der Familie den zweiten Hauptsitz in Tokyo während des Krieges evakuiert wurde, lernte er diese inniger kennen als es üblich war in so jungen Jahren. Sobald er halbwegs laufen konnte, begann seine Ausbildung in körperlichen Disziplinen, sobald er einen Stift halten konnte seine literarische Schulung, und sobald er denken konnte die Indoktrinierung mit den Werten der Familie. Er wurde zuhause unterrichtet und besuchte niemals eine öffentliche Schule, lediglich die staatlichen Abschlussprüfungen besuchend, wenn er so weit war. Die Allgemeinbildung stand seiner tatsächlichen Unterrichtung hintenan – unterbrochen von einem schweren Trainingsunfall im Alter von 17 Jahren. Während einer Jiu-Jitsu-Einheit auf einer Art Übungsbalken zur Schulung der Balance stürzte Junichiro infolge eines unsauberen Abblockens, und die beste Fallmethodik half nichts, wenn noch weitere Übungsgeräte auf dem Boden herumlagen. Der ungebremste Aufprall auf einen der Ständer für Übungspuppen zertrümmerte ihm das Jochbein, und infolge des Schädelhirntraumas kam es zu einer intraokularen Blutung, die mit damaligen Mitteln und auch Heilmagie nicht behoben werden konnte. Zwar erholte sich Junichiro schnell und auch der Schädel konnte gerichtet werden, seitdem war er auf dem rechten Auge jedoch blind. Der Trainer bezahlte das Versäumnis, für ein sicheres Übungsumfeld zu sorgen, mit seinem Leben. Nachdem der Bruch verheilt und die Gehirnerschütterung auskuriert war, begann sein Training von neuem. Mit der Zeit lernte der junge Samurai, seine Sehschwäche und das fehlende dreidimensionale Sehen auszugleichen, und absolvierte 1970 die Prüfung zum 5. Dan im Jiu-Jitsu erfolgreich – dem höchsten Grad, der ohne besondere Verdienste über standardisierte Prüfungen erlangt werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt beherrschte er auch dank des nun Jahrzehnte währenden Drills den traditionellen Schwertkampf, mit und ohne Rüstung, und beherrschte bereits seine drei Zauber in Einklang mit der Aufgabe, die ihm bald schon übertragen werden sollte. Schon zwei Jahre später galt seine Grundausbildung als abgeschlossen, und er zog von Kyoto zum Familienstammsitz in Tokyo um.
Family Business:
In Tokyo blieb er einige Monate behütet im Hauptsitz, bis er sich dort auskannte und Treffen mit den dortigen kumi arrangiert wurden – er lernte Freund von Feind zu unterscheiden und erhielt sein Alias: Nao, was je nach Leseweise entweder 'direkt, geradlinig' oder 'Zentrum' bedeuten kann. Bereits kurz darauf übernahm der gerade einmal 33 Jahre alte Hexenmeister die operative Führung der Truppen der Familie, und koordinierte die Zusammenarbeit mit den ansässigen Yakuza. Parallel unterrichtete seine Großtante ihn in der claneigenen Fluchphilosophie – seinen eigenen Ableger zu entwickeln und anwenden zu lernen nahm fünf weitere Jahre in Anspruch. In der Zwischenzeit machte er auch seine Führerscheine, und da schnell klar wurde, dass ihm in einem Auto die Aurenkennung ungleich schwieriger wurde, fährt Nao seitdem fast ausschließlich Motorrad, wo sein bester Sinn und die höhere Wendigkeit weitaus mehr Sicherheit gewährleisten. Die Jahre verstrichen, zwar nicht ereignislos, aber so, wie sie sollten. Junichiro trainierte unablässig weiter Körper und Geist im Sinne der Tradition, diese Übung in die Praxis umsetzend – wann immer andere kumi frech wurden und Verbündete, oder aber die Familie selbst bedrohten, war es egal wo nun genau in Tokyo oder Kyoto, er kümmerte sich darum. Auch beteiligte er sich aktiv an Gebietsannektionen, der Zerschlagung von legaler Konkurrenz der Familie (die Meisten tauschen ihre Überhand nehmenden Aktienanteile nur zu gern gegen die zuvor entführte Frau, Schwester, Kinder ein), sowie sämtlichen politischen Schmutzkampagnen, um Einfluss und Macht des Toyotomi Clans nicht nur zu erhalten, sondern zu mehren. 1984 leitete er die Hinrichtung seiner eigenen Tante und Cousine, nachdem sich der Verdacht von Kollaboration mit einer Splittergruppe der Triaden und deren Partner-kumi bestätigt hatte und seine Cousine nicht einmal leugnete, dass dies mit Heiratsplänen zusammenhing. Nach einem Prozess vor dem Familiengericht beging seine Tante wie gefordert jigai, und da seine Cousine sich weigerte und ohnehin, da nicht mit einem solchen verheiratet, nicht unter die Regularien der Samurai fiel, tötete Nao diese selbst. Trotz seiner Jugend erlangte er mit dieser Zurschaustellung von Loyalität den Titel hatamoto, welchen traditionell die Rolle der Leibwache des Daimyō zufiel, und sein Wort erlangte mehr Gewicht innerhalb der Familie. Was nicht der schlechteste Zug war, bedachte man, dass der jüngste Toyotomi der Hauptlinie und zweiter Erbe nach seinem Bruder die besten Beziehungen zuvor nicht zur Familie, sondern zur Unterwelt hegte. Beziehungen, die beiderseits ausgebaut und immer wieder erprobt wurden – Junichiro, immer häufiger nur noch unter seinem Alias bekannt, etablierte sich immer weiter nicht nur in der Familienhierarchie, behielt die Nähe zum inneren Kern bei und übernahm auch weiterführende Aufgaben, wenn es in seinen Kompetenzbereich fiel, unter anderem bei zeremoniellen Thematiken in Kyoto. In den Rängen der Sumiyoshi-kai war sein Name bekannt – und berüchtigt. Auch mit dem Einbruch der japanischen Wirtschaft 1989 und der nachfolgenden Dekade der Depression gab es genug zu tun. Die Toyotomi fokussierten sich zunehmend auf Investitionen im Ausland, und das zweite Standbein blieb weiterhin die Kooperation mit den Yakuza, deren Hauptbereich Glücksspiel, Waffenhandel, Schutzgelderpressung und mittlerweile Finanzbetrug war – die Wirtschaftskrise hatte vielen kumi erlaubt, großflächig Anteile untergehender Banken zu erwerben, das Geschäft boomte trotz Inkrafttreten des Bōryokudan-Gesetzes im März 1992. Die Yakuza waren nun auch offiziell illegal, was aber an der tatsächlichen Praktik nichts änderte. Nao war sowieso stets darauf bedacht gewesen, keinerlei Aufmerksamkeit auf seine Person zu ziehen, also blieb alles gleich für jemanden, der sich eh schon im Untergrund gehalten hatte. Für Jahre lebte Nao im Einklang zwischen Unterwelt und im Luxus einer der ältesten Familien Japans, was sich lange Zeit später erst änderte.
A life spared is a life owed:
2010 kam es nach mehreren Wochen vormeist, aber nicht gänzlich unblutiger Auseinandersetzungen zu einem Ausgleich mit den konkurrierenden Inagawa-kai. Im Stadtteil Minato-ku wurde ein Teil des Gebiets des konkurrierenden kumi annektiert im Gegenzug für den unbehelligten Zugang zu einem Frachthafen, unter anderem eine hochfrequentierte Pachinko-Halle, getarnt als Spielwarenladen im Vorderbereich. Nur dass man offenbar nicht allen Inagawa-kai über diese Grenzverschiebung Bescheid gegeben hatte und diese damit in fremdem Gebiet herumlungerten – etwas, das üblicherweise zu mindestens einer Vor-Ort-Konfrontation führte, wenn nicht gar zu einem erneuten Ausbruch der Streitigkeiten. Sie Sumiyoshi-kai hatten schon für weniger Kriege angezettelt. Es war Glück der Verirrten, dass Nao selbst an diesem Tag zugegen war um die Posten und Aufgaben für das neue Areal samt Einnahmequellen zu verwalten. Das Gesetz erlaubte ihm zwar nicht, den Vorfall zu ignorieren, wohl aber aufgrund des glaubhaft versicherten Missverständnisses die Auseinandersetzung zu reduzieren auf ein Duell mit dem Anführer der Truppe Eindringlinge. Ein Kampf auf Leben und Tod – den er verlor. Es war sein erstes Treffen mit Itachi. Im Nachgang stellte sich heraus, dass dieser schlicht keine Ahnung hatte, was er damit tat, in jedem Fall aber verschonte er das Leben des Toyotomi-Nachkommen. Dass dies bedeutete, Nao fortan bis zur Begleichung von dessen Schuld in seiner Verantwortung zu haben, wurde wenige Tage später im eingehenden Zwiegespräch klargestellt, nachdem Nao wieder auf eigenen Beinen stehen konnte – und sich von den Pflichten seiner Familie hatte entbinden lassen, da er für diese gemäß der Tradition als tot galt, bis seine Schuld gesühnt war. Und so gelangte Nao an die Kakureta. Die Aufnahme eines bis vorgestern zu den verfeindeten Sumiyoshi-kai gehörenden Hexenmeisters rief nicht unbedingt Begeisterungsstürme hervor – weder bei seinem Ankündigungsgespräch bei Itachi selbst, noch einen Tag später bei dessen Gefolgschaft. Aber Gesetz war Gesetz, und Nao wusste auch, dass er von vorn anfangen würde – mit Leuten, die keine bis unzureichende Ahnung von den Regeln hatten, welche ihn dazu bewogen hatten, überhaupt dort zu sein. Das Erledigen von Drecksarbeit, die keinen besonderen Vertrauensvorschuss brauchte, war im Rahmen seiner Möglichkeiten, und mit der Zeit kriegten selbst die Zurückgebliebensten seiner neuen Umgebung mit, dass es sein voller Ernst war. Er würde bleiben, bis seine Schuld getilgt war.
Improvise, Adapt, Overcome:
Etwas, das Zeit brauchte. Die ersten Wochen und Monate war Nao zumeist allein unterwegs, wenn es etwas für ihn zu tun gab, und interagierte lediglich auf Anfrage mit den übrigen Kakureta. Er war nicht ihretwegen hier. Nichtsdestotrotz nahm er seine Arbeit ernst und führte sie nach Vorgabe aus, was ihm immerhin irgendwann genügend Vertrauensvorschuss einbrachte, auch in der Basis Quartier beziehen zu können – wenn auch abseits der anderen. Ein Zustand, der den Hexenmeister nicht störte, welcher nur seine wichtigsten Habseligkeiten inklusive Waffen mit sich genommen hatte – inklusive des zumeist in einem Eck geparkten, unheilverkündenden Motorrads, das bereits seit 2010 in seinem Besitz ist und auch so schnell nicht verschwinden wird. Immernoch besser, als ein stetiges Dasein im Hotel. Mit der Zeit erlangte das Wort des Hexers, zumal auch weiterhin nur auf Aufforderung erhoben, an Gewicht – er machte kein Geheimnis aus seiner Ausbildung zum Strategen, auch wenn der Eiserne Grundsatz blieb, die Toyotomi nicht zu verraten. Alles andere stand der doch ziemlich kleinen Splittergruppe, die mit den Inagawa-kai weit weniger zu tun hatte als anfänglich vermutet, jedoch zur Verfügung – und diese wuchs damit. Nao adaptierte zwangsweise, aber nicht widerwillig die neuen Vorgaben, was Führungsmentalität und innere Struktur anging, und fügte sich diesen Schemata, die seinen eigenen Erfahrungen widersprachen, aber dennoch funktionierten. Es dauerte letztlich trotzdem kaum mehr als ein Jahr, bis sich die Gelegenheit bot, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, und sich von seiner Schuld freizusprechen. Dank einer nicht unerheblichen Menge Geister, die Nao in Eigenregie abgestellt hatte, um die Basis im Blick zu behalten (die Sicherheitsmaßnahmen Itachis waren völlig unzulänglich, aber wieso das Ganze diskutieren, wenn man es auch so sicher genug halten konnte), war er in der Lage gewisse Ungereimtheiten im Verhalten von Mitgliedern frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren – meist gänzlich belanglos wie eine heimliche Liebschaft, Familienbesuche oder dergleichen. Zumindest, bis einer des inneren Kreises sich doch etwas ZU verdächtig verhielt, um weiter durchs Raster zu rutschen. Da es an handfesten Beweisen bis zum Schluss fehlte (die Aussage eines Geistes, den außer ihm niemand hören konnte, zählte jedenfalls nicht dazu), musste Nao es darauf ankommen lassen, und behielt recht. Im Zuge des Meetings wurde ein geplanter Giftanschlag - hauptsächlich Itachi geltend, aber auch alle anderen Anwesenden als Kollateralschäden billigend in Kauf nehmend – eigenhändig verhindert. Das bei der Leiche befindliche Fläschchen Tetrodotoxin war Beweis genug, zumindest berechtigte Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass Nao derjenige war, der unbegründet agiert hatte. Schlussfolgerung des eher unvorhergesehenen Meetingsverlaufs: seine Schuld war beglichen, und vermutlich nicht nur Itachi an diesem Abend einem eher unschönen Ableben entgangen (wobei der Rest der Verschonten hier zweitrangig war), inszeniert durch einen Bruder des Kakureta-Anführers, weshalb diese Anmaßung auch ungesühnt blieb. Der Toyotomi entschied, dennoch zu bleiben und schloss sich – erneut und unter anderer Maßgabe – erneut den Kakureta an. Ab 2013 war er somit Mitglied aus freien Stücken, stimmte die neuen Maßgaben mit Itachi ab, und führte das fort, was er ohnehin bereits mit aus der Versenkung der Unscheinbarkeit gestemmt hatte. Der Einfluss der unscheinbaren Gruppierung in unbeliebter Ecksparte wuchs. Mit zunehmender Expertise (die Nao im Bereich Drogen bis vor kurzem gefehlt hatte), übernahm er zunehmend umfangreichere Aufgabenfelder, auch im organisatorischen Bereich, nur unterbrochen von einer mehrwöchigen Pause im Herbst 2015. Durch den Fortschritt in der Medizin war es eine Option, zu versuchen wenigstens einen Teil seines Augenlichts wiederherzustellen – im schlimmsten Fall blieb alles beim Alten. Nao hatte Glück, und erlangte nach erfolgreicher Operation zumindest einen kleinen Teil seiner Sicht wieder – ein geringes Gefühl für hell und dunkel, sowie das Erkennen schemenhafter Umrisse. Die Ärzte teilten jedoch auch mit, dass er sich vorerst keine Hoffnung machen brauchte, dass es besser werden könnte als das aufgrund des langjährigen Schadens am Nerv. Nichtsdestotrotz – es war eine Verbesserung, mit welcher Nao in den kommenden Monaten umzugehen lernte. Parallel dazu erreichte sein Verantwortungsbereich in etwa dem, was er auch für die Toyotomi getan hatte, nur in geringerem Umfang und einem anderen Bereich. Das von ihnen kontrollierte Areal wurde mit mehr Nachdruck verteidigt, Überläufer zur Strecke gebracht, Druck aufgebaut wo nötig oder gewünscht, kurzum: wenn der Hexer auftauchte statt dem Kakureta-Boss selbst, dann war der Drops gelutscht, keine weiteren Verhandlungen über was auch immer übermittelt oder durchgesetzt werden sollte. Auch die eine oder andere Infiltration zum Zweck der Informationsbeschaffung zählte zum Repertoire, auch wenn das nicht gerade die Stärke des sozial Widerspenstigen war. Nebenher wurde der eine oder andere weitere Anschlag auf die Gruppe und Hanzou im Besonderen vereitelt (seine Geister wurden richtig gut darin, solchen Unfug bis in die Handlangerränge zu erfassen), und mit aller gebotenen Härte geahndet. Keine Gnade für Verräter. In der Zwischenzeit hatte auch Nao selbst so etwas Ähnliches wie Vorlieben entwickelt – Tätowieren (er besitzt seit längerem mindestens eine Maschine dafür), Bastelei an Motorrad und Magie-Repertoire, zunehmende Involvierung im inneren Kreis der Kakureta (die irgendwann alle mindestens ein Tattoo von ihm hatten, ergo als Versuchskaninchen herhalten mussten), taktisches und kampfbezogenes Training für diese leitend … kurzum, das explosive Wachstum der Gruppierung blieb bombenfest gesichert auf wohlerprobten Fundamenten. Ein, zwei Mal passierte es auch, dass Nao mit mehr Personal wieder zur Basis zurückkehrte als er mitgenommen hatte auf Unternehmungen – er hatte kein Interesse daran, Handlanger von designierten Opfern zu töten, wenn diese sich ergaben, und aus irgendeinem Grund mutierten diese dann zuweilen zu Entenküken. Nicht seine Entscheidung, was mit diesen passierte.
Epilogue: Over the seas and far away:
Anfang 2017 kürzte er sein Repertoire um eine kaum mehr genutzte offensive Komponente, und perfektionierte den Trank Kitsunebi in Anlehnung an das Irreführungsvermögen der namensgebenden Irrlichter, auch um das generelle Risiko für Hanzou sobald er die Basis verließ zu minimieren. Einen Mischling finden, wenn man ihn nicht mehr als solchen wittern kann, stellt zumindest für andere Wölfe und Vampire eine signifikant höhere Aufgabe dar. Doch letztlich reicht auch die unlautere Kombination aus Mischblut, traditionsverhaftetem Hexenmeister und einer Bande Bastarde der besonderen Art nicht aus, den Lauf der Dinge gänzlich nach ihrem Willen zu gestalten. Angefangen damit, dass vor kaum einem halben Jahr die Mutter Hanzous starb. Nao hielt wenig von den schmachvollen Anwandlung dieser rückgratlosen Familie, die nicht zu ihren getroffenen Entscheidungen stehen konnte, respektierte aber Zous Wunsch, sich zu verabschieden – was wiederum von dessen Seite aus das Richtige war, was er zu tun verpflichtet war. Fehlverhalten Anderer hieß nicht, dass man selbst vom richtigen Weg entbunden war. Während der Trauerphase hielt Nao dem Mischblut den Rücken frei, sowohl wortwörtlich noch im Zuge der Beisetzung, als auch im übertragenen Sinne. Er kannte als mittlerweile rechte Hand die Vorgänge und Vorstellungen des daimyō der Kakureta genug, um ihm das Meiste an Arbeit abzunehmen und nur das heran zu tragen, was der Toyotomi nicht selbst entscheiden konnte. Der Druck wuchs, Nao hatte genügend Spitzel bei den Inagawa-kai um das ablesen zu können, und alsbald wurde die Entscheidung gefällt, Japan zu verlassen. Ein Vorhaben, dass für den Toyotomi nicht ganz so unkompliziert war – mit Begleichung seiner Schuld hätte er zurückkehren können zu seiner Familie, sich dagegen entschieden, und dennoch weiterhin gewisse Regeln trotz der Postierung auf „feindlicher Seite“ eingehalten. Doch als theoretisch berechtigter Erbe konnte er nicht einfach das Land verlassen; nachdem Hanzou also wieder im Spiel war, nahm er sich die Zeit, seine eigene Abreise zu regeln. Es dauerte und war in etwa so unkompliziert wie die Auswirkung des Ram-Air-Effekts auf Leistung und Drehmoment, allerdings kehrte er wenige Tage später zu den Kakureta zurück; ohne Option auf Wiederkehr. Sein größeres Problem war aber definitiv: wie kriegte er seine R6 über den großen Teich? Nur explizites Verbot seitens Zou hielt ihn davon ab, einfach mit dem Containerschiff, welches das Zweirad in dreifacher Transportsicherung, Fiberglaskasten und Polsterfolie und allem anderen an Essentiellem der Kakureta im eigenen Container verschiffte, mitzureisen. Die Wochen, die das Schiff länger brauchte, waren enorm langweilig, auch wenn sein Rücken-Tattoo in der Zeit große Fortschritte machte. Auch der Flug in einem beengten Kasten war nicht sein Favorit. Wenige Tage nach Ankunft in Houston kam dann endlich auch das Frachtschiff an, und damit auch Naos Katana-Ersatz – kratzerfrei und unbeschadet, zum Glück aller Beteiligten. Sie blieben noch eine Weile länger in Houston, bis es auch ihre illegale Substanzbasis für den Neustart es in die Staaten geschafft hatte, und nachdem Dallas vor kurzem einen ziemlichen Umsturz des Untergrunds erfahren hatte, fiel alsbald die Entscheidung, dorthin zu gehen. Zu fahren. Noch mal würde Nao nicht zulassen, dass jemand anders die Verantwortung für die R6 erhielt. In Dallas angekommen war es, dank finanzieller Mittel und diverser gefälschter Papiere (und der Tatsache, dass wenigstens einige brauchbares Englisch beherrschten), recht schnell geschafft, eine temporäre Basis zu finden und einzurichten: versteckt vor aller Augen und doch direkt vor den Nasen all jener, die hätten suchen wollen. Das nächste Kapitel begann, wie die ganze Reise für Nao begonnen hatte – in einem provisorischen Arrangement, aber mit großen Plänen und fester Struktur.
Fusszeile
... oder das Kleingedruckte
Schreibprobe:
Mit einem leichten Abducken des Kopfes schob sich der Hexenmeister ins Hinterzimmer, welches als provisorisches Büro, Schlafzimmer und Rückzugsort zugleich diente. Diese fiel hinter ihnen zu, und erstmals seit vielen Stunden kehrte damit so etwas wie Ruhe ein. Keine Stille, aber spürbarer Abfall an Geschäftigkeit. Neben dem Abstreifen der Schuhe an der Tür zog er als nächste Aktion die dünnen Stoffhandschuhe ab – Texas war warm genug, dafür hatte er diese nicht an gehabt, sparte sich aber damit, ebenfalls sofort das Waschbecken zu konsultieren. Scheinbar waren seine Hände aber nicht das Einzige, was ein bisschen Blut abbekommen hatte. Nao erwiderte kurz den Blick, tat aber nichts, denn jetzt interessierte das Blutspritzerchen auch niemanden mehr. Nachdem der Mischling am Wasserspender fertig war, trank der Hexer auch noch einen Schluck, und räumte die blutbesudelten Handschuhe, sowie seinen dünnen Pullover in die Wäsche. Es war selbst so spät im Jahr warm hier. Nach Abschluss der Restarbeiten und Beendigung des Arbeitstages durch Hanzou setzte sich auch der Hexer auf den Futon, der bequem Platz für zwei Mann bot, strich sich durch die gezähmten Haare, und machte sich eine Kippe an. „Mh.“, bestätigte er halblaut, „Der Rest war unverständlich.“ Englisch war eine Sache, dieses texanische Zungen-Geschluder etwas anderes. Nach einigen Atemzügen voll Rauch zum Feierabend wurde die halbe Zigarette auf dem Aschenbecher neben seinem Kopfende abgelegt, und Nao ließ sich seitlich auf den Futon absinken, egal ob da Mischling im Weg war oder nicht. Schluss für heute.
Hallo und herzlich Willkommen in unserer Mitte! <- vermutlich ebenso zu bereuen zum Ende des Jahres wie bei Hanzou Inagawa
Ein Gentleman der Unterwelt: Treue, Ehrenkodex, Versprechen von denen keinen Millimeter abgewichen wird und trotzdem brutal bis auf den Knochen. Sollte es jemals einen Hexen-Almanach von Dallas geben, muss Kage-onna no Noroi an die erste Stelle der Flüche. Ich liebe auch den hintergründigen Start der Lebensschuld, deren Ausgleich und daraus erwachsende Zugehörigkeit Genau mein Ding für eine tolle Story!!!
Da Du schon bei uns bist oder warst, was ich dem Hashtag entnehme, gehe ich davon aus, dass Du weißt wie es weitergeht ergo tu Dir keinen Zwang an und melde Dich hier wieder sobald alles erledigt ist damit Du Dir Deine Farbe für das Ingame abholen kannst.
Es waren Momente wie diese, die Mella ernsthaft in Erwägung ziehen ließen, ob sie sich nicht doch lieber in die Mongolei absetzen sollte, wo sie dann in tiefster Einsamkeit mit Yakeline, ihrem Haustieryak, in einer Jurte wohnen würde.
~Mella Johnson, 25, schmiedet Zukunftspläne~
Dax hatte auch bevor das Spiel begonnen hatte schon mal eine Kleinigkeit gewonnen – Junha verschob akuteste Mordpläne, da er keinen Wolf und keinen Vampir vor sich hatte. Schon mal ein Anfang.
~Junha Young, 24, Jäger, beim Trinkspiel mit einem Guhl.~
Adam war da schlichtweg zu sehr Brite und zu sehr in der gesitteten Umgebung Chicagos geprägt worden, um die fünfte Pressekonferenz mit dem Titel „Wir entschuldigen uns bei den Angehörigen des Opfers, das leider wie auch der gesuchte Serienmörder einen Bart und rote Haare hatte.“ geben zu wollen.
~Cpt. Lancaster und seine Meinung zur texanischen Zurechnungsfähigkeit~
Es war vom Ferro wirklich waghalsig nicht sämtliches Metall lebendig werden zu lassen oder Leitungen aus den Wänden zur reißen, aber wie würde ein Wolf wohl auf einen vermeintlichen Angriff reagieren? Richtig. R.I.P. Ian.
~Ian, 45, hadert mit seinem Selbsterhaltungstrieb und der ungeteilten Aufmerksamkeit seines Betthasenwolfs~
Dass es einem Mann wie Ian gefallen würde wenn man sein Ego streichelte war Helena klar. Auch er war im Grunde genommen nur ein Mann und diese brauchten ab und an halt auch mal Bestätigung.
Dauerte halt alles etwas länger, wenn man einen Lithiumbetrunkenen dabei hatte, aber hey, Verrückte mussten aufeinander aufpassen. Sie hatten schließlich beide Atteste, die ihnen bescheinigten, einen an der Waffel zu haben.
~Neko, Anführer der Cats, beim Babysitten seines Vizes~